Wie heißt es so schön – Er kam, sah und siegte. Genau an diese alte Weisheit dürften Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić bei der Trainer Verpflichtung von Thomas Tuchel gedacht haben. Wenige Wochen später kann nun konstatiert werden – ja er kam, ja er sah und er verlor alles. Obwohl die Bundesliga-Saison erst am Wochenende zu Ende geht, legen wir uns fest – der FC Bayern München hat die Meisterschaft hergeschenkt.
Borussia Dortmund wird sich Meisterschale im Heimspiel gegen Mainz nicht mehr aus den Händen nehmen lassen. Erstmals seit 2012 wird der Deutsche Meister also nicht Bayern München heißen.
Drei Titelchancen – drei Titelchancen vergeigt
Unter Tuchels Vorgänger Julian Nagelsmann hat der FC Bayern gewankt, ist aber nicht gefallen. Zum Zeitpunkt der Tuchel-Verpflichtung waren die Münchner in der Champions League und im DFB-Pokal noch dabei sowie mit besten Meisterchancen versehen.
Das Ende kam erst unter Thomas Tuchel. In der Königsklasse war der FCB in der laufenden Saison sogar ohne Niederlage geblieben.
Die detaillierte Bayern Bilanz von Thomas Tuchel
Der Einstieg von Tuchel am 1. April im Punktspiel gegen Borussia Dortmund war noch verheißungsvoll. Mit dem 4:2 Sieg gegen den BVB schienen die Bayern die Fußballwelt wieder geradegerückt zu haben. Nur wenige Tage später gab es dann aber den Tiefschlag Nr. 1. Im DFB-Pokal sind die Münchner gegen den SC Freiburg zu Hause mit 1:2 ausgeschieden.
Im Viertelfinale der Champions League war der Deutsche Meister gegen Manchester City beim 0:3 und 1:1 ohne Chance. In der Bundesliga folgten durchwachsene Leistungen, die ihre Tiefpunkte mit den 1:3 Niederlagen in Mainz sowie am vergangenen Wochenende gegen RB Leipzig erreichten.
Konkret: Thomas Tuchel hat bisher elf Mal an der Seitenlinie des FC Bayern gestanden. In seiner persönlichen Bayern Bilanz stehen fünf Siege, zwei Unentschieden und vier Niederlagen. Das Prädikat „mittelmäßig“ trifft es sehr gut. Interessant ist sicherlich, dass Tuchel in der Vergangenheit meist das 3-4-2-1 System bevorzugt hat, in München aber vorrangig 4-2-3-1 hat spielen lassen.
Startrekorde: Das Markenzeichen von Thomas Tuchel
Schaut man auf die vorherigen Trainer-Stationen von Thomas Tuchel zurück, so hat der Coach immer mit Startrekorden aufwarten können. Sowohl beim 1. FSV Mainz 05, bei Borussia Dortmund, bei Paris St. Germain und beim FC Chelsea London hat Tuchel seine Arbeit mit beeindruckenden Serien begonnen. Später ging es rapide abwärts. Ist der FC Bayern also noch am Ende der Negativ-Fahnenstange angekommen?
Seltsame Interviews und noch seltsamere Entscheidungen
Fakt ist, dass Thomas Tuchel in einen ersten Wochen mit Thomas Müller und Josuha Kimmich zwei Bayern-Legenden mehr oder weniger demontiert hat. S
ollte der Coach für die nächste Saison seine Wunschverpflichtungen durchsetzen können, dürfte das „Wir-Gefühl“ in München noch weiter verloren gehen. Entlassen wird Tuchel aber erst einmal sicher nicht, da ihm ein gutes Verhältnis zu Club-Patriarch Uli Hoeneß nachgesagt wird.
Sehr „komisch“ haben zumindest auch seine Interviews gewirkt. Jeder Fußball-Fan hat gegen Manchester City gesehen, dass die Bayern chancenlos waren. Thomas Tuchel war schockverliebt. Und heute? Aussagen wie „Ich weiß nicht“, „Ich habe keine Erklärung“, „Keine Ahnung warum“ prägen die Tuchel Interviews. Fazit: Tuchel ist da, er wird weiter sehen und vermutlich weiter verlieren.
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