Thomas enttäuscht nach Niederlage beim Giro: “Roglic hat mich total zerstört”.

Armin Schwarz | am: 28.05.23
Geraint Thomas

Geraint Thomas ist nach seiner Niederlage beim Giro d'Italia am Samstag ziemlich enttäuscht. Der Brite wurde im Bergzeitfahren von Primoz Roglic gedemütigt, der einen Doppelsieg einfuhr und dem der Gesamtsieg fast sicher ist.

“Wenn Sie mir im Februar oder März gesagt hätten, dass ich Zweiter werde, hätte ich Ihnen nie geglaubt und wäre sehr glücklich gewesen. Jetzt bin ich irgendwie am Boden zerstört”, weinte Thomas. Zu Beginn des Jahres kam er bei den Vorbereitungsrennen kaum vorwärts, so dass er vor dem Giro nicht zu den Top-Favoriten gezählt wurde.

Der Anführer der INEOS Grenadiers begann das 18,6 Kilometer lange Bergzeitfahren mit einem Vorsprung von 26 Sekunden auf Roglic in der Gesamtwertung. Am Ende benötigte er im Rennen gegen die Uhr 40 Sekunden länger als der entfesselte Slowene.

Damit startet Roglic in der Gesamtwertung mit 14 Sekunden Vorsprung auf Thomas in die Schlussetappe am Sonntag. Auf der flachen Etappe von und nach Rom gibt es normalerweise keine Zeitunterschiede mehr.

“Am Ende bin ich froh, das Trikot mit einer großen Differenz zu verlieren”, sagte Thomas. “Mit ein oder zwei Sekunden Rückstand geschlagen zu werden, wäre wirklich traurig gewesen. Wenigstens hat er mich jetzt komplett zerstört.”

“Hatte nicht das beste Gefühl auf dem Rad”

Bei der ersten Zwischenzeit lag Thomas noch zwei Sekunden hinter Roglic, doch danach wurde der Abstand immer größer. Selbst ein Materialdefekt brachte den Jumbo-Visma-Führenden nicht aus der Ruhe.

“Bergauf habe ich mich ziemlich gut gefühlt”, sagte Thomas. “Ich will nicht nach Ausreden suchen, aber ich hatte nicht das beste Gefühl auf dem Rad. Primoz hat den Sieg verdient. Chapeau für das, was er getan hat, denn er hatte auch Pech auf dem Weg und hat es trotzdem geschafft.”

Klassement des Giro d'Italia

Primoz Roglic (Slv) 82:40.36
Geraint Thomas (GB) +0,14
João Almeida (Por) +1,15
Damiano Caruso (Ita) +4,40
Thibaut Pinot (Fra) +5,43
Thymen Arensman (Ned) +6,05
Eddie Dunbar (Irland) +7,30
Andreas Leknessund (Noo) +7,31
Lennard Kämna (Deutschland) +7,46
Laurens De Plus (Bel) +9,08