Wohin führt der Weg von David Alaba? Nach den Enthüllungen der vergangenen Tage ist es kaum mehr vorstellbar, dass der Österreicher seinen im Sommer 2021 auslaufenden Vertrag beim FC Bayern noch verlängert. Angeblich tobt im Hintergrund schon eine Schlammschlacht zwischen dem Spieler und den Vereinsbossen. Man bezichtigt sich gegenseitig der Lüge. Bezeichnend ist dabei die Tatsache, dass von beiden Seiten immer mehr eigentlich streng vertrauliche Details in die Öffentlichkeit gelangen. Das unwürdige Theater um Alaba stört die Vorbereitung der Bayern auf das Topspiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 18:30 Uhr) massiv.
Die Bombe platzte am späten Sonntagabend. Da gab der FC Bayern München in einer offiziellen Mitteilung bekannt, dass das Vertragsangebot an David Alaba ab sofort nicht mehr gültig sein. Der Spieler habe eine ultimative Deadline verstreichen lassen. Damit sei das Angebot vom Tisch.
Bayern muss Alaba wohl ablösefrei ziehen lassen
Im Klartext heißt das: Alaba kann und soll sich einen neuen Verein suchen. Der Kontrakt des Abwehrspielers läuft nach der aktuellen Saison aus. Alaba wäre dann also ablösefrei und hätte sicherlich kein Problem, einen anderen Arbeitgeber ziehen zu lassen.
Für den FC Bayern wäre dies dann genau jenes Szenario, das eigentlich unbedingt verhindert werden sollte. Der Marktwert von Alaba wird auf rund 50 Millionen Euro geschätzt. Da wäre es natürlich schmerzhaft, wenn der 28-Jährige die Bayern ohne einen Cent Ablöse verlassen würde.
Flick kämpft um Alaba
Allerdings scheint es nun schon fast zwingend darauf hinaus zu laufen. Denn in den zurückliegenden Tagen wurde so viel Porzellan zerschlagen, da gibt es eigentlich keinen Weg zurück. Oder doch?
Als Vermittler wäre jetzt wohl einzig Trainer Hansi Flick denkbar. Der Coach hat mehrfach betont, wie sehr er Alaba schätzt. Selbst am Montag – als die Bayern das Vertragsangebot schon öffentlichkeitswirksam zurückgezogen hatte – versuchte Flick noch eine Brücke zu bauen: “Ich hoffe, dass es noch irgendeine Lösung gibt und David bei uns bleibt.”
Angeblich Vertragsangebot mit 20 Millionen pro Jahr
Aber was war eigentlich passiert? Die Bayern-Bosse verhandeln schon seit Monaten mit Alaba und seinem umstrittenen Berater Pini Zahavi. Wie nun zu hören ist, sind die Bayern dabei an die absolute Schmerzgrenze gegangen. Alaba lag ein neues Arbeitspapier bis 2024 vor, mit dem er insgesamt rund 20 Millionen Euro pro Jahr hätte verdienen können.
Hat Alaba auf der Pressekonferenz gelogen?
Das war Alaba aber offensichtlich nicht genug. Als die Bayern einen Tag vor Ablauf noch einmal nachfragen, gab es eine ruppige Abfuhr von Zahavi. Das Angebot müsse nachgebessert werden – Punkt. Danach informierte Bayerns Sportdirektor Salihamidzic auch Alaba in einem persönlichen Gespräch, dass man in diesem Fall das Angebot komplett zurückziehen und das auch publik machen würde.
Einen Tag später behauptete Alaba dann auf der Pressekonferenz vor dem Salzburg-Spiel, er habe von diesem Entschluss “auch erst aus den Medien erfahren”. Wie der kicker berichtet, sollen die Verantwortlichen der Bayern wegen dieser Behauptung richtig sauer gewesen sein. Man habe den eigenen Ohren nicht getraut.
Alaba spricht von fehlendem Respekt
In mehreren Interviews legte Alaba dann nach. “Mir hat bei dem vorgelegten Angebot der Respekt und die Wertschätzung gefehlt. Das hat man schon ein bisschen verletzt”, so der österreichischer Nationalspieler. Eine sehr eigenwillige Interpretation, wenn die Zahlen – 20 Millionen pro Jahr! – denn stimmen sollten.
Außerdem plauderte Alaba freimütig weitere Interna aus. So hätten die Bayern ihn vor einem Jahr zu Manchester City abgeben wollen – im Tausch mit Leroy Sané. Auch dies hätte ihn sehr verwundert, so Alaba.
Bayern fährt am Samstag als klarer Favorit nach Dortmund
All das hat natürlich extreme Unruhe in den Verein gebracht. Und am Samstag wartet das wichtige Spiel gegen den BVB. David Alaba wird ungeachtet des Vertragspokers wohl in der Startelf stehen. Der Abwehrspieler ist jetzt natürlich unter besonderer Beobachtung.
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