Die Alte Dame aus Berlin präsentierte sich im Testspiel gegen den FC Liefering in starker Frühform. Mit 4:1 wurde die Zweigstelle von RB Salzburg besiegt. Und das obwohl die Österreicher bereits voll im Saft stehen und schon im Ligabetrieb funktionieren. Mit zwei Siegen aus zwei Spielen führt Liefering sogar die österreichische Bundesliga an. Doch zum Abschluss des Trainingslagers in der Steiermark konnte Hertha- Trainer Pal Dardai großen Teilen seines Kaders noch einen Einsatz gewähren und zog ein positives Fazit. Genauso wie der österreichische Flügelflitzer in Diensten Berlins Valentino Lazaro.
“Kompliment an die Jungs, weil heute Vormittag haben wir hart trainiert. Wir haben schöne Tore rausgespielt, es war kein Zufallsprodukt dabei. Dazu hatten wir noch zwei, drei gute Torchancen”, war der häufig knurrige Hertha- Trainer Pal Dardai voll des Lobes für seine Mannschaft. “Es sieht sehr ordentlich aus. Aber wir müssen jetzt keine riesige Euphorie aufbauen. Erst einmal wollen wir das Niveau halten und die Woche ausnutzen.”
Das 4:1 gegen Liefering leitete vor der Halbzeit bereits Matthew Leckie mit einem Doppelpack ein. Kurz vor dem Seitenwechsel kamen die Österreicher aber noch einmal auf 1:2 heran. In die zweite Hälfte startete Berlin dann grundverändert. Alle zehn Feldspieler tauschte Coach Dardai aus, der seine Elf über 90 Minuten in einem 3-4-3- System antreten ließ. In der zweiten Halbzeit traf dann der junge Innenverteidiger Baak nach einer butterweichen Lazaro- Flanke. Den Entstand besorgte ein Eigentor Lieferings.
Lazaro sieht die Chance für Europa
Ein besonderes Trainingslager war es für Herthas österreichischen Profi Valentino Lazaro. “Es ist für mich schon ein bisschen Heimatgefühl”, meinte der in Graz geborene offensive Mittelfeldspieler, der es “schön” findet, “wieder da zu sein”. Vor allem bei so einem positiven Ausgang – als Team und persönlich. Schließlich hat der 22-Jährige große Ziele. “Mein Ziel ist es, mich zu steigern. Es wäre schön, bei den Scorerwerten bei einer zweistelligen Zahl zu landen”, findet Lazaro. In seinem ersten Jahr in Deutschland wurde er zu Saisonbeginn noch von einer Verletzung ausgebremst. Vor allem nach der Winterpause zeigte er sein Können und kam noch auf zwei Treffer, sowie fünf Vorlagen.
Dieses Level “will ich halten und steigern”, meint Lazaro, außerdem “noch mehr Verantwortung auf dem Platz übernehmen”. Er habe “unbedingt in der Bundesliga spielen” wollen, deswegen sei sein erstes Jahr in Berlin bereits ein “Traum” gewesen. Doch auf sein Premierenjahr soll nun noch eine Steigerung folgen.
“Wir hatten fünf oder sechs Spiele, bei denen du sagen konntest, du kannst auf die internationalen Plätze rücken. Das war nicht so weit weg. Wir haben es aber nicht geschafft und sind dann im Mittelfeld hängengeblieben”, trauert Lazaro einigen verpassten Chancen in den Europacup einzuziehen hinterher. “Obwohl wir nicht die Konstanz gezeigt haben, hatten wir sehr gute Chancen, auf die guten Plätze. Deswegen denke ich, dass wir auf jeden Fall das Potenzial dafür haben. Es wird einfach wichtig, sehr gut in die neue Saison zu starten und konstant Leistung zu zeigen.” Mit einer Steigerung als Team könnte es also in Lazaros Augen in diesem Jahr mit der Europa League klappen. Und der Grundstein dafür wurde in der Steiermark bereits gelegt.