Am jetzigen Mittwoch ist es aus Sicht von Marc-Andre ter Stegen endlich soweit. Der Keeper vom FC Barcelona bekommt dann endlich seine Chance im Tor der deutschen Nationalmannschaft. Vier Tage später beim EM-Qualifikationsspiel in Estland rückt dann aber wieder Manuel Neuer zwischen die Pfosten, das hat Bundestrainer Joachim Löw bereits so angekündigt. Ter Stegen wirkte am Dienstag bei der Pressekonferenz in Dortmund trotzdem deutlich entspannter als bei der letzten Länderspielreise, die er im Nachgang als “harten Schlag” bezeichnet hatte. Als Folge dieser Aussage entstand eine wochenlange Debatte um die Position im deutschen Tor, die in geradezu grotesken Kommentaren von Bayern-Präsident Uli Hoeneß gipfelte. Ter Stegen hat jetzt noch einmal unterstrichen, dass er bis zuletzt darum kämpfen wird, bei der EM-Endrunde die Nummer eins zu sein.
Derzeit sieht es nicht danach aus, als würde in absehbarer Zeit etwas Ruhe in die deutsche Torwart-Diskussion kommen. Bundestrainer Jogi Löw sieht dennoch keinen Grund für ein Machtwort: “Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen haben seit Jahren einen sehr guten Umgang miteinander. Es gibt kein grundsätzliches Problem zwischen diesen beiden Spielern.”
Löw hat ein Luxusproblem
Und in der Tat ist die aktuelle Situation um die Torwartposition in der deutschen Elf eher ein Luxusproblem. Manuel Neuer ist nach seinen Verletzungsproblemen auf dem Weg zurück zu alter Klasse. Und Marc-Andre ter Stegen beweist beim FC Barcelona auch in dieser Saison, dass er ein herausragender Keeper auf Weltklasse-Niveau ist.
Kein Kommentar zum Hoeneß-Irrsinn
Zurecht verweist Joachim Löw daher darauf, dass die Torwartfrage für ihn momentan “das allerkleinste Problem” sei – vor allem angesichts der langen Ausfall-Liste vor den beiden Partien gegen Argentinien (Mittwoch) und Estland (Sonntag). Auch auf die skurrilen Störfeuer aus München wollte Löw nicht weiter eingehen: “Das interessiert mich nicht.”
Ter Stegen will seine Chance nutzen
Marc-Andre ter Stegen gab sich derweil locker und voller Vorfreude auf das Match gegen Argentinien. Viele Freunde und Familienmitglieder des Torhüters werden im Stadion sein, endlich darf der 27-Jährige im Nationalteam mal wieder von Anfang an ran: “Ich will mein Bestes geben und die Möglichkeit nutzen, mich zu präsentieren.”
“Bis zur EM kann viel passieren”
Der gebürtige Mönchengladbacher betonte das professionelle Verhältnis zu Manuel Neuer. Man werde sich bis zur EM und auch während des Turniers gegenseitig unterstützen – und zwar “egal in welcher Konstellation”. Zugleich schickte ter Stegen aber noch eine Kampfansage hinterher: “Ich werde alles dafür geben, um die Nummer eins zu sein. In neun Monaten kann viel passieren.”
Deutschland ist Favorit – Argentinien muss auf Messi verzichten
Er wolle dem Bundestrainer “die Entscheidung so schwer wie möglich” machen, betonte ter Stegen. Hilfreich bei diesem Unterfangen wäre zweifellos schon mal eine Top-Leistung am Mittwoch gegen Argentinien. Die bei den Buchmachern klar favorisierte DFB-Auswahl muss über zehn Akteure verletzungsbedingt ersetzen, dafür fehlt bei den Argentiniern der gesperrte Superstar Lionel Messi.
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