Der ehemalige Bundesligist Hannover 96 taumelt schon seit einigen Jahren nur so durch Liga 2. Auch diese Saison startete nicht unter besseren Vorzeichen und mittlerweile ist es traurige Gewissheit, dass 96 auch in dieser Spielzeit bisher rein gar nichts mit dem Kampf um die Aufstiegsplätze zu tun hat, sondern sich viel eher noch Sorgen um den Klassenerhalt machen muss. Schlechter könnte es für das Team, das mit Trainer Jan Zimmermann in dieser Saison gestartet war, gerade gar nicht laufen. Nach 15 Spielen stehen sie mit nur 14 Punkten auf dem Relegationsplatz.
Nur zwei Punkte Vorsprung trennen Hannover aktuell vom SV Sandhausen auf dem direkten Abstiegsplatz. Seit acht Spielen ist die Mannschaft nun sieglos, verlor zuletzt sogar mit 4:0 beim Karlsruher SC.
Jan Zimmermann nach acht sieglosen Spielen entlassen
Nun zog die Vereinsführung rund um Martin Kind die Notbremse. Am vergangenen Montag gab man die sofortige Trennung von Trainer Jan Zimmermann bekannt, der erst im Mai nach Hannover gekommen war. Der 42-jährige hatte sich einen Namen gemacht, in dem er den TSV Havelse bis in die 3. Liga geführt hatte.
Einen Nachfolger nannte man seitens des Vereins noch nicht, allerdings kündigte Martin Kind an, dass man für den Abstiegskampf unbedingt einen erfahrenen Trainer an der Seitenlinie haben wolle.
Laut Sportbuzzer sollen bis Mittwoch Gespräche geführt werden, um eine möglichst schnelle Lösung zu finden. Sollte bis dahin kein neuer Trainer gefunden werden können, könnte eine Interimslösung die Folge sein.
Thioune wohl Favorit: Das sind die aussichtsreichsten Kandidaten
Als einer der möglichen Nachfolger von Jan Zimmermann gilt Daniel Thioune. Der 47-jährige trainierte zuletzt den Hamburger Sportverein und steht dort sogar noch bis 2022 unter Vertrag.
Das bedeutet also, dass sich beide Vereine auf eine Ablösesumme einigen müssten. Für den HSV wäre das natürlich eine der glücklichsten Lösungen in der Personalie Thioune, denn der frühere Coach des VfL Osnabrück bezieht bei den Hamburgern noch Gehalt und wurde dort erst im vergangenen Sommer entlassen.
Für den HSV läuft es unter Tim Walter aktuell besser. Man steht auf Platz fünf der Tabelle. Sollte Daniel Thioune nach Hannover wechseln, wäre ausgerechnet sein ehemaliger Club der erste Gegner in der kommenden Partie am Sonntag.
Rösler, Kühbauer oder doch Neuhaus?
Auch der ehemalige Trainer von Fortuna Düsseldorf, Uwe Rösler, soll bei Hannover 96 hoch im Kurs sein. Der 53-jährige stand ein Jahr und vier Monate bei der Fortuna unter Vertrag. Vorher trainierte er den schwedischen Verein Malmö FF. Ein weiterer heißer Kandidat ist Dietmar Kühbauer.
Er wurde durch sein Amt beim österreichischen Club Rapid Wien bekannt. Der 50-jährige musste seinen Posten in Wien gerade erst nach mehr als drei Jahren Amtszeit räumen. Eine weitere Spur führte zu Uwe Neuhaus. Der frühere Trainer Arminia Bielefelds soll aber laut Medienberichten schon abgesagt haben.
Hannover vor wichtigem Duell gegen den HSV
Am Dienstagnachmittag leiteten schon die Assistenten Lars Barlemann und Kai Hesse das Training. Sollte sich mit keinem der Kandidaten eine Einigung erzielen lassen, könnten diese beiden also auch die Hauptverantwortlichen im so wichtigen Spiel gegen den HSV sein.
Buchmacher Betonic sieht Hannover 96 als deutlichen Underdog in diese Partie gehen. Bei 3,65 liegt die Siegquote der Hannoveraner derzeit. Die Quote der Hamburger rangiert aktuell bei 1,96. Gespielt wird am kommenden Dienstagmittag um 13:30 Uhr in der HDI-Arena in Hannover.