Vier Punkte Rückstand hat der FC Bayern München auf den Tabellenführer RB Leipzig, die erneute Titelverteidigung ist nach der Hälfte der laufenden Saison zumindest latent in Gefahr. Derzeit arbeitet der Deutsche Meister im Trainingslager in Doha an den Grundlagen, um in der Rückrunde eine erfolgreiche Aufholjagd hinzulegen. Vor einem Jahr klappte das perfekt, obwohl die Bayern damals sogar sechs Zähler hinter Borussia Dortmund lagen. In personeller Hinsicht musste die Mannschaft von Trainer Hansi Flick allerdings einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen: Serge Gnabry hat sich ernsthaft an der Achillessehne verletzt, der Offensivspieler wird auf absehbare Zeit nicht mit dem Team trainieren können.
Schon am ersten Tag des Trainingslagers hatten die mitgereisten Bayern-Fans die Sorgenfalten auf der Stirn. Denn als die Mannschaft am Montag bei besten Bedingungen – rund 23 Grad in Doha – den Platz betrat, wurde ein Spieler vermisst: Serge Gnabry.
Flick in Sorge: “Müssen das sehr ernst nehmen”
Der Nationalspieler zeigte sich erst eine Stunde später – und zwar mit einer dicken Bandage am Fußgelenk. Mehr als 30 Minuten individuelles Training mit den Physiotherapeuten war nicht drin, danach ging der 24-Jährige – deutlich unrund – zurück in die Kabine.
Was war also passiert? Trainer Hansi Flick klärte in der anschließenden Medienrunde auf: “Er hat große Probleme an der Achillessehne. Serge musste am frühen Morgen schon eine Laufeinheit abbrechen. Wir müssen das sehr, sehr ernst nehmen. Hoffentlich kommt er bald zurück.”
Verpasst Gnabry das Hertha-Spiel?
Wir zu hören ist, wird Gnabry auch in den kommenden Tagen nicht mit der Mannschaft trainieren können. Weitere Untersuchungen sollen folgen, eine folgenreiche Verletzung ist nicht ausgeschlossen. Ob der Flügelflitzer es bis zum Rückrundenstart bei Hertha BSC (19. Januar) schafft, ist derzeit mehr als zweifelhaft.
Bayern hat eine neue Torwart-Debatte
Unterdessen bestimmte in den vergangenen Tagen vor allem eine Personalie die Diskussionen rund um den FC Bayern: Alexander Nübel. Was zahlreiche Medien schon um Weihnachten vermeldet hatten, wurde kurz vor dem Abflug nach Katar dann auch von den Bayern offiziell bestätigt: Der Keeper kommt im Sommer ablösefrei von Schalke 04 an die Säbener Straße.
Ulreich nicht bereit für Job als Nummer drei
Was das für die zukünftige Torwart-Konstellation beim Rekordmeister bedeutet, das ist die große Frage. Eines scheint klar: Sven Ulreich – die momentane Nummer zwei – wird den Verein verlassen. Der 31-Jährige will sich nicht ins dritte Glied einordnen und sucht eine neue Herausforderung – das ließ Ulreich im Gespräch mit Journalisten bereits durchscheinen.
Verlängert Neuer seinen Vertrag?
Unklar ist weiterhin, ob die Bayern-Bosse in den Verhandlungen mit Nübel auch eine Einsatzgarantie in Aussicht gestellt haben. Dass der 23-Jährige sich bis zum Karriereende von Manuel Neuer nur auf die Bank setzt, ist kaum vorstellbar. Aber würde Neuer zu Gunsten von Nübel freiwillig auf Einsätze verzichten? Ist gar eine Art Job-Sharing denkbar?
Bayern-Insidern zu Folge soll Manuel Neuer von derlei Gedankenspielen überhaupt nicht begeistert sein. Ob der Weltmeister von 2014 seinen Vertrag wirklich bis 2023 verlängert, dahinter steht seit der Nübel-Verpflichtung wieder ein Fragezeichen.