Neuer Trainer, neues Glück: Der Hamburger SV hat gestern Abend einen hart erkämpften 1:0-Auswärtssieg beim 1. FC Magdeburg gefeiert. Bei der Premiere von Hannes Wolf zeigte der HSV zumindest kämpferisch eine ansprechende Leistung. Der Erfolg ist umso höher zu bewerten, da die Hamburger mehr als eine halbe Stunde in Unterzahl agieren mussten. Für Magdeburg hingegen kommen die Abstiegsplätze immer näher.
In der vergangenen Saison trennten beide Clubs noch zwei Spielklassen, jetzt standen sich der Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt und der ehemalige Bundesliga-Dino im direkten Duell gegenüber. Beim HSV saß mit Hannes Wolf ein neuer Coach auf der Bank – und der musste gleich gegen eine wenig verheißungsvolle Statistik ankämpfen: Seit 2014 hatte kein HSV-Trainer mehr seine Premieren-Partie gewonnen.
Hwang vergibt die beste Chance in der ersten Hälfte
Hamburg übernahm schnell die Spielkontrolle, die Gastgeber konzentrierten sich zunächst auf eine stabile Defensive. So sahen die 23.123 Zuschauer in der selbstverständlich ausverkauften MDCC-Arena eine wenig prickelnde erste Halbzeit mit nur ganz wenigen Torszenen. Die beste Chance hatte HSV-Stürmer Hee-Chan Hwang, aber sein Schuss wurde von FCM-Abwehrchef Romain Bregerie von der Linie gekratzt. Der ehemalige Darmstädter war gestern einer der Besten im Dress der Hausherren.
Platzverweis gegen Bates schockt den HSV
Kurz nach der Pause dann der Schock für den HSV: Der bereits verwarnte David Bates hielt im Zweikampf mit Marius Bülter den “Schlappen drauf” und kassierte von Schiedrichter Timo Gerach die Gelb-Rote Karte (53.). Mehr als eine halbe Stunde in Unterzahl: Wer gestern auf den HSV gewettet hatte, sah seinen Einsatz wohl jetzt schon in weiter Ferne. Aber weit gefehlt: Die dezimierten Gäste versteckten sich nicht und suchten weiter den Weg zum Tor.
Herrlicher Treffer entscheidet das Spiel
Eine einzige geniale Aktion entschied dann schließlich die Partie. Pierre-Michel Lasogga lupfte den Ball in Weltklasse-Manier in den Lauf von Khaled Narey – und der tunnelte FCM-Keeper Brunst zum nicht unverdienten 0:1 (77.). Magdeburg versuchte in der Schlussviertelstunde noch einmal alles, war dabei aber viel zu konzeptlos und letztlich zu ungefährlich.
Wolf zufrieden
Jubel beim HSV – der Einstand von Hannes Wolf ist geglückt. “Der Platzverweis gegen Bates tat natürlich weh, wir mussten dann krasse Umstellungen vornehmen. Aber wir sind mutig geblieben, haben weiter nach vorne gespielt und ein sehr, sehr schönes Tor geschossen”, so der sichtlich zufriedene Trainer nach dem Schlusspfiff.
DFB-Pokal: HSV am Dienstag in Wiesbaden
Schon am kommenden Dienstag geht es für den HSV im DFB-Pokal weiter, dann tritt die Wolf-Elf um 20:45 Uhr beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden an. Hamburg dürfte gewarnt sein, denn Wiesbaden hat in der ersten Runde den HSV-Lokalrivalen St. Pauli aus dem Wettbewerb gekickt. Dennoch ist der HSV natürlich der Favorit: Bei Betsson gibt es für einen Sieg der Rothosen nach 90 Minuten die starke Quote von 1,89.