Der FC Bayern München ist Deutscher Meister 2020 – zumindest ist das seit Dienstagabend so gut wie sicher. Die Mannschaft von Trainer Hansi Flick gewann das Spitzenspiel bei Borussia Dortmund etwas glücklich mit 1:0 und hat nun sieben Punkte Vorsprung auf den BVB. Dass die Bayern das in den letzten sechs Partien noch verspielen, kann sich niemand ernsthaft vorstellen. Damit wird der Rekordmeister von der Isar seinen echten Titel in Folge feiern – in der Bundesliga bleibt es extrem langweilig, wenn es um die Vergabe der Meisterschaft geht. Entscheidend war gegen Dortmund ein genialer Moment von Joshua Kimmich. Und ein Patzer von BVB-Keeper Roman Bürki.
Der FC Bayern wird wohl als Corona-Meister in die Geschichte des deutschen Fußballs eingehen, daran gibt es zumindest kaum noch Zweifel. Der Titelverteidiger wird die Meisterschale erneut nach München holen, das seit Dienstagabend nur noch Formsache.
Dortmund zu Beginn besser
Dabei sah es zunächst ganz gut aus für Borussia Dortmund, das in der Anfangsphase das bessere Team war. Wenn Erling Haaland schon nach 30 Sekunden nicht zu lange gezögert und aufs fast leere Bayern-Tor geschossen hätte – das Match wäre vielleicht ganz anders gelaufen.
Mit zunehmender Spieldauer wurde Bayern aber immer dominanter, vor allem Alphonso Davies kam immer wieder über die linke Seite gefährlich durch. Der BVB versuchte immer wieder mit Kontern zum Erfolg zu kommen, meistens kam der letzte Pass aber zu ungenau.
Kimmich und der Geistesblitz
Zwei Minuten vor der Halbzeit kam es dann zur alles entscheidenden Szene des Spiels: Bayern kam etwas glücklich an den Strafraum, wo Joshua Kimmich blitzschnell schaltete. Der deutsche Nationalspieler erkannte, dass Dortmunds Schmussmann Roman Bürki einen halben Meter zu weit vor seinem Kasten stand.
Kimmich nahm Maß und lupfte den Ball perfekt unter die Latte. Bürki hätte noch eine Abwehrchance gehabt, verhielt sich aber schlecht und griff nicht über. Die Folge war das 0:1 und damit der Siegtreffer für den FC Bayern München.
BVB wird klarer Elfmeter verwehrt
Der BVB versuchte in der zweiten Halbzeit noch einmal alles, aber auch die Einwechslungen von Jadon Sancho, Emre Can und Mario Götze brachten nichts mehr. Pech hatte Dortmund außerdem, dass ein glasklarer Elfmeter nach einem Handspiel von Jerome Boateng (67.) nicht gegeben wurde. Da fragt man sich dann wirklich, wofür ein Video-Assistent überhaupt im Kölner Keller sitzt.
Der Rest der Partie ist schnell erzählt: Der FC Bayern spielte den Vorsprung mit all seiner Routine herunter. Am Ende war der Jubel unter den Bayern-Masken groß: Die nächste Meisterschaft darf für den Briefkopf vorbereitet werden.
Dortmund am Sonntag in Paderborn
Für Borussia Dortmund heißt es in den letzten Wochen der Saison nun, zumindest die Qualifikation für die Champions League unter Dach und Fach zu bringen. Das Rennen ist eng, der BVB kämpft mit Bayer Leverkusen, RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach um die drei Plätze hinter den Bayern.
Am Sonntag geht es für den BVB weiter mit einem Auswärtsspiel beim Tabellenletzten in Paderborn, da ist ein Sieg natürlich absolute Pflicht. Der FC Bayern empfängt bereits am Samstag die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf.