Schweden steht nach Sieg über Schweiz im Viertelfinale

Emil Forsberg
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Nach dem überraschenden Gruppensieg in der ‘deutschen' Gruppe F, lässt die schwedische Nationalmannschaft Fans und Experten weltweit weiter staunen. Denn gegen die leicht favorisierten Schweizer setzten sich die Schweden durch und zogen somit in ihr erstes WM-Viertelfinale seit 1994 in den USA ein, als die Schweden schließlich Dritter wurden. Ob es diesmal auch wieder so weit geht, ist offen. Denn fußballerisch war die Partie kein Leckerbissen. Die Entscheidung brachten schlussendlich zwei Bundesliga-Profis – einer auf jeder Seite. 

Schwedens Nationaltrainer Janne Andersson kann mit Fug und Recht behaupten, seine Stammformation gefunden zu haben. Lediglich ein einziges Mal stellte er in der Gruppenphase auf einer Position um, nämlich in der zweiten Partie, als der von einer Erkrankung genesene Innenverteidiger Lindelöf wieder zur Verfügung stand. Im Achtelfinale gegen die Schweiz stand zum zweiten Mal eine Änderung an. Doch auch diese nur aus der Not heraus. Denn der defensive Mittelfeldspieler Larsson fehlte gelbgesperrt. Ihn ersetzte Svensson.

Anders die Schweiz, bei denen Coach Vladimir Petkovic auf seinen kompletten Kader zu vertrauen scheint. Er rotierte auf vier Positionen im Vergleich zum letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica (2:2). Der Neu-Gladbacher Lang ersetzte den gelbgesperrten Kapitän Lichtsteiner. Ebenfalls wegen seiner zweiten Gelben Karte fehlte der Ex-Hoffenheimer Schär. Ihn vertrat ebenfalls ein Ex-Bundesliga-Legionär: der ehemalige Hamburger Djourou. Außerdem ersetzten der Hoffenheimer Zuber und der Gladbacher Drmic den jungen Schalker Stürmer Embolo sowie den Ex-Schalker Gavranovic. Volle Bundesliga-Power also für die Schweiz.

Enge Partie wird durch zwei Bundesligisten entschieden

Doch allzu sehr profitierten die Eidgenossen davon nicht wirklich. Zumindest nicht in der Anfangsphase. Denn da gaben die Schweden den Ton an und kamen zu ersten Abschlüssen, ohne aber wirklich zwingend zu werden. Fahrt nahm die Partie in der letzten Viertelstunde vor der Halbzeitpause auf. Beide Seiten näherten sich dem Kasten an, trafen aber nicht hinein. So ging es ausgeglichen mit sieben zu sieben Torschüssen, aber null zu null Toren in die Kabine.

Nach der Pause zeigten sich die Eidgenossen giftiger und griffiger in den Zweikämpfen. So ließen sie die Schweden offensiv nicht mehr zur Entfaltung kommen. Doch auch selbst schafften sie es nicht wirklich in den gefährlichen Bereich vor dem schwedischen Tor. So verflachte die Partie zusehends. Bis Emil Forsberg sich ein Herz fasste. Der Linksaußen von RB Leipzig ließ Xhaka mit einer Finte aussteigen und zog aus etwa 18 Metern zentraler Position hart ab. Doch wenig platziert. Der Ball wäre wohl genau auf Torhüter Sommer zugeflogen. Eigentlich. Denn Dortmunds Innenverteidiger-Juwel Manuel Akanji wollte den Ball blocken. Und fälschte ihn so unhaltbar in die eigenen Maschen ab. 1:0 Schweden.

Und dieses Ergebnis sollte bis zum Schluss Bestand haben, aus zweierlei Gründen. Einerseits, weil die Schweden aufopferungsvoll verteidigten, sich kollektiv in jeden Schuss der Schweizer warfen. Andererseits aber auch, weil durch den Video-Assistenten ein vermeintlicher Elfmeter für Schweden in der Nachspielzeit noch zurückgenommen wurde. Was war passiert? Der Schweizer Lang bremste den durchgebrochenen Olsson mit einem Schubser an der Strafraumkante. Schiedsrichter Skomina entschied zunächst auf Elfmeter, der Video-Schiedsrichter verlegte den Tatort auf außerhalb des Sechzehners. Toivonen scheiterte von dort mit seinem Freistoß an Sommer. Letztlich war das aber bedeutungslos. Schweden zog dennoch mit einem 1:0 über die Schweiz ins WM-Viertelfinale ein.