Am 6. Spieltag hatte der FC Bayern München durch eine 0:2-Niederlage bei Hertha BSC die Tabellenführung an Borussia Dortmund verloren. Seitdem war das Team von Trainer Niko Kovac ständig in der Rolle des Verfolgers – bis zum vergangenen Samstag. Durch einen 6:0-Kantersieg gegen den VfL Wolfsburg sind die Bayern jetzt wieder am BVB vorbeigezogen. Dortmund gewann zwar ebenfalls sein Heimspiel gegen den VfB Stuttgart, hat nun aber das schlechtere Torverhältnis. Im Kampf um die Meisterschaft spricht nun endgültig alles für den FC Bayern.
“Wir sind in der Tabelle jetzt dort, wo wir hinwollten. Und da wollen wir bis zum Ende auch bleiben”, sagte Bayern-Coach Niko Kovac nach dem lockeren Sieg gegen Wolfsburg. Der Rekordmeister ist weiterhin punktgleich mit dem BVB, hat aber die um zwei Treffer bessere Tordifferenz.
Wolfsburg lässt sich abschlachten
Der VfL Wolfsburg – immerhin eine der besten Auswärtsmannschaften der Liga – erwischte in München einen rabenschwarzen Tag. Nur in der ersten halben Stunde leisteten die Spieler von Trainer Bruno Labbadia so etwas wie Gegenwehr, danach ließen sich die Wölfe bereitwillig abschlachten.
Serge Gnabry (34.) und Robert Lewandowski (37.) sorgen innerhalb von nur drei Minuten dafür, dass die Partie schon vor der Halbzeit praktisch entschieden war. James Rodriguez machte nach dem Wechsel mit dem 3:0 (52.) endgültig den Deckel drauf.
Drei späte Bayern-Tore
Gegen Ende des Spiels brach die VfL-Defensive komplett zusammen, so dass die Bayern durch Thomas Müller (76.), Joshua Kimmich (82.) und erneut Lewandowski (85.) noch zu drei weiteren Toren kamen. Dass Wolfsburg dem FCB dieses Schützenfest als williger Sparringspartner so einfach ermöglichte, wird man in Dortmund gar nicht gerne gesehen haben.
Dortmund hat Mühe gegen den VfB
Der BVB musste im Parallelspiel gegen den VfB Stuttgart einen deutlich höheren Aufwand betreiben, um am Ende einen hart erkämpften 3:1-Heimsieg einzufahren. Nach einem torlosen ersten Durchgang hatte Marco Reus die Borussia per Elfmeter in Führung gebracht (62.).
Kurze Zeit später fing sich der BVB aber mal wieder ein Gegentor nach einer Standardsituation: Marc-Oliver Kempf konnte nach einem Freistoß von Castro völlig ungehindert zum 1:1 einköpfen (71.).
Pulisic erlöst den BVB
Die Wende brachte dann die Einwechslung von Christian Pulisic: Der US-Amerikaner bereitete zunächst das 2:1 duch Paco Alcacer (84.) vor und erzielte in der Nachspielzeit das erlösende 3:1 dann selbst. Nach vielen Negativerlebnissen war der BVB zufrieden mit dem Arbeitssieg, auch wenn die Tabellenführung verloren ging.
Witsel glaubt noch an die Meisterschaft
“Stuttgart hat vor dem eigenen Tor einen gigantischen Bus geparkt. Es war sehr schwer für uns, da Lücken zu finden. Wir schauen jetzt weiter von Spiel zu Spiel, wir ändern unsere Philosophie nicht”, kommentierte BVB-Trainer Lucien Favre nach dem Match. Und Mittelfeldstratege Axel Witsel ergänzte: “Noch ist nichts verloren. Die Chancen auf die Meisterschaft stehen Fünfzig-Fünfzig.”
Bayern am Mittwoch im Kracher gegen Liverpool
Das Rennen um den nationalen Titel hat in München in den kommenden Tagen hingegen keine Priorität. Der gesamte Verein fiebert dem Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Liverpool in der Champions League entgegen. Anstoß der Partie ist am Mittwoch (13. März) um 21 Uhr in der Allianz Arena.
Top-Quote bei Betsson
Nach dem 0:0 im Hinspiel sind die Bayern – auch wegen ihrer aktuellen Top-Form – der leichte Favorit aufs Weiterkommen, aber der LFC um Trainer Jürgen Klopp ist natürlich ein brandgefährlicher Gegner. Wer beim Rückspiel auf einen Heimsieg der Bayern wettet, kann bei Betsson die starke Quote von 2,13 abgreifen.