Schottland scheitert an Ungarn und trauert um das Achtelfinale

Das EM-Aus hat die schottischen Fans zwar nicht unerwartet, aber dafür hart getroffen.

Die schottischen Fußballfans waren gern gesehene Gäste, denn sie verzauberten das ganze Land mit ihrer Feierlaune, ihrer Trinkfestigkeit und ihren kultigen Outfits. Das Aus in der Vorrunde ist deswegen fast doppelt bitter und wird vermutlich noch eine Weile in einigen schottischen Köpfen herumspuken.

Bis zuletzt hofften die schottischen Fans noch auf das Wunder: Mit einem Sieg gegen Ungarn wären sie dem Traum vom Achtelfinale ein kleines Stück nähergekommen, doch es sollte nicht sein. Geschlagen gingen die Spieler vom Platz, während sich zwischen den Fans echte Trauer ausbreitete.

Die große Hoffnung auf das Achtelfinale

Vor dem Spiel gegen Ungarn war klar, dass Schottland nicht mehr Gruppenzweiter werden konnte. Nach der deutlichen Niederlage und dem Unentschieden gegen die Schweiz hätten sie mit einem Sieg gegen Ungarn nur 4 Punkte holen können. Die Schweiz hatte aber am Ende 5 und Deutschland sogar 7. Früher wäre an dieser Stelle also ohnehin Schluss gewesen. Eine Novelle in den EM-Regeln beflügelte aber bis zum Schluss die Hoffnung der Schotten. Wenn sie gegen Ungarn gewonnen hätten, hätten sie damit eine realistische Chance gehabt, als einer der vier besten Gruppendritten trotzdem ins Achtelfinale einzuziehen.

Das gegnerische Tor fällt kurz vor Schluss

Nicht nur Schottland brauchte den Sieg, um eine Chance aufs Weiterkommen zu haben. Auch Ungarn kämpfte um das Überleben im Turnier. Dementsprechend wollte keine Seite etwas hergeben, dennoch fand keine der beiden Mannschaften den Weg ins Tor. Nach 90 anstrengenden Minuten war es dann in der Nachspielzeit so weit. In der 90. + 10 traf Kevin Csoboth für Ungarn und ließ die Träume der Schotten zerplatzen. An einen Ausgleich oder gar an einen Sieg war zu dieser Zeit nicht mehr zu denken.

Diskussionen um einen nicht gegebenen Elfmeter

Besonders Schottlands Trainer Steve Clarke hadert mit dem Ergebnis. Seiner Meinung nach hätte das Foul an seinem Spieler Scott McTominay in der 78. Minute klar als Elfmeter gepfiffen werden müssen. Der Schiedsrichter war allerdings anderer Meinung. Er ließ das Spiel weiterlaufen und verzichtete auch auf den VAR-Check. Der schottische Trainer glaubt, dass der Strafstoß das Spiel hätte entscheiden können – und zwar zugunsten seiner Mannschaft.

Spieler nach Abpfiff sichtlich enttäuscht

Nach dem Schlusspfiff war die Trauer erst einmal groß. Nicht nur der Trainer war unzufrieden. Auch die Spieler zeigten sich niedergeschlagen. Andrew Robertson äußerte sich sogar öffentlich und sagte, dass es lange dauern würde, sich von dieser Niederlage zu erholen.

Menschlich hinterlässt Schottland einen guten Eindruck

Auch wenn die Mannschaft und die Fans nach dem EM-Aus erst einmal trauern, werden sie trotzdem in positiver Erinnerung bleiben. Mit ihrer Leichtigkeit, ihrer positiven Einstellung und den Dudelsäcken haben sie sich zumindest in die Herzen der Deutschen geschlichen.

Auch die Gastronomen konnten die schottischen Fans nur gernhaben. In der Düsseldorfer Altstadt haben sie beispielsweise so viel Bier getrunken, dass einigen Kneipen der Nachschub ausging. Aus Köln gibt es ähnliche Berichte.

Das EM-Aus ist also nicht nur für die Schotten mit einer gewissen Trauer verbunden. Tatsächlich wird auch hierzulande der eine oder andere Fußballfan die gut gelaunten Kilt-Träger vermissen.