Nach einem guten Saisonstart ist Eintracht Frankfurt in einer ernste sportliche Krise gerutscht, die Mannschaft steht in der Rückrunde massiv unter Druck. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt momentan nur drei Punkte – und es wartet am 18. Januar gleich die schwere Auswärtspartie in Hoffenheim. Schon jetzt gibt es viele Experten, die Frankfurt vor einem beinharten Abstiegskampf warnen. Zumal bei der Eintracht das Verletzungspech einfach nicht abreißen will – jetzt hat es Daichi Kamada erwischt. Der Japaner wird den Hessen wohl wochenlang fehlen, ebenso wie Gelson Fernandes. Trainer Adi Hütter fordert schon jetzt weitere Neuzugänge in der Winterpause.
Passiert ist es am Mittwoch beim Testspiel gegen den Bundesliga-Konkurrenten Hertha BSC. Bei der 1:2-Niederlage gegen das Team von Coach Jürgen Klinsmann war Frankfurts Mittelfeldspieler Daichi Kamada in der 36. Minute am Knöchel getroffen worden. Der Japaner blieb sofort mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen, auf der Eintracht-Bank ahnte man bereits nichts Gutes.
Kamada wird wohl bis März ausfallen
Am nächsten Morgen folgte dann die bittere Gewissheit: Kamada hat sich einen Bänderriss zugezogen und wird wohl mindestens acht Wochen ausfallen. Eine genauere Untersuchung soll nach der Rückkehr nach Deutschland erfolgen, derzeit weilt die Eintracht noch im Trainingslager in Florida.
“Eine abschließende Diagnose steht noch aus, die MRT-Bilder hier vor Ort sind leider nicht optimal. Aber die Bänder sind auf jeden Fall gerissen”, seufzte Trainer Adi Hütter vor den Journalisten.
Fernandes muss operiert werden
Die Verletzung von Kamada – der in der Hinrunde einer der auffälligsten Spieler im Eintracht-Trikot war – ist ein weiterer Schock während der Vorbereitung auf die Rückrunde. Denn schon zu Wochenbeginn hatte sich Gelson Fernandes einen Sehnenriss im Hüftbeuger zugezogen.
Der Mittelfeldspieler muss sogar operiert werden und wird wohl bis April nicht zur Verfügung stehen. Auch Fernandes war als Stammspieler eigentlich gesetzt, so langsam macht Coach Hütter sich ernsthafte Sorgen.
Hütter denkt an neue Spieler
Muss die Eintracht also personell nachlegen? Das Transferfenster ist noch bis zum 31. Januar geöffnet. Und Hütter bezieht relativ klar Stellung: “Uns sind zwei wichtige Spieler weggebrochen. Da wäre es fahrlässig, nicht über Neuverpflichtungen nachzudenken.”
Klar ist aber auch, dass der Markt im Winter stets überschaubar. Mit purem Aktionismus ist der Eintracht nicht geholfen, das weiß auch Hütter: “Natürlich machen wir uns Gedanken. Aber ein Transfer macht nur Sinn, wenn uns ein Spieler wirklich sofort weiterhelfen kann.”
Geld für Transfers ist da
Aus wirtschaftlicher Sicht dürfte es in Frankfurt jedenfalls keine Probleme geben. Nach der starken Saison in der Europa League und den lukrativen Verkäufen der drei Topstürmer Luka Jovic, Sebastien Haller und Ante Rebic ist die Eintracht finanziell so gut aufgestellt wie noch nie.
Wegweisendes Spiel in Hoffenheim
Dass sich bis zum Rückrunden-Auftakt bei der TSG Hoffenheim (18. Januar) personell noch etwas tut, ist aber eher zweifelhaft. Der letzte Sieg in der Bundesliga gelang der Eintracht am 2. November (5:1 gegen die Bayern), danach folgte ein fataler Einbruch. Eine weitere Pleite in Hoffenheim – und Frankfurt ist endgültig im Abstiegskampf angekommen.