Schalkes Last-Minute-Sieg gegen Moskau: Balsam auf die Derby-Wunden

Simon Schneider | am: 12.12.18
Warum wurde Naldo im Derby nicht eingwechselt?
Warum er im Derby gegen den BVB in den letzten Minuten nicht eingwechselt wurde, ist vielen Schalker Fans noch immer ein Rätsel. (Foto: foto2press)

Der Frust nach der Derbyniederlage gegen Borussia Dortmund sitzt beim FC Schalke immer noch tief – aber seit gestern ist die Stimmung zumindest ein bisschen versöhnlicher: Die Mannschaft des umstrittenen Trainers Domenico Tedesco gewann das abschließende Gruppenspiel in der Champions League gegen Lok Moskau mit 1:0. Sportlich hatte der Sieg keine Bedeutung, Schalke war bereits vor der Partie sicher für das Achtelfinale der Königsklasse qualifiziert. Dort wartet jetzt ein harter Brocken.

Vor der Partie wurde ein Spieler von den Schalker Fans mit stehenden Ovationen bedacht, obwohl er diesmal das Trikot des Gegners trug: Benedikt Höwedes – ehemaliger Schalke-Kapitän – wurde mit einem Blumenstrauß und einer Foto-Collage geehrt. Der 30-Jährige hatte für Schalke in 331 Pflichtspielen auf dem Platz gestanden und war sichtlich gerührt. “Du bist einer von uns. Du bleibst ein Schalker Junge”, sagte Schalke-Boss Clemens Tönnies bei der kurzen Zeremonie.

Erste Halbzeit zum Abgewöhnen

Nach diesem emotionalen Highlight wurde den knapp 49.000 Zuschauern lange kaum noch etwas geboten – denn das Spiel war vor allem in der ersten Halbzeit grauenvoll. Moskau hätte gewinnen müssen, um noch eine Chance auf den dritten Platz und damit auf die Europa League zu haben. Aber die Gäste waren offensiv komplett harmlos und wagten sich kaum einmal aus der stabilen Deckung. Schalke fehlte fehlten erneut Tempo und Kreativität, so dass die Partie fast ohne jede Torszene dahinplätscherte.

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Serdar vergibt die größte Chance

Erst nach der Pause bekam Schalke ein wenig mehr Struktur ins eigene Spiel. Goller (53.) und Teuchert (54.) gaben erste Warnschüsse ab, bevor Schalke in der 74. Minute die beste Chance der Partie verzeichnete: Der starke Naldo brachte den Ball im Anschluss an eine Ecke vor den Moskauer Kasten, wo Suat Serdar das Kunststück fertigbrachte, das Leder am leeren Tor vorbeizuschieben. Als sich schließlich alles schon mit einem torlosen Remis abgefunden hatte, gelang Schalke doch noch der Lucky Punch.

Schöpf trifft in der Nachspielzeit

In der Nachspielzeit segelte der Ball hoch in den Strafraum der Russen, dort gewann Naldo das entscheidende Kopfballduell. Den folgenden Schuss von Serdar konnte Lok-Keeper Guilherme nur nach vorne abklatschen, Alessandro Schöpf reagierte am schnellsten und staubte zum 1:0-Siegtreffer ab. Viele Schalker Fans fragten sich nach diesem Treffer einmal mehr, warum Trainer Tedesco im Derby gegen den BVB auf die “Waffe” verzichtet hatte, den fast zwei Meter großen Naldo in der Schlussphase für das Sturmzentrum einzuwechseln…

Heidel greift Tönnies an

Spannender als die 90 Minuten auf dem Platz war indes eine Geschichte am Rande der Partie. Schalkes Sportvorstand Christian Heidel reagierte wütend auf die Meldung, dass Aufsichtsrats-Boss Tönnies ihm angeblich einen kompetenten Kaderplaner zur Seite stellen wolle. “Es ist überflüssig, über so etwas öffentlich zu diskutieren. Bei uns braucht sich niemand zu bewerben. Ansonsten gibt es die Antwort, dass da kein Bedarf besteht. Punkt”, sagte der 55-Jährige. Heidel steht nach einer miserablen Transferbilanz in der Kritik. Der Ex-Mainzer hat nun wohl Angst, in puncto Kaderplanung entscheidende Macht abgeben zu müssen.

Schalke am Samstag in Augsburg

Sportlich geht es für Schalke am kommenden Samstag um 15:30 Uhr mit einem Auswärtsspiel beim FC Augsburg weiter. Nachdem bei den Königsblauen offiziell der Abstiegskampf ausgerufen wurde, wären drei Auswärtspunkte enorm wichtig. Das wird beim heimstarken FCA aber alles andere als leicht. Entsprechend stufen auch die Wettanbieter die Partie ein. Es wird ein extrem enges Duell erwartet. Bei Bet3000 sind die Quoten komplett ausgeglichen. Für einen Heimsieg gibt ebenso wie für einen Schalker Sieg die Quote 2,70.

 

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Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen