Nach dem Abstieg in die Zweite Bundesliga hatte man sich seitens der Verantwortlichen des Clubs sicherlich zunächst einmal eine Beruhigung der Lage und eine Stabilisation des Kaders gewünscht. Doch vor allem aus dem eigenen Fanlager wächst seit Wochen immer mehr Unmut. Nach dem missglückten Neustart in Liga zwei befindet sich Königsblau unter Coach Dimitrios Grammozis nur auf Tabellenplatz acht. Von den acht bisherigen Partien konnten die Schalker nur viermal gewinnen. Und jetzt gibt es schon wieder neue Unruhe im Verein. Der Grund: Ralf Fährmann ist plötzlich nur noch die Nummer zwei im Tor.
Mit aktuell nur 13 Punkten aus den ersten acht Saisonspielen sehen einige Fans die Mission “direkter Wiederaufstieg” schon massiv in Gefahr. Doch was ist es neben der schlechten Ausbeute, das die Anhänger der Königsblauen so erzürnt?
Fraisl ersetzt Fährmann im Kasten
Zunächst hatte Dimitrios Grammozis den Unmut der Anhänger durch die Degradierung von Keeper Ralf Fährmann auf sich gezogen. Laut Berichten der Sport Bild kamen auch aus dem Spielerlager erste Stimmen, die den zweiten Torwart Martin Fraisl nicht als neue Nummer eins anerkennen wollen.
Dennoch setzte er sich beim Sieg gegen Hansa Rostock (2:0) zunächst einmal durch und sammelte gemeinsam mit dem Rest des Teams die so wichtigen drei Punkte für seinen Verein.
Kritik an Trainer Dimitrios Grammozis reißt nicht ab
Die Ausbootung des 33-jährigen Keepers Fährmann ist aber nicht der einzige Grund, weshalb Unruhe in die Fanreihen eingekehrt ist. Ein weiterer Aspekt ist das Statement des ehemaligen Schalke-Trainers Domenico Tedesco, der gegenüber der Bild ankündigte, gerne in die Bundesliga zurückzukehren.
Viele Fans würden wohl einen Wechsel auf der Trainerbank begrüßen, allerdings nannte der deutsch-italienische Coach bereits schon einige Wunschvereine aus Liga eins, unter anderem Hertha BSC und Eintracht Frankfurt.
Tedesco bringt sich selbst ins Gespräch
2017 hatte Tedesco Schalke 04 übernommen und als Vizemeister sogar ins internationale Geschäft gebracht. In der Saison 2018/19 wurde er bei Schalke aufgrund akuter Abstiegsgefahr entlassen.
Auch der Schalker Kultcoach Peter Neururer erklärte laut Medienberichten, dass der Wechsel auf der Torwartposition ein großer Fehler von Dimitrios Grammozis gewesen sein könnte. Vor allem dann, wenn Martin Fraisl Fehler unterlaufen sollten.
Unruhe unter den Spielern und bei den Fans kann sich der Verein eigentlich derzeit nicht leisten. In der kommenden Zweitligapartie gegen den FC Ingolstadt müssen also überzeugende Leistungen her.
Am Sonntag gegen den FC Ingolstadt ist ein Sieg Pflicht
Nun befindet sich Königsblau gegen den FC Ingolstadt also vor einer echten Bewährungsprobe. Die Ingolstädter starteten nämlich genau wie Schalke mit jeder Menge Problemen in die neue Saison und werden sich sicherlich nicht kampflos geschlagen geben.
Von den bisher gespielten acht Partien konnte das Team von Coach Roberto Pätzold nämlich nur ein einziges gewinnen und steht mit nur vier Punkten derzeit auf einem direkten Abstiegsplatz. Nur der FC Erzgebirge Aue performte bisher noch schlechter und ist immer noch ohne Saisonsieg. Die Torbilanz der Ingolstädter ist mit 6:20 Toren desaströs.
Wettquoten: Schalke gegen den FCI klarer Favorit
Auf dem Papier sollte Schalke 04 also leichtes Spiel haben, doch gerade in solchen Partien kann man keine Meinungsverschiedenheiten zwischen Trainer und Mannschaft gebrauchen, sie können den Sieg kosten. Es bleibt also abzuwarten, ob sich die Wogen nach der Partie gegen Ingolstadt glätten oder ob eine wahre Sturmflut auf den Verein hereinbricht.
Bei dem Buchmacher Betonic steht Schalke verständlicherweise mit einer Quote von 1,54 in der Favoritenrolle. 5,75 gibt es für einen Ingolstädter Sieg. Der Anstoß zu der Partie erfolgt am kommenden Sonntagmittag um 13:30 Uhr in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen.