Sandro Wagner hatte keinen Platz in der Nationalmannschaft für die vergangene WM in Russland bekommen. Daraufhin trat er aus dem Team zurück und äußerte Kritik am Bundestrainer Löw. Nun tritt der Bayern-Stürmer ein paar Schritte zurück.
Eines muss man Wagner lassen: Für unvorhersehbare Aktionen ist der Stürmer der Bayern immer gut. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch abseits davon. Nun überrascht der 30-Jährige gute drei Monate nach dem Rücktritt aus der Nationalmannschaft mit versöhnenden Tönen in Richtung des Bundestrainers.
“Was ich leider vergessen habe, damals bei meinem Rücktritt zu kommunizieren, ist, dass ich Joachim Löw immer zu Dank verpflichtet sein werde, immerhin hat er mich überhaupt in die Nationalmannschaft geholt”, sagte Wagner im Interview und fügte an: “Das werde ich ihm auch trotz der schmerzhaften Nichtnominierung immer zugute halten.”
Die Worte, welche er nach der Nichtberücksichtigung für die Meisterschaft in Russland geäußert hatte, klangen nach allem, nur nicht nach Dankbarkeit. So hatte er zum einen seine Laufbahn in der Nationalelf vollkommen überstürzt beendet und dem gesamten Trainerteam um Löw einige markige Worte auf den Weg gegeben. Es steht fest für mich, dass ich mit meinem Charakter, immer ehrlihc, offen und direkt Dinge zu sagen, nicht so gut mit dem Trainerteam zusammenpassen”, meinte er kurz vor der WM.
Wagner möchte kein Besserwisser sein
Das Turnier in Russland schloss die DFB-Elf bekanntlich nicht besonders gut ab. Das ist für Wagner aber kein Grund, den Besserwisser zu spielen. “Es wäre zu einfach, nun schlaue Kommentare bezüglich des Ausscheidens hinterherzuwerfen, doch so ist nicht meine Art. Dafür gibt es in Deutschland zum Glück genug qualifizierte Experten”, meinte er. Den Vorwurf, dass Löw ihn nicht nominiert habe, weil dadurch Unruhe ins Team kommen könnte, hält der Confed-Cup-Gewinner von 2017 für falsch.
“Tatsächlich habe ich noch von keinem Menschen gehört, der mir das wirklich nachgesagt hätte. Denn das trifft so ziemlich gar nicht auf mich zu. Wer mich näher kennt, der wird das bestätigen. Das ist eine Behauptung, die von Leuten kommt, die offensichtlich keine Ahnung haben, wie ich funktioniere”, sagte er.