Noch wird Trainer Marco Rose von den Verantwortlichen in Leipzig gestützt. Wer die Interviews des Coaches in den letzten Tagen gehört hat, wird aber erkannt haben, dass Marco Rose selbst schon mit einem Rauswurf rechnet. Das 1:5 am Wochenende gegen Wolfsburg war ein Offenbarungseid.
Wie man aus dem engesten Umfeld von RB Leipzig hört, wird beim Rasenballsportclub intern bereits an einem Plan B gearbeitet. Es werden mehrere Szenarien durchgespielt.
Hinter vorgehaltener Hand gilt: Sollte der RB Leipzig am Mittwoch im DFB-Pokal an Eintracht Frankfurt scheitern, ist der Coach wohl weg. Es könnte sogar sein, dass Marco Rose selbst die Flinte ins Korn wirft.
Für Marco Rose und sein Trainerteam spricht, dass sie bei Fans Identitätsfiguren sind. Als Ostdeutsche werden sie in Leipzig respektiert und geachtet, doch darum geht’s im Profifußball nicht.
Sollte es tatsächlich zu einer kurfristigen Trennung von Marco Rose kommen, haben die Leipziger Bosse offenbar schon einen Nachfolger parat.
Schattentrainer schon bestimmt: Roger Schmidt
Der neue Mann steht nach Angaben mehrerer Quellen schon den Startlöchern – es ist Roger Schmidt. Bereits im Sommer 2022 war Schmidt beim Rasenballsportclub der erste Kandidat. Der Coach wollte damals aber Benfica Lissabon nicht verlassen. Marco Rose übernahm.
Roger Schmidt bringt genügend Erfahrung aus der Bundesliga und der Champions League mit. Er ist nach der Entlassung bei Benfica seit einigen Wochen vereinslos und könnte sofort einsteigen. Abstimmungen zwischen Oliver Mintzlaff, Jürgen Klopp, Marcel Schäfer und Roger Schmidt hat es nach unseren Informationen bereits gegeben.
Trainerstationen von Roger Schmidt
Für Roger Schmidt spricht, dass er aus dem Red Bull Kosmos kommt. Der 57jährige stand zwischen 2012 und 2014 beim RB Salzburg an der Seitenlinie. Im Anschluss stand Roger Schmidt bei Bayer 04 Leverkusen und Beijing Guoan unter Vertrag. Auf Titeljagd ist der Coach zuletzt mit dem PSV Eindhoven und Benfica Lissabon gegangen.
Spektakulärer Red Bull Tausch zwischen Salzburg und Leipzig?
In Leipzig läuft es schlecht, beim Partnerclub in Salzburg noch schlechter. Rouven Schröder wurde am Wochenende in Sachsen als Sportdirektor freigestellt, um nach Österreich zu wechseln. Es ist bekannt, dass Rose und Schröder ein Top-Verhältnis haben.
In Salzburg steht noch immer Pepijn Lijnders an der Seitenlinie. Der Holländer war zwischen 2018 und 2024 Co-Trainer unter Jürgen Klopp beim FC Liverpool. Man schätzt und kennt sich. Die Verbindung Schröder/Rose und Klopp/Lijnders könnte für einen spektakulären Wechsel führen.
Marco Rose übernimmt den RB Salzburg und Pepijn Lijnders den RB Leipzig. Für die Variante spricht, dass der Holländer in Österreich nicht das Spielermaterial besitzt, um seinen Stil – ala Liverpool – durchzuziehen. Ein Leipzig wären die Voraussetzungen geben.
Matthias Jaissle: Immer eine Option
Einen weiteren möglichen Trainer wollen wir nicht vergessen. Im Sommer, als der Milan kurzzeitig Interesse an Marco Rose hatte, wurde in Leipzig Matthias Jaissle als Nachfolger gehandelt.
Im Red Bull Universum hat man über eine Rückholaktion des Meistercoachs vom RB Salzburg nachgedacht. Billig ist die Variante aber nicht. Matthias Jaissle hat bei Al Ahli SFC in Saudi Arabien noch einen Vertrag bis 2026.
Der etwas unrühmliche Abgang von Jaissle aus Salzburg scheint mittlerweile aber verziehen.