Die Situation für den VfL Bochum in der Bundesliga ist alles andere als erfreulich: Der Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet hat in der Saison 2022/2023 noch kein einziges Spiel gewonnen und klebt auf dem letzten Tabellenplatz. Aber aussichtslos ist die Lage noch lange nicht. Es sind ja erst sieben Spieltage absolviert und der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt “nur” vier Punkte. Klar ist aber auch: So langsam muss der VfL mal den Bock umstoßen. Das soll nun mit einem neuen Trainer gelingen. Der Nachfolger von Thomas Reis heißt Thomas Letsch. Der 54-Jährige wird schon bei der nächsten Partie in Leipzig auf der Bochumer Bank sitzen.
Die Bosse beim VfL Bochum haben bewusst bis zur Länderspielpause gewartet, um mit dem neuen Coach alles klar zu machen. Thomas Letsch hat jetzt gut zehn Tage Zeit, um mit der Mannschaft zu arbeiten und sie auf das schwere Auswärtsspiel in Leipzig vorzubereiten.
Schwere Aufgabe für Letsch im ersten Spiel als VfL-Trainer
Für Letsch wird die Premiere in der ersten Bundesliga gleich eine riesige Herausforderung. Der VfL reist am kommenden Spieltag als krasser Außenseiter zum Champions-League-Teilnehmer aus Leipzig.
Bochums Geschäftsführer Patrick Fabian wählte bei der Vorstellung des neuen Trainers die in der Branche üblichen Worte und sprach von einer “Wunschlösung” bei der Suche nach einem Nachfolger von Thomas Reis.
Bei Erzgebirge Aue komplett gescheitert
Letsch selbst ist in Deutschland nahezu ein unbeschriebenes Blatt. 2017 stand der gebürtige Esslinger mal für wenige Wochen als Cheftrainer beim damaligen Zweitligisten Erzgebirge Aue unter Vertrag. Mehr Berührungspunkte mit dem deutschen Profifußball gab es nicht.
In den Niederlanden hat sich Letsch in den vergangenen Jahren aber einen Namen gemacht. Seit 2020 trainierte Letsch sehr erfolgreich den Erstligisten Vitesse Arnheim, wo man den deutschen Trainer nun schweren Herzens ziehen lassen muss.
Letsch stammt aus dem Trainerstall von Red Bull
Letsch gilt als klassischer RB-Trainer und wurde in Salzburg ausgebildet. Seine Philosophie ist demnach klar: Aggressives Pressing, schnelles Umschalten, hohe Intensität.
In Bochum hat mna großes Vertrauen in den neuen Coach. Letsch erhielt einen Vertrag bis 2024. Klar ist: Notfalls würde man mit dem 54-Jährigen auch in die 2. Liga gehen. Aber so weit ist es noch lange nicht. Beim VfL herrscht wieder Aufbruchstimmung.
“Er gibt einer Mannschaft eine klare Spielidee und eine feste Struktur. Mit Thomas Leitsch haben wir einen erfahrenen Trainer gewonnen, dem wir absolut zutrauen, die sportliche Wende herbeizuführen”, so Patrick Fabian.
Bochum in der Krise: Nur ein Punkt aus sieben Spielen
Letsch bringt seinen Co-Trainer Jan Fießer mit nach Bochum und übernimmt eine knifflige Aufgabe. Bei sämtlichen Wettanbietern ist der VfL inzwischen der Top-Kandidat bei Wetten auf die Bundesliga-Absteiger.
Die bisherige Bilanz des VfL Bochum in dieser Saison: Sechs Niederlagen und ein Unentschieden. Und nun geht es auswärts zu RB Leipzig. Ob Letsch gleich in seinem ersten Match mit den Bochumern eine Überraschung gelingt?