Nach der etwas überraschenden Wutrede von RB-Sportdirektor Ralf Rangnick vergangene Woche haben die Verantwortlichen in Leipzig nun Nägel mit Köpfen gemacht. Rangnick hatte die „schlechte“ Scoutingarbeit bei den Roten Bullen kritisiert und Veränderungen diesbezüglich angekündigt. Wenige Tage später hat man bereits einen neuen Chefscout verpflichtet.
Mitchell tritt die Nachfolge von Johannes Spors an
Was die wenigstens Fußballfans vermutlich wussten, Ende des vergangenen Jahres hat RB-Chefscout Johannes Spors Leipzig in Richtung Hamburger SV verlassen. Der Weggang von Spors wurde bei den Roten Bullen nie wirklich an die große Glocken gehangen, erst nach dem man im Winter keinen Ersatz für den verletzten Marcel Halstenberg gefunden hat machte Rangnick seinen Frust öffentlich. Dieser äußerte sich wie folgt zu dem Weggang von Spors: „Der Abgang von Johannes Spors war sein eigener Wunsch. Aber wir hatten die Umbaumaßnahmen schon geplant, als er noch bei uns war. Vielleicht hat das dazu beigetragen, dass er sich verändern wollte.“
Der 59-jährige hat zudem welchen Anspruch RB in Sachen Scouting hat: „Für die nächsten Sommertransferperioden werden wir uns so aufstellen, dass wir jeden Spieler auf der ganzen Welt kennen. In Deutschland, in Europa, auch in China und Japan. Vollkommen egal. So wollen wir uns aufstellen.“
Der Mann der diese Mammut-Aufgabe umsetzen soll heißt Paul Mitchell. Der 36-jährige Engländer ist in Deutschland gänzlich unbekannt, in England hat sich der Ex-Profi jedoch bereits einen Namen als Scout gemacht. Nach seiner aktiven Laufbahn, welche er verletzungsbedingt frühzeitig beenden musste, wurde Mitchell Chefscout beim FC Southampton. Ende 2014 wechselte er dann zu den Tottenham Hotspur. Dort stand er bis März 2017 unter Vertrag. Mitchell lockte unter anderem Top-Talente wie Dele Alli, Kieran Trippier und Toby Alderweireld zu den Spurs. Mitchell und Rangnick kennen sich bereits seit geraumer Zeit, 2014 war es Mitchell, der den damaligen Salzburg-Profi Sadio Mane zum FC Southampton holte. Rangnick war damals Sportdirektor in Salzburg und versuchte den Wechsel des Offensivspielers zu verhindern.
Mitchell selbst äußerte sich bei seiner offiziellen Vorstellung in Leipzig wie folgt zu seinem neuen Engagement in Leipzig und der Fußball Bundesliga: „Es ist großes Provileg hier zu arbeiten. RB ist ein fantastscher Fußballverein und ich freue mich in Deutschland zu arbeiten. Ich war schon immer fasziniert gewesen, wie hier Trainer entwickelt und Spieler gesucht werden. Rangnick hat mir die Ambitionen des Vereins erklärt und was bisher passiert ist. Es war absolut logisch für mich hierherzukommen. Ich bin fasziniert von den Möglichkeiten die sich hier bieten. Wir werden unsere Fähigkeiten und Begabungen zusammentun und hoffentlich gemeinsam Dinge voranbringen.”
