RB Leipzig schuldet Red Bull mehr als 80 Millionen Euro

RB Leipzig
Foto: PercyGermany / Flickr (CC BY-NC-ND 2.0)
RB Leipzig hat in den vergangenen knapp 1,5 Jahren für ordentliches Aufsehen in der Fußball Bundesliga gesorgt. Nicht nur sportlich sorgen die Roten Bullen immer wieder für Schlagzeilen, auch die deutliche Nähe zum Energy-Drink Hersteller Red Bull wird von vielen Fans und Experten kritisch beäugt. Wie nun bekannt wurde, hat Leipzig massive Schulden beim österreichischen Unternehmer. Mehr als 80 Millionen Euro schuldet der Bundesligist demnach Red Bull.

Nicht nur der Name, die Vereinsfarben und das Logo von RB Leipzig deuten auf die enge Verbindung zum fast gleichnamigen Energy-Drink Hersteller Red Bull hin. Auch ein Blick in die Bilanz der Leipziger macht deutlich, dass man in den vergangenen Jahren, rein finanziell betrachtet, abgängig von dem Unternehmen aus Österreich war. Der Bundesligist hat seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2016 veröffentlicht und dieser zeigt auf wie viel Geld Red Bull tatsächlich in den Vize-Meister investiert hat.

Leipzig schuldet Red Bull mehr als 80 Millionen Euro

Es ist kein Geheimnis, dass Red Bull in den vergangenen Jahren massiv in das “Projekt Leipzig” investiert hat. Neben einer entsprechenden Infrastruktur, z.B. mit der Errichtung eines neuen Nachwuchsleistungszentrums, haben vor allem die Spielerverpflichtungen viel Geld gekostet. Im Lagebericht des offiziellen Geschäftsbericht wird dies wie folgt beschrieben: “Die Investitionen in das Spielervermögen werden mittels Darlehen finanziert. Somit entwickelt sich der Bestand der Darlehensverbindlichkeiten korrespondierend zum Stand des Spielervermögens im Anlagevermögen.”

Ende 2015 hatte Leipzig noch knapp 52,3 Millionen Euro Schulden bei Red Bull. Im Laufe des Jahres 2016 wuchsen diese um mehr als 30 Millionen Euro auf 83,1 Millionen Euro an. Vor allem die Transfers von Timo Werner (VfB Stuttgart), Naby Keita, Bernardo, Benno Schmitz (alle RB Salzburg), Oliver Burke (Nottingham Forest) und Marius Müller (1. FC Kaiserslautern) sowie die Leihe von Kyriakos Papadopoulos (Bayer 04 Leverkusen) haben in den letzten Jahren zu der Steigerung der Schulden geführt. Insgesamt hat RB 97 Millionen Euro Verbindlichkeiten bzw. Schulden, ein Großteil davon bei Red Bull. Grund zur Panik gibt es jedoch nicht, denn den Verbindlichkeiten stehen ausgewiesene Vereinsvermögen in Höhe von 118 Millionen Euro gegenüber, wovon gut 95 Millionen Euro auf Spielerwerte entfallen.

Aber nicht nur in Sachen Ablösesumme hat sich Leipzig in den vergangenen Jahren dank der anhaltenden Finanzspritzen aus Salzburg einiges leisten können. Auch die Gehaltsstruktur bei RB hat sich deutlich verändert. Die Löhne und Gehälter stiegen von 32,7 Millionen Euro (2015) auf 53,7 Millionen Euro (2016).

Positive Entwicklung beim Umsatz und dem Zuschauerschnitt

Fairerweise darf man sich jedoch nicht nur die Ausgabenseite anschauen, denn der sportliche Aufstieg macht sich natürlich auch auf der Einnahmenseite bemerkbar. Der Umsatz für das Jahr 2016 beträgt 118,6 Millionen Euro, er lag damit fast 40 Millionen über dem des vorangegangenen Jahres (79,5 Mio. Euro). in 2017 dürfte dieser nochmals deutlich ansteigen, denn dann werden auch die Einnahmen aus der UEFA Champions League und Europa League entsprechend berücksichtigt.

Positive Zahlen gab es auch in Sachen Zuschauerentwicklung zu verkünden: Der Zuschauerschnitt in der Zweitliga-Saison 2015/16 von 28.615 konnte mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga auf 41.638 gesteigert werden.