RB Leipzig oder der BVB: Wer gewinnt den Poker um Milot Rashica?

Simon Schneider | am: 23.07.20
Rashica zum BVB 2020
Leipzig oder Dortmund – wo spielt Milo Rashica in der kommenden Saison? (Foto: foto2press)

Wohin wechselt Milot Rashica? Über den zukünftigen Verein des Stürmers wird schon seit Monaten spekuliert. Fest steht in jedem Fall, dass Werder Bremen den 24-Jährigen verkaufen wird. Die Norddeutschen brauchen dringend frisches Geld. Und kein anderer Spieler im Werder-Kader hat einen ähnlich hohen Marktwert wie Milot Rashica. Zu den Interessenten gehören internationale Top-Clubs, aber auch zwei Schwergewichte aus der Bundesliga. RB Leipzig soll Rashica bereits ein unterschriftsreifes Angebot vorgelegt haben. Dass der Kosovare noch zögert, könnte auch mit Borussia Dortmund zusammenhängen. Beim BVB will man nicht den Fehler des Vorjahres wiederholen und mit nur einem echten Stürmer in die neue Saison gehen. Rashica soll angeblich als Backup für Erling Haaland geholt werden.

Die wirtschaftliche Situation bei Werder Bremen ist angespannt, das ist ein offenes Geheimnis. Der Abstieg konnte in der abgelaufenen Saison nur haarscharf vermieden werden, jetzt soll ein kompletter Neuaufbau her. Dafür muss der Werder-Kader qualitativ verbessert werden, es gibt zahlreiche Baustellen.

Werder will über 20 Millionen Ablöse

Um überhaupt etwas Spielraum zu haben, ist Bremen zunächst aber mal auf Einnahmen angewiesen. Deswegen hat Sportchef Frank Baumann schon frühzeitig signalisiert, dass mit Milot Rashica der Top-Stürmer den Verein verlassen darf – falls ein entsprechend hohes Angebot kommt. Werder stellt sich eine Ablösesumme von deutlich über 20 Millionen Euro vor.

Kein Wechsel zum AC Mailand

Rashica hat bei Werder noch einen laufenden Vertrag bis 2022 – ohne eine Ausstiegsklausel. Bremen ist also in einer vermeintlich guten Verhandlungsposition. Allerdings ist in der Branche natürlich bekannnt, dass Werder mit Rashica möglichst in diesem Sommer Kasse machen will.

Eine heiße Spur führte lange Zeit zum AC Mailand, dort ist die Tür für Rashica seit dieser Woche aber zu. Denn inzwischen steht fest, dass Ralf Rangnick nicht neuer Trainer und Sportdirektor bei Milan wird. Rangnick gilt als großer Fan von Rashica und hätte den Stürmer wohl liebend gerne verpflichtet – daraus wird nun aber nichts.

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Konkretes Angebot von RB Leipzig

Stattdessen soll zumindest aktuell RB Leipzig die besten Karten beim Poker um Rashica haben. Das Problem aus Sicht von Werder Bremen: Die Roten Bullen bieten nur rund 15 Millionen Euro. Da rechnet man sich an der Weser deutlich mehr aus.

Gut möglich, dass es deswegen ganz anders kommt. Milot Rashica war schon im vergangenen Jahr mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht worden, jetzt wird diese Personalie beim BVB wieder ganz heiß diskutiert.

Der BVB muss im Sturm noch nachlegen

Denn vor einem Jahr hat die Borussia einen großen Fehler gemacht, wie die Bosse um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke später einräumten. Damals hatte der BVB mit Paco Alcacer nur einen echten Stürmer im Kader, das war in der Hinrunde ein massives Problem.

Im Winterpause reagierte die Dortmunder Verantwortlichen und holten Erling Haaland von Red Bull Salzburg. Der Norweger schlug ein wie eine Bombe und ist auch für die kommende Saison im Sturmzentrum gesetzt. Allerdings: Als Haaland kam, packte Paco Alcacer seine Koffer und floh zum FC Villareal. Heißt im Klartext: Aktuell steht wieder nur ein gelernter Angreifer im BVB-Kader.

Wie viel Spielzeit würde Rashica in Dortmund bekommen?

Ob Milot Rashica sich den BVB aber wirklich zutraut, ist eine andere Frage. Dem Kosovaren würde zunächst nur die Rolle als Haaland-Backup bleiben, denn ein System mit zwei echten Spitzen lässt Dortmunds Trainer Lucien Favre so gut wie nie spielen.

Klar ist: Dortmund wird noch einen Stürmer holen. Die kommende Saison wird eine enorme Herausforderung, es wird viele Spiele in sehr kurzer Zeit geben. Die Winterpause fällt quasi flach. Da wird auch Erling Haaland seine Pausen benötigen. Ist dies womöglich die Chance für Milot Rashica?

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen