Prominente St. Pauli Fans: Diese Promis unterstützen die Kiezkicker

Der FC St. Pauli ist einer dieser besonderen Klubs, um den seitens der Fans ein wahrer Kult gepflegt wird. Die Pauli-Anhänger sind extrem begeisterungsfähig, die Heimspiele bei gegnerischen Teams berüchtigt. Mit der lautstarken Gegengerade des Millerntors an der Seite, sind die Kiezkicker daheim schwer zu bezwingen. Anders als bei anderen Fußballvereinen versteht sich ein Großteil der Fans als ausdrücklich politisch und deutlich linksgerichtet, mit Bezügen zur Hamburger Punk- und Hausbesetzerszene. Auch der Totenkopf auf der offiziellen Fanflagge soll, aus der Piraterie entlehnt, für den Kampf „Arm gegen Reich“ stehen. Diese Idee schwingt auch mit, wenn der Klub mit seinen begrenzten finanziellen Mitteln achtbare Erfolge gegen scheinbar übermächtige, reichere Gegner erzielt.

Berüchtigt, und in der Erinnerungsgeschichte des Vereins liebevoll gepflegt, sind die verschiedentlichen Sensationserfolge des Underdogs St Pauli gegen die großen Klubs – in erster Linie den FC Bayern, aber unlängst zum Beispiel auch den BVB, den man im vergangenen Jahr im DFB-Pokal-Achtelfinale rauskicken konnte.

2002 gelang den Kiezkickern als damaligem Tabellenletzten der 1. Bundesliga beispielsweise ein 2:1-Heimerfolg gegen den FC Bayern, wonach das Wort vom „Weltpokalsiegerbesieger“ geprägt wurde. 2011, in ihrer vorerst letzten Bundesliga-Saison, mussten sie gegen die Bayern allerdings auch die höchste Heimniederlage ihrer Bundesliga-Vereinsgeschichte hinnehmen (1:8).

Offiziell sind beim FC St. Pauli über 500 Fanklubs registriert, die sich im Fanclub-Sprecherrat organisiert haben, der vom Vereinspräsidium bei wichtigen Fragen regelmäßig angehört wird.

Unter den vielen treuen und enthusiastischen Anhängern des FC St. Pauli finden sich auch eine ganze Reihe Prominenter. Wir stellen hier einige von Ihnen vor:

Elton

Der als ewiger „Showpraktikant“ der ProSieben-Sendung TV total bekannt gewordene TV-Entertainer ist glühender St. Pauli-Anhänger. Seit mehr als 30 Jahren besucht der heute 51-Jährige regelmäßig die Heimspiele der Kiezkicker.

Er trat des Öfteren mit Allstar-Mannschaften des Vereins bei Benefiz-Spielen auf und unterstützte mit der Hip-Hop-Band Fettes Brot, Tim Mälzer und Heinz Strunk die St. Pauli-Trinkwasser-Initiative Viva con Agua. Außerdem repräsentierte er den Verein verschiedentlich bei Events wie etwa dem Deutschen Eisfußball-Pokal.

Den BVB-Fans fiel der als Alexander Duszat in West-Berlin geborene Moderator vergangenes Jahr unangenehm auf, als er nach dem Pokal-Achtelfinal-Triumph der Kiezkicker über die Dortmunder in offenbar angetrunkenem Zustand über seinen Instagram-Kanal das Gerücht verbreitete, Erling Haaland wolle zum FC St. Pauli wechseln.

Bela B.

Auch der als Schlagzeuger der Rockband „Die Ärzte“ bekannt gewordene Bela B macht keinen Hehl aus seiner Leidenschaft für die Kiezkicker. Die Liebe zum FC St. Pauli sei in den Neunziger Jahren gewachsen und kam vor allem über Kontakte zur Hamburger Punkszene zustande, berichtet der in West-Berlin geborene Dirk Albert Felsenheimer, wie Bela bürgerlich heißt.

Seit 1997 wohnt der Rockmusiker mit Lebensgefährtin und Kind in der Nähe von Hamburg und besucht regelmäßig die Heimspiele am Millerntor. 2010 spielte Bela zudem auf der 100-jährigen Geburtstagfeier des Kiezklubs.

Reinhold Beckmann

Der deutsche TV-Moderator und Fußballkommentator Reinhold Beckmann hält dem FC St. Pauli gleichfalls die Treue. Beckmann spielte früher selbst Fußball, lebt in Hamburg und ist ordentliches Vereinsmitglied beim FC St. Pauli.

Zwischen 2005 und 2016 lud Beckmann jährlich zum „Tag der Legenden“ ein, bei dem Altstars wie Paul Breitner, Klaus Fischer, Uli und Dieter Hoeneß, Horst Hrubesch, Felix Magath, Uwe Seeler und Rudi Völler am Millerntor für die Initiative „NestWerk e. V.“ spielten, die benachteiligte Hamburger Jugendliche unterstützt.

In einem Interview äußerte der TV-Journalist unlängst die Meinung, dass nicht nur der HSV, sondern auch der FC St. Pauli der 1. Bundesliga gut täte. Was Mainz, Augsburg und Union in den letzten Jahren gelungen sei, müsste für seinen Lieblings-Klub auch möglich sein. Beckmann forderte: „Mehr Mut und Zuversicht, mein geliebter Kiez-Verein.“

Thees Uhlmann

Bekannt als St. Pauli-Unterstützer ist auch Thees Uhlmann, Gründungsmitglied und Sänger der deutschen Indie-Rockband „Tomte“. Uhlmann ist in Hemmoor in der Nähe von Cuxhaven geboren, lebt heute in Berlin-Kreuzberg und ist bereits seit seiner Jugend glühender Pauli-Fan.

2005 nahm er das Lied „Das hier ist Fußball“ auf, in dem es um die Liebe und das Leid eines St. Pauli-Fans geht.

Der Song wurde im Dezember 2005 erstmals zur Halbzeitpause des Pokal-Achtelfinalspiels FC St. Pauli gegen Hertha BSC am Millerntor gespielt und avancierte mittlerweile zu so etwas wie einer Stadion-Hymne. Auch 2014 bei der Verabschiedung des St. Pauli-Profis Fabian Boll trat der Sänger live auf.

Tobi Schlegl, Steffen Hallaschka, Ralf Zacherl, Axel Prahl, Olivia Jones

Weiterhin als St. Pauli-Unterstützer bekannt sind der ehemalige TV-Moderator und jetzige Seenotretter Tobias „Tobi“ Schlegl, der Hörfunk- und Fernsehmoderator Steffen Hallaschka, der deutsche TV-Koch Ralf Zacherl, „Tatort“-Star Axel Prahl und die Dragqueen Olivia Jones.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen