Der Hannoversche Sportverein von 1896 e. V., allgemein bekannt als Hannover 96, ist der große Traditionsverein in der niedersächsischen Landeshauptstadt. 1938 und 1954 waren die 96er Deutscher Fußballmeister, ansonsten bis 2019 in 30 von 56 Bundesliga-Spielzeiten im Oberhaus vertreten. Seit der Saison 2019/20 spielt der „kleine HSV“ in der 2. Liga, momentan in der Tabellenmitte. Die Spiele der „Roten“ (wie man die 96er aufgrund der roten Heimtrikots auch nennt) sind in der laufenden Saison mit im Schnitt 31.000 Zuschauern nichtsdestotrotz recht gut besucht.
Der VIP-Bereich der HDI-Arena mag zwar nicht mehr ganz so gut gefüllt sein, wie noch zu Bundesliga-Zeiten, es gibt sie aber dennoch, die prominenten Anhänger der 96er. Wir stellen die bekanntesten unter ihnen kurz vor:
Gerhard Schröder
Die Anhängerschaft des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder rührt noch aus seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident. In besseren Zeiten sah man ihn häufig in seiner persönlichen Loge der HDI-Arena. Zwischen 2016-19 war Schröder außerdem Aufsichtsratsvorsitzender der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA.
Damals profitierte der Verein noch von seinen Beziehungen. Angesichts der jüngeren weltpolitischen Entwicklungen ist man in Hannover heute nicht mehr so erpicht auf gemeinsame Fototermine mit dem Altkanzler.
Carsten Maschmeyer
Carsten Maschmeyer wird nachgesagt, dass er bereits in jungen Jahren kilometerweit zu den Heimspielen von Hannover 96 gepilgert sei. Später wurde der Finanzunternehmer ein bedeutender Sponsor des Vereins und wechselte aus der Fankurve in den VIP-Bereich der HDI-Arena.
Obwohl Maschmeyer mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Veronika Ferres, mittlerweile in München lebt, soll die Verbundenheit zu den 96ern immer noch vorhanden sein.
Oliver Pocher
Der in Hannover geborene TV-Entertainer Oliver Pocher lebt seine Liebe zu seinem Klub, wie wenige Promis das tun. Nicht nur, dass er jede Gelegenheit nutzt, die Spiele der 96er live im Stadion zu verfolgen. Er trat auch regelmäßig bei Benefiz-Spielen auf – dann obligatorisch mit der Rückennummer 96 – bei denen er seine durchaus passablen Fußballkünste unter Beweis stellt.
Das Fußballspielen habe er auf Hannovers Bolzplätzen erlernt, verrät der Comedian. Den Hannover 96-Mitgliedsausweis besitzt er seit jungen Jahren.
Dirk Roßmann
Dirk Rossmann ist als Geschäftsführer seines eigenen Drogeriemarkt-Imperiums nicht nur einer der reichsten Männer Deutschlands, sondern auch bekennender 96-Fan.
Der in Hannover geborene Unternehmer saß als enger Freund des ehemaligen Klub-Präsidenten Martin Kind zwischenzeitlich im Aufsichtsrat des Vereins, heute gehört ihm sein Lieblingsklub zu etwa einem Fünftel.
Klaus Meine
Auch der Leadsänger der Hard-Rock-Band „Scorpions“ hält als gebürtiger Hannoveraner unverbrüchlich zu den 96ern. Wenn der Rockmusiker in der Heimat ist, besucht er immer wieder die Spiele der Roten. Er sei hier verwurzelt, liebe Hannover 96, gehe mit dem Verein durch alle Höhen und Tiefen, beteuert Meine.
Nicolas Kiefer
Auch der einstige Tennisprofi Nicolas Kiefer gilt als glühender Hannover 96-Anhänger. Der zweifache Mannschafts-Weltmeister spielte in seiner aktiven Zeit Fußball als Ausgleichssport. In Holzminden geboren hatte es Kiefer es zu den Spielen der „Roten“ nicht weit.
Der ehemalige ATP-Weltranglisten-Vierte kannte noch das alte Niedersachsen-Stadion mit seinen Holzbänken. Das sei schon eine spezielle, coole Atmosphäre gewesen, erinnert sich Kiefer. Heute leidet der Tennisspieler oft mit seinem Lieblingsverein. Hannover 96 sei eben nicht der FC Bayern, wo es ständig Siege zu feiern gebe, weiß Kiefer, „da muss man durch.“
Margot Käßmann
Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende und -Landesbischöfin von Hannover Margot Käßmann gilt ebenfalls als Unterstützerin von Hannover 96. Die enge Verbindung der streitbaren und umstrittenen Theologin mit dem Hannoverschen Sportverein hat viel mit dem sozialen Engagement des Klubs zu tun.
Gemeinsam mit dem ehemaligen 96-Keeper Jörg Sievers übernahm Käßmann die Schirmherrschaft für ein Projekt zur Unterstützung Wohnungsloser in Hannover. 2009, nach dem Freitod des ehemaligen Torwarts Robert Enke, hielt die damalige Bischöfin die Trauerandacht ab.