Der Start in die neue Woche hat gleich zwei Trainerwechsel in den beiden Bundesligen mit sich gebracht. Während sich Hertha BSC von Pal Dardai trennte und mit Tayfun Korkut auch direkt den Nachfolger präsentierte, musste Jan Zimmermann nach nur wenigen Monaten bei Hannover 96 schon wieder seinen Hut nehmen. Die Niedersachsen befinden sich derzeit noch auf der Suche nach einem neuen Coach und sollen sich dabei unter anderem mit Kandidaten beschäftigen, die dem Vernehmen nach darauf spekulieren, dass in der 2. Bundesliga zeitnah noch ein weiterer Job frei werden könnte – bei Fortuna Düsseldorf.
Aufgrund der stärker gewordenen Konkurrenz durch die Absteiger Schalke 04 und Werder Bremen war man sich in Düsseldorf zwar durchaus darüber im Klaren, dass die zweite Saison nach dem Bundesliga-Abstieg nicht einfacher werden würde, aber dennoch wollten die Rheinländer im vorderen Drittel mitmischen.
Für frischen Wind nach dem insgesamt enttäuschenden Engagement von Uwe Rösler sollte als neuer Trainer Christian Preußer sorgen, der vergangene Saison mit der zweiten Mannschaft des SC Freiburg den Aufstieg in die 3. Liga geschafft hatte.
Uwe Neuhaus als Gegenentwurf zu Preußer?
Unter dem 37 Jahre alten Fußball-Lehrer, der sich in seinen insgesamt fünf Freiburger Jahren einen exzellenten Ruf erworben hat, blieben die Erfolge bislang aber ebenso aus wie eine Weiterentwicklung der Mannschaft und von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen einzelnen Spielern.
Im Umfeld und bei den Fans ist die Forderung nach einem neuerlichen Trainerwechsel so schon recht deutlich zu vernehmen, doch noch stützten die Verantwortlichen um Klaus Allofs den Trainer ihrer Wahl.
Klar ist aber auch, dass Preußer nun dringend Ergebnisse vorweisen muss und ein weiteres Abrutschen in der Tabelle vom aktuellen 13. Platz aus kaum mehr akzeptiert werden kann. Dass beim SV Darmstadt 98 und zu Hause gegen den FC St. Pauli Duelle mit den beiden derzeitigen Top-Teams der Liga dicke Brocken warten, stellt indes nicht die beste Voraussetzung für die erhoffte Trendwende dar.
Der erfahrene Neuhaus kennt die 2. Bundesliga perfekt
Mit seiner langjährigen Erfahrung im Geschäft dürfte Allofs unterdessen wissen, dass im Fall der Fälle schnelles Handeln erforderlich ist und entsprechend vorbereitet sein. Der Markt der aktuell verfügbaren Trainer umfasst dabei einige interessante Namen, die die 2. Bundesliga bestens kennen.
Dazu gehört sicherlich Uwe Neuhaus, der auch deshalb wenig Interesse am Job bei Hannover 96 besitzt, weil er auf einen zeitnahen Trainerwechsel in Düsseldorf spekulieren soll.
Der 62-Jährige, der zuletzt Arminia Bielefeld in die Bundesliga führte und dann Anfang dieses Jahres gehen musste, wäre als erfahrener Trainer ein Gegenentwurf zu Preußer, den die Fortuna aber möglicherweise benötigen wird, sollte sich die Lage weiter zuspitzen.
Labbadia nicht bereit, Anfang nicht vermittelbar
Bruno Labbadia wird derweil kaum zum Gang in die 2. Liga bereit sein, ebenso wenig der gerade bei Hertha BSC entlassene Pal Dardai. Markus Anfang als ehemaliger Fortuna-Profi eigentlich prädestiniert für den Job, ist angesichts der Negativschlagzeilen in der Impf-Affäre momentan kaum vermittelbar.
Daniel Thioune, Jens Keller, Alexander Nouri, Maik Walpurgis, Dirk Schuster, Manuel Baum oder Heiko Herrlich sind weitere Trainer, die auf ihrer letzten Station nicht oder nur bedingt Erfolg hatten und mutmaßlich allesamt erst einmal sehr kritisch gesehen würden.
Wie man aus Düsseldorf hört, soll es eine erste Kontaktaufnahme mit Uwe Neuhaus bereits gegeben haben. Aber auch der Name von Domenico Tedesco hält sich hartnäckig in der NRW-Landeshauptstadt.