Findet die Europameisterschaft im kommenden Jahr etwa ohne den Titelverteidiger statt? Bei Portugal – dem EM-Gewinner von 2016 – schrillen nach den ersten beiden Qualifikationsspielen jedenfalls schon die Alarmglocken. Gegen die Ukraine und Serbien kamen die Portugiesen in zwei Heimspielen jeweils nur zu einem Unentschieden. Zu allem Überfluss zog sich Superstar Cristiano Ronaldo auch noch eine Oberschenkelverletzung zu.
Für den amtierenden Europameister Portugal standen zum Auftakt der Qualifikationsrunde zwei machbare Heimspiele auf dem Programm, die Fans hatten sechs Punkte zum Start erwartet.
Umso größer ist jetzt die Enttäuschung, nachdem das Team von Trainer Fernando Santos mit nur zwei Zählern aus den beiden Partien hervorging. In der anspruchsvollen Gruppe mit der Ukraine, Serbien, Luxemburg und Litauen wird die Qualifikation für die Endrunde jetzt alles andere als ein Selbstläufer.
Trotz Ronaldo-Comeback: Nur 0:0 gegen die Ukraine
Am vergangenen Freitag hatte Cristiano Ronaldo sein Comeback in der portugiesischen Nationalelf gegeben, konnte das torlose Unentschieden gegen die Ukraine aber auch nicht verhindern. Portugal war in der Offensive einfach zu ideenlos und rannte sich immer wieder im ukrainischen Abwehrbollwerk fest. Das 0:0 war letztlich ein logisches Ergebnis.
Tadic schockt den Europameister
Drei Tage später war den Portugiesen gegen Serbien dann deutlich anzumerken, dass sie etwas gutmachen wollten. Die Gastgeber gingen von Beginn an hohes Tempo, wurden aber schon nach sieben Minuten eiskalt erwischt: Die Serben waren zum ersten Mal gefährlich vor dem portugiesischen Tor, prompt gab es nach einem Foul von Rui Patricio an Gacinovic Elfmeter für die Gäste. Dusan Tadic von Ajax Amsterdam ließ sich die Chance nicht entgehen und traf souverän zum 0:1.
CR7 verletzt sich am Oberschenkel
Portugal erhöhte jetzt noch mehr den Druck, vergab durch Ronaldo (9.), Rafa Silva (15.) und den Dortmunder Guerreiro (16.) aber beste Chancen zum Ausgleich. Nach einer guten halben Stunde mussten die Gastgeber dann den nächsten Rückschlag verkraften: Cristiano Ronaldo zog sich ohne Einwirken eines Gegenspielers eine Verletzung am Oberschenkel zu und musste ausgewechselt werden.
Referee nimmt Elfmeter zurück
Dennoch gelang dem Europameister noch vor der Halbzeit das völlig verdiente 1:1: Danilo Pereira fasste sich aus 22 Metern ein Herz und knallte den Ball unhaltbar in die Maschen (42.).
In der zweiten Hälfte tat Serbien jetzt wieder mehr für die Offensive, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. In der 71. Minute schien die Partie zu Gunsten von Portugal zu kippen, als der polnische Schiedsrichter Marciniak nach einem vermeintlichen Handspiel von Rukavina auf Elfmeter entschied. Nach Hinweis des Assistenten wurde der Strafstoß aber zurückgenommen – Pech für Portugal.
Jetzt zittert Portugal um die Endrunde
In der Schlussphase versuchte Portugal jetzt nochmal alles, es fehlte aber das nötige Spielglück. Nachdem Guerreiros, Bernardo Silva und Pepe in der Nachspielzeit noch gute Gelegenheiten ausließen, war es vorbei. Die Serben feierten den Achtungserfolg, während in Portugal jetzt das große Zittern um die EM-Qualifikation beginnt.
Für Portugal geht es zunächst in der Europa League weiter, dort wartet am 5. Juni das Match gegen die Schweiz. Zwei Tage später spielt Serbien in der EM-Quali zu Hause gegen die Ukraine.