Politik hat Angst vor Sky-Partys: Geisterspiele komplett im Free-TV!

Simon Schneider | am: 04.05.20
Bundesliga im Free-TV wegen Corona
Alle restlichen Bundesligaspiele der laufenden Saison sollen nicht nur im Pay-TV, sondern auch live in der ARD zu sehen sein. (Foto: MichaelJayBerlin / Shutterstock.com)

Am kommenden Mittwoch (6. Mai) wird endgültig entschieden, wann die Bundesliga fortgesetzt werden kann. Im Grunde haben die politischen Entscheidungsträger schon längst grünes Licht für die geplanten Geisterspiele gegeben, es geht nur noch um ein konkretes Datum. Wahrscheinlich rollt der Ball schon am 16. Mai, ansonsten eine Woche später. Die größte Überraschung bahnt sich aber beim Thema der Fernsehübertragung an. Verschiedene Quellen berichten übereinstimmend, dass die Politik sämtliche Partien im Free-TV zugänglich machen will. Der Grund: Die Fans sollen sich nicht zum gemeinsamen Fußballgucken treffen. Sogenannte “Sky-Partys” könnten ein erhöhtes Infektionsrisiko darstellen. Konkrete Gespräche mit der ARD werden wohl schon geführt.

Zuerst berichtete die Bild-Zeitung am späten Sonntagabend von den Plänen, inzwischen haben auch andere Medien das Vorhaben bestätigt. Die restlichen neun Spieltage der Bundesliga-Saison 2019/2020 sollen live im frei empfangbaren Fernsehen übertragen werden!

Die besten Wetten auf Geisterspiele! Unser Testsieger Bester Bonus Breites Wettangebot

Beim Nachbarn Sky gucken – in Corona-Zeiten nicht erwünscht

Die Sorge vor den sogenannten “Sky-Partys” scheint nicht unbegründet zu sein. Denn viele Fans sind nicht im Besitz eines Pay-TV-Abos und treffen sich zu den Partien in den Wohnzimmern von Freunden und Bekannten, die Sky empfangen können. Und weil Kneipen und Sportsbars noch geschlossen sind, würden solche Zusammenkünfte bei einem Neustart der Bundesliga wohl haufenweise stattfinden.

Sky wird die Rechte nicht kostenlos abtreten

Deswegen soll die Politik massiv darauf drängen, eine Free-TV-Lösung für die anstehenden Geisterspiele zu finden. Das Problem: Sky hält die exklusiven Rechte und hat diese für viel Geld erworben. Würde nun beispielsweise die ARD eine sogenannte Sub-Lizenz erhalten, müsste dafür eine erhebliche Summe fließen.

Gerüchten zu Folge soll die Bundesregierung sogar dazu bereit sein, eine solche Lizenz massiv zu subventionieren. Die ARD könnte zusätzlich zu den Gebührengeldern also noch eine Finanzspritze erhalten, um Sky für den Verlust der Exklusivität entsprechend zu entschädigen.

Bayerische Landesregierung verhandelt mit Sky

Bei der Konferenz von Kanzlerin Angela Merkel mit den 16 Ministerpräsidenten am Mittwoch soll der Neustart der Bundesliga das Top-Thema sein. Neben dem “Corona-Konzept” der Deutschen Fußball Liga (DFL) werden die TV-Übertragungen dabei ein enorm wichtiger Aspekt sein.

Die besten Wetten auf Geisterspiele! Unser Testsieger Bester Bonus Breites Wettangebot

Wie die Bild berichtet, kommt der bayerischen Landesregierung um Ministerpräsident Markus Söder dabei eine besonders wichtige Rolle zu. Denn der deutsche Ableger von Sky hat seinen Hauptsitz im bayerischen Unterföhring bei München. Offizielle Vertreter des Freistaats sollen bereits in konkreten Gesprächen mit den Sky-Bossen sein, eine Einigung steht demnach kurz bevor.

“Wir warten die Einschätzung der Politik ab, danach besprechen wir mit der DFL dann alle weiteren Pläne und Konzepte”, hatte Sky auf Anfrage wissen lassen. Es scheint also alles darauf hinaus zu laufen, dass die restlichen 82 Partien sowohl bei Sky als auch in der ARD zu sehen sein werden.

Keine weiteren Corona-Fälle beim 1. FC Köln

Am offiziellen Okay der Behörden werden auch die drei positiven Corona-Tests beim 1. FC Köln nichts ändern, die in der vergangenen Woche zunächst für einen kleinen Schock bei der DFL gesorgt hatten. Die beiden Spieler (Ismail Jakobs und Niklas Hauptmann) und der Physiotherapeut Daniel Schütz befinden sich in Quarantäne.

Kein anderer Spieler oder Betreuer hat sich infiziert, das bestätigte die zweite Testreihe am Montag. Schon am Dienstag werden die ersten Bundesligisten – beispielsweise RB Leipzig – wohl wieder ins volle Mannschaftstraining einsteigen.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen