Die Spatzen hatten es längst von den Dächern gepfiffen, jetzt hat Zweitligist Erzgebirge Aue die Personalie auch bestätigt: Dirk Schuster ist ab sofort der neue Trainer und tritt damit die Nachfolge von Daniel Meyer an. Dessen Rauswurf ist immer noch mysteriös, weitere Details sind noch nicht an die Öffentlichkeit gesickert. Mit Schuster gewinnt der FC Erzgebirge einen erstliga-erfahrenen Coach, der zudem tief in der Region verwurzelt ist. Schuster war in Aue in den vergangenen Jahren immer mal wieder im Gespräch, jetzt hat es also geklappt.
Bei seiner Vorstellung am Montag war Dirk Schuster die Freude über die neue Aufgabe sichtlich anzumerken. Der 51-Jährige versprühte gute Laune und jede Menge Tatendrang. Dass der Job in Aue für ihn etwas Besonderes ist, stellte Schuster gleich zu Beginn klar: “Ich bin in dieser Region aufgewachsen und habe meine Jugend hier verbracht. Die Erinnerungen sind sehr positiv.”
Meyer-Entlassung gibt weiter Rätsel auf
Für Schuster wird es in den kommenden Wochen vor allem darum gehen, wieder Ruhe in den Verein zu bekommen. Die Wogen waren nach der durchaus skurrilen Entlassung der beiden Trainer-Brüder Daniel und André Meyer ziemlich hoch geschlagen. Bis heute liegen die wirklichen Hintergründe der Entscheidung im Verborgenen.
Schuster war Wunschlösung von Leonhardt
Wie zu hören ist, war der Rauswurf der Meyer-Brüder wieder einmal ein Alleingang des mächtigen Präsidenten Helge Leonhardt. Der ehemalige Kampfschwimmer der NVA und millionenschwere Unternehmer soll sich danach sehr schnell auf Dirk Schuster als neuen Trainer festgelegt haben.
Nach Gespräch am Samstag war alles klar
Am vergangenen Samstag gab es ein mehrstündiges Gespräch in der Villa des Präsidenten, danach waren nur noch vertragliche Details zu klären. Schuster verfolgt mit dem FC Erzgebirge einen klaren Plan: “Wir wollen den Verein fest in der 2. Bundesliga verankern. Wir wollen Fußball mit Herz, Kampf und Leidenschaft spielen, aber auch mit viel Mut nach vorne. Wenn wir das hinkriegen, werden wir Erfolg haben.”
Große Erfolge mit Darmstadt 98
Mit dem gebürtigen Chemnitzer Schuster hat der FC Erzgebirge sich einen äußerst prominenten Übungsleiter gesichert. Für Furore sorgte Schuster vor allem als Trainer des SV Darmstadt 98, den er von 2012 bis 2016 coachte.
Trainer des Jahres 2016
Mit den Lilien gelang Schuster der Durchmarsch von der dritten in die erste Bundesliga, dort schaffte Darmstadt dann im ersten Jahr sensationell den Klassenerhalt. Darauf hin wurde Schuster von den deutschen Sportjournalisten zum “Trainer des Jahres” gekürt – noch vor den Star-Trainern Pep Guardiola (damals Bayern) und Thomas Tuchel (damals BVB).
Sonntag als Underdog in Kiel
Sein Debüt auf der Trainerbank des FC Erzgebirge Aue wird Schuster am kommenden Sonntag (1. September) feiern, dann geht es zum schweren Auswärtsspiel bei Holstein Kiel. Mit einer Betway-Quote von 5,00 ist Aue dort der klare Außenseiter, für die Doppelte Chance gibt es immer noch eine starke Quote von 2,37.