Das Auftaktspiel zur Saison 2020/2021 in der Bundesliga war gleich ein echter Paukenschlag – in zweierlei Hinsicht. Zum einen muss man sich wohl darauf einstellen, dass es eine Spielzeit mit nie dagewesener Dominanz des FC Bayern werden wird. Wie soll denn diese abartig starke Truppe überhaupt einen Punkt abgeben? Zweitens müssen sich aber auch die Fans des FC Schalke 04 ernsthafte Sorgen machen. Die Mannschaft von Trainer David Wagner spielte beim 0:8 (!) in München so unfassbar schlecht, dass einem Angst und Bange um die Königsblauen werden kann. Steigt Schalke am Ende der Saison vielleicht sogar ab?
Man musste ja kein ausgewiesener Experte sein, um vor dem Match eine deutliche Niederlage des FC Schalke vorauszusagen. Dass es dann aber dermaßen übel wurde, war dann doch überraschend. Das 0:8 war die zweithöchste Pleite in der Bundesligahistorie der Königsblauen.
Schalke agiert dumm und naiv
Noch viel schlimmer als das niederschmetternde Ergebnis war aber die Art und Weise, wie Schalke in München auftrat. Das Team von David Wagner ergab sich völlig wehrlos und war in keinem einzigen Mannschaftsteil bundesligatauglich. Völlig unverständlich war vor allem, warum Schalke bis zum Ende so naiv und hoch verteidigte.
Bayern wirbelt wie im Training
Wieso änderte Schalke nicht spätestens nach dem 0:3 zur Halbzeit seine Taktik – und versuchte, den Schaden zu begrenzen? Stattdessen versuchten die Knappen immer wieder ein absurdes Pressing und zogen die letzte Abwehrlinie teilweise noch vor der Mittellinie auf. Da hatten die Bayern leichtes Spiel. Teilweise sah es aus wie im Training.
Dreierpack von Serge Gnabry
Und so wurde es am Ende durch die Treffer von Gnabry (4./47./59.), Goretzka (19.), Lewandowski (31.), Müller (68.), Sané (71.) und Musiala (81.) ein echtes Schützenfest. Nur weil die Bayern in der Schlussphase mindestens einen Gang rausnahmen, blieb Schalke eine zweistellige Anzahl an Gegentreffern erspart.
Keinerlei königsblaue Gegenwehr
Wie hilflos Schalke wirkte, war erschreckend. Da waren auch keine Emotionen im Spiel, kein Feuer, keine Gegenwehr. Coach Wagner stand 90 Minuten lang stumm und ausdruckslos am Seitenrand. Und seine Spieler schlichen über den Platz, als würden sie nur denken: Hoffentlich ist das hier bald vorbei.
Spielt Schalke in dieser Saison gegen den Abstieg?
Vielleicht rächt sich tatsächlich, dass die Schalke-Bosse einige Spieler fast schon gezwungen haben, in dieser Saison für den Ruhrpott-Club aufzulaufen. Marc Uth war in der vergangenen Saison an den 1. FC Köln ausgeliehen – wo der sich pudelwohl fühlte und ein sehr gutes Jahr hatte. Der Stürmer hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er viel lieber in der Domstadt geblieben wäre.
Ähnlich verhält es sich mit Sebastian Rudy und Hoffenheim. Ein Nabil Bentaleb wurde bei Schalke schon mehrfach suspendiert – am Freitag stand er plötzlich wieder in der Startelf. Aus der Not heraus hat David Wagner eine Truppe zusammengewürfelt, die offenbar nicht funktioniert. Und die sich nicht mal ansatzweise mit dem Verein identifiziert.
Kommenden Samstag zu Hause gegen Werder
Ob Schalke in der neuen Saison wirklich in Abstiegsgefahr gerät, wird man abwarten müssen. Die deftige 0:8-Packung am ersten Spieltag ist jedenfalls ein unheilvolles Zeichen. Am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen Werder Bremen muss Schalke eigentlich schon zwingend punkten. Ansonsten dürfte der Stuhl von Trainer Wagner schon ganz früh in der Saison wackeln.