18,5 Mio. Euro für einen 18-Jährigen. Paulinho ist damit selbstverständlich der Königstransfer von Bayer Leverkusen für diese Transferperiode. Doch allzu viel darf man sich ob des jungen Alters, der enormen Umstellung und das erste Auslandsabenteuer für den Brasilianer sofort nicht erwarten, mahnen die Bayer-Verantwortlichen. Zusätzlich konnte Paulinho erst verspätet, nun nach seinem 18. Geburtstag, in die Vorbereitung in Leverkusen einsteigen. Dass er den hochveranlagten Teenager keinesfalls überfordern will zum Einstieg, betont daher auch der Trainer der Werkself Heiko Herrlich.
18,5 Mio. Euro. Diese Ablösesumme verdeutlicht, wie sehr die Verantwortlichen von Bayer Leverkusen davon überzeugt sind, dass Paulinho in der Bundesliga einschlagen wird. Dank effektivem Scouting und schnellem Verhandeln konnten die Macher der Werkself den von vielen europäischen Top-Klubs gejagten Brasilianer überhaupt erst verpflichten. Einmal mehr war Leverkusen einfach schneller als der Rest. Doch die Ablösesumme baut natürlich auch enorme Erwartungen auf. Was für einen Wunderjungen haben die Leverkusener Verantwortlichen da in die Bundesliga gelockt?
Auf die Euphoriebremse drückt daher ganz explizit Heiko Herrlich, Trainer von Bayer Leverkusen und somit Paulinhos neuer Chef. “Wir werden ihn Schritt für Schritt integrieren. Er wird aber am Mittwoch auf gar keinen Fall spielen”, stellt der ehemalige Stürmer unter anderem von Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach im Vorfeld des Testspiels gegen SV Roßbach/ Verscheid klar. Es geht nun in erster Linie darum, dass Paulinho in Leverkusen ankommt, die äußeren Bedingungen sowie die neuen Teamkameraden kennenlernt und auf ein körperlich ansprechendes Fitness-Level kommt. “Wir müssen sehen, wie er die Umstellung, den Jetlag verkraftet. Wir wollen ihn nicht von 0 auf 100 jagen. Die anderen arbeiten ja schon seit zwei Wochen”, betont Herrlich den Rückstand, den es für Paulinho erst einmal aufzuholen gilt, bevor er mit dem Ball am Fuß in Testspielen aktiv werden kann.
Gemeinsame Leistungstest von Paulinho und WM-Fahrer Brandt
Doch erst einmal zählt, dass Paulinho auch neben dem Platz in Leverkusen sein Plätzchen findet. Heiko Herrlich ist durchaus bewusst, was momentan alles auf den brasilianischen Teenager einprasselt. “Er ist ein ganz junger Spieler, der von seinem Elternhaus getrennt wird. Wir müssen sehen, dass wir ihn nicht gleich überfrachten und überfordern.” Dennoch könnte bereits am Wochenende das erste Mal das Können von Paulinho zu begutachten sein. Denn ausschließen, dass Paulinho im Testspiel gegen Siegen aufläuft, wollte Herrlich nicht, auch wenn er die Erwartungen bremst.
“Es kann sein, dass er am Samstag schon dabei ist. Wir werden schauen, wie er sich im Training bewegt, wie er das wegsteckt. Ich möchte ihn nicht gleich in eine unglückliche Situation bringen. Er ist ein junger Spieler. Er will es allen natürlich zeigen. Es liegt auch in meiner Verantwortung, dass ich ihn ein Stück weit schütze”, sieht sich der Trainer in der Pflicht.
Sicher ist dagegen, dass Paulinho gleich einmal mit einer anderen Leverkusener Hoffnung eng zusammenarbeiten wird. Denn gemeinsam mit Julian Brandt wird er nach dessen Rückkehr aus dem Urlaub, der bei ihm als Nationalspieler gewohntermaßen etwas länger ausfällt, die obligatorischen Leistungstest hinter sich bringen. Von einer der wenigen positiven Erscheinungen aus deutscher Sicht bei der WM 2018 kann sich Paulinho gleich einiges Abschauen.