Der SV Werder Bremen kommt in dieser ersten Zweitligasaison einfach nicht zur Ruhe. In der vergangenen Woche überschlugen sich dann die Ereignisse abermals, denn es kamen Gerüchte rund um Trainer Markus Anfang auf, der die Bremer erst zu Beginn dieser Saison übernommen hatte. In seiner Amtszeit, die nun viel kürzer ausfallen sollte als alle Beteiligten es sich vorgenommen hatten, absolvierten die Grün-Weißen 14 Spiele, von denen sie nur fünf gewinnen konnten.
Markus Anfang wurde schon zu Beginn der Woche vorgeworfen, seinen Impfpass gefälscht zu haben. Geschäftsführer Frank Baumann sprach ihm dennoch vollstes Vertrauen aus, obwohl Anfang die Vorwürfe zunächst dementierte. Nun schienen sich die Verdachtsmomente aber zu erhärten, die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen auf.
Impfpass-Skandal: Markus Anfang tritt zurück
Am vergangenen Samstag traf der SV Werder Bremen im eigenen Stadion auf den FC Schalke 04, eines der wohl wichtigsten Spiele der Saison stand an. Kurz vor Anpfiff kam dann allerdings die Hiobsbotschaft: Markus Anfang war mitsamt seinem Assistenten Florian Junge zurückgetreten.
Der Verein gab bekannt, dass die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen, die durch das Bremer Gesundheitsamt eingeleitet wurden, für zu viel Unruhe innerhalb der Mannschaft gesorgt hätte. Beide Verträge würden in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst werden. Mit sofortiger Wirkung.
Spät am Freitagabend erfuhr daher der Junge Co-Trainer der Bremer Danjiel Zenkovic, dass er im Spitzenspiel gegen die Königsblauen an der Seitenlinie stehen wird. Viel Zeit zu handeln hatte der 34-jährige also nicht. Beim 1:1 gegen Schalke hielt sich der Österreicher an Anfangs Plan.
Zenkovic wohl nur Übergangslösung
Dabei wird Danjiel Zenkovic wohl nur als Interimstrainer fungieren. Die Verantwortlichen des SV Werder Bremen sollen schon auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer sein und natürlich gibt es auch schon einige heiße Kandidaten für diesen Posten. Besonders in aller Munde ist Ole Werner.
Der 33-jährige machte sich vor allem in der vergangenen Spielzeit als Coach von Holstein Kiel einen Namen. Schon im Sommer galt er als möglicher Nachfolger von Florian Kohfeldt. Seit September ist Ole Werner nun ohne Anstellung. Er führte die Kieler aber immerhin bis in die Relegation, scheiterte dort allerdings. Als Kiel auch noch einen derart schlechten Saisonstart hinlegte, musste Werner gehen.
Werner oder doch Labbadia?
Neben Ole Werner wird auch Bruno Labbadia als ganz heißer Kandidat bei den Bremern gehandelt. Der 55-jährige gilt oft als möglicher Retter in der Not und übernahm zuletzt Hertha BSC. Allerdings war nach einem Jahr in der Hauptstadt auch schon wieder Schluss. Für eine Verpflichtung von Bruno Labbadia spricht, dass er selbst in den 90er Jahren für Werder gespielt hat.
Fraglich ist aber, ob Labbadia einen Zweitligisten übernehmen wollen würde. Das letzte Mal, dass der ehemalige Stürmer in Liga 2 aktiv war, liegt mehr als zehn Jahre zurück. Außerdem hätte er sicherlich die Möglichkeit, auch einen Verein aus der Ersten Liga zu übernehmen, sobald dort der nächste Posten frei wird.
Kommt Konrad Fünfstück von der U23?
Eine weitere Alternative käme aus den eigenen Reihen der Bremer. Die Rede ist von Konrad Fünfstück, der zurzeit die Bremer U23 Mannschaft trainiert. In der Nachwuchsabteilung läuft es für den 41-jährigen derzeit richtig gut. Einen Namen machte er sich aber vor allem als Cheftrainer des 1.FC Kaiserslautern, wo er ebenfalls bis zum Hauptverantwortlichen aufstieg.
Allerdings blieb er dort nur acht Monate im Amt. Bis eine Lösung gefunden ist, wird wohl Danjiel Zenkovic die Bremer Mannschaft trainieren. Dabei steht der 34-jährige nicht gerade vor einer leichten Aufgabe. Am kommenden Spieltag trifft der Traditionsverein auf Holstein Kiel und steht dabei dennoch in der Favoritenrolle.
Bei dem Buchmacher BETONIC gibt es derzeit 2,34 auf einen Bremer Sieg. Kiel liegt aktuell bei einer Quote von 2,98. Gespielt wird am kommenden Samstagabend um 20:30 im Holstein-Stadion in Kiel.