Ralph Hasenhüttels erfolgreiche Zeit als Trainer von RB Leipzig endete Ende der vergangenen Saison unrühmlich mit der Trennung. Seither wurden einige Kandidaten in Position gebracht, die den Österreicher beerben könnten. Doch sowohl Marco Rose, Trainer der kleineren Red Bull-Filiale in Salzburg, als auch der frühere Salzburg-Coach Roger Schmitt konnten nicht vom Projekt in Leipzig überzeugt werden. Nun ist aber ein neuer Trainer gefunden: Julian Nagelsmann. Der Hoffenheimer Coach wird aber erst 2019 in Leipzig übernehmen.
Die Vertragslaufzeit im Kraichgau bis 2019 von Nagelsmann dürfte auch Hasenhüttels Schicksal in Leipzig besiegelt haben. Denn die Verpflichtung des jungen Coaches für den kommenden Sommer scheint schon länger Priorität in Sachsen gehabt zu haben. Der Vertrag von Hasenhüttel wurde deswegen nicht über 2019 hinaus verlängert. Mit einem auslaufenden Vertrag wollte der Österreicher aber nicht in die Saison gehen. Das fehlende Vertrauen in ihn führte dann zur sofortigen Trennung.
Nun bekommen die Leipziger also ihren Wunschtrainer. Allerdings erst kommendes Jahr. Eine Interimslösung ist somit nötig für diese Saison. Aller Voraussicht nach wird es dabei auf den Leipziger Sportdirektor und starken Mann im Klub Ralf Rangnick hinauslaufen, der die Ostdeutschen bereits in der Saison 15/16 betreute und von der zweiten Bundesliga in die deutsche Beletage führte. Zunächst schloss Rangnick eine Rückkehr auf die Trainerbank aus. Doch mit Nagelsmann schon fest verpflichtet scheint sich diese Absage noch gewandelt zu haben. Denkbar ist auch der Aufbau eines Trainerteams um Rangnick. Doch entschieden und offiziell verkündet ist in dieser Frage noch nichts von Vereinsseite.
Nagelsmann wollte mit klaren Verhältnisse in die Saison gehen
Offiziell verkündet ist hingegen der Einstieg Nagelsmann im kommenden Sommer. Dem 30-Jährigen war es dabei ein Anliegen mit offenen Karten bezüglich seiner Zukunft mit der TSG Hoffenheim in die Saison zu starten. “Es war mir wichtig früh für klare Verhältnisse zu sorgen”, meint Nagelsmann. Schließlich steht für die Hoffenheimer Mannschaft eine historische Saison an. Was auch dem jungen Coach natürlich bewusst ist.
“Ich bin es der TSG und all ihren Mitarbeitern ebenso schuldig wie der Mannschaft und den Fans diese historische Spielzeit, in der wir zum ersten Mal in der Champions League antreten, nicht mit ständigen Mutmaßungen um meine Person und Zukunft zu belasten. Nun wissen alle, woran sie sind, und wir können uns professionell auf die anstehenden, schweren Aufgaben konzentrieren. Jeder weiß, dass ich bis zur letzten Stunde meines Engagements für die TSG brenne und alles dafür tun werde, unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen.”
Nagelsmann will natürlich auch noch die Früchte seiner so erfolgreichen Arbeit im Kraichgau ernten. Das junge Team führte er mit teils berauschendem Fußball bis auf Rang Drei der Bundesliga und somit zum ersten Mal in der zugegebenermaßen sehr jungen Geschichte als Profiteam in die Champions League. Auf dieser Bühne wird sich dann auch der Trainer zum ersten Mal beweisen und präsentieren können. Vor dieser Spielzeit war Hoffenheim nach dem vierten Platz in der Vorsaison noch in der Champions League Qualifikation am späteren Finalisten FC Liverpool gescheitert. In der Europa League enttäuschten die Kraichgauer anschließend und schieden bereits in der Gruppenphase gegen Basaksehir, Braga und Ludogorets aus.