In den vergangenen Tagen gab es zahlreiche Gerüchte rund um die Zukunft von Bundestrainer Joachim Löw. Seit heute steht nun fest, der 58-jährige bleibt auch nach dem historischen WM-Aus in Russland weiterhin Trainer der deutschen Nationalmannschaft.
Bleibt er? Geht er? Wenn er geht, wer tritt seine Nachfolge an? Diese und zahlreiche weitere Fragen wurden in den vergangenen Tagen, nach dem vorzeitigen WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft, mit Bundestrainer Joachim Löw in Verbindung gebracht. Löw selbst hatte sich nach der 0:2-Niederlage gegen Südkorea “ein paar Tage” Bedenkzeit erbeten und diese auch vom Deutschen Fußball-Bund erhalten. Schneller als gedacht hat der Weltmeister-Trainer nun jedoch eine Entscheidung getroffen, Löw bleibt weiterhin Bundestrainer und möchte den “Neuanfang” der DFB-Auswahl selbst einläuten.
Joachim Löw: Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen
Joachim #Löw setzt seine Tätigkeit als Bundestrainer fort und möchte den Neuaufbau der Mannschaft mit Blick auf die kommenden Aufgaben auch in Zukunft gestalten. #DieMannschaft
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Die Kritik von Fans und Experten nach dem historischen Aus in der Vorrundenphase war immens. Löw galt als einer der Hauptschuldigen für das Versagen der deutschen Elf bei der WM-Endrunde in Russland. Doch von den Verantwortlichen beim DFB gab es auch unmittelbar nach der Niederlage gegen Südkorea Rückendeckung. Präsident Reinhard Grindel hat Löw die freie Wahl gelassen ob dieser weiter machen möchte oder nicht und glaubt fest daran, dass Löw die DFB-Team wieder an Spitze des Weltfußballs führen kann: “Wir hatten einen sehr offenen und vertrauensvollen Austausch, in dem wir viele Punkte angesprochen haben. Wir sind alle der festen Überzeugung, dass wir mit Jogi Löw einen Bundestrainer haben, der sehr genau analysieren, die richtigen Schritte einleiten und unsere Mannschaft zurück in die Erfolgsspur führen wird.” Grindel fordert von Löw dennoch eine schonungslose Analyse der WM 2018 in den kommenden Wochen: “Wenige Tage nach einem solchen Turnier-Aus eine umfassende Analyse einzufordern, wäre allerdings verfrüht. Der Bundestrainer und Oliver Bierhoff sollen sich jetzt die notwendige Zeit nehmen, um das Turnier sportlich aufzuarbeiten und dem Präsidium vor dem Länderspiel am 6. September gegen Frankreich, in dem wir in der Nations League gleich gefordert sind, eine umfangreiche Analyse vorzustellen.”
Löw selbst betonte, dass der Rückhalt beim DFB maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass er weiterhin im Amt bleibt. Zudem hat dieser angekündigt, dass man sich ab sofort an die Nachbereitung der WM machen wird: “Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen, das der DFB weiterhin geschlossen in mich setzt, und ich spüre trotz der berechtigten Kritik an unserem Ausscheiden auch generell viel Rückhalt und Zuspruch. Es war mir wichtig, nach ein paar Tagen, in denen ich mir viele Gedanken gemacht habe, persönlich mit der DFB-Spitze zusammenzukommen. Auch meine Enttäuschung ist nach wie vor riesig. Aber ich möchte nun auch mit ganzem Einsatz den Neuaufbau gestalten. Ich werde gemeinsam mit meinem Team analysieren, Gespräche führen und zum Start der neuen Saison die richtigen Schlüsse ziehen. Das alles braucht Zeit, wird aber alles rechtzeitig bis zum Start in die neue Länderspielsaison im September geschehen.”
Team-Manager Oliver Bierhoff freut sich, dass Löw sich für einen Verbleib beim DFB entschieden hat: “Mich freut es sehr, dass es mit Jogi Löw an der Spitze unserer Nationalmannschaft weitergeht. Wir haben gestern lange zusammengesessen, und ich habe bei ihm die volle Energie gespürt weiterzumachen. Nach 14 Jahren erfolgreicher Arbeit müssen wir nun einen Neuaufbau starten und werden uns jetzt konkret Gedanken darüber sowie über weiterführende strukturelle Veränderungen machen.”
Der Druck bleibt weiterhin groß
Kurz vor der WM hat Joachim Löw seinen Vertrag vorzeitig bis 2022 beim DFB verlängert. Niemand hatte damals daran gedacht, was passieren würde, wenn der amtierende Weltmeister bereits in der Vorrundenphase ausscheidet. Auch wenn Löw das Vertrauen von Grindel & Co. weiterhin hat, ist der Druck groß. Anfang September startet die UEFA Nations League und Deutschland, die Nationalspieler sind zuvor bereits für ihre Vereine im Einsatz un viel Zeit neues auszuprobieren bleibt in den kommenden knapp zwei Monaten nicht.
Am 6. September muss die DFB-Elf zum ersten Nations League-Spiel auswärts in Frankreich ran, alles andere als eine einfache Aufgabe. Eine weitere Niederlage würde Löw den Neuaufbau sicherlich nicht erleichtern.