Noch vor wenigen Tagen wurde Ömer Toprak mit dem italienischen Erstligisten US Sassuolo Calcio in Verbindung gebracht, doch jetzt hat sich Werder Bremen die Dienste des Innenverteidigers von Borussia Dortmund gesichert – so berichten es mehrere Medien am Mittwoch übereinstimmend. Der 30-Jährige hatte erst am vergangenen Samstag im Supercup gegen den FC Bayern eine überragende Partie gemacht, trotzdem hatte Toprak beim BVB sportlich keine Perspektive. Für die Borussia könnte der Abgang des Abwehrspielers allerdings ein Risiko bedeuten.
Ömer Toprak steht dicht vor einem Wechsel zu Werder Bremen, womöglich wird der Wechsel schon am Donnerstag offiziell verkündet. Nach Informationen des Fachmagazins kicker und der Ruhr Nachrichten könnte jetzt alles ganz schnell gehen, nur noch letzte Details sind zu klären.
Toprak nimmt Gehaltseinbußen in Kauf
Der 27-fache türkische Nationalspieler ist sich mit Werder einig, nun geht es noch um die Ablösesumme und das Gehalt des erfahrenen Innenverteidigers. Im Raum steht eine Ablöse von rund sechs Millionen Euro, beim Gehalt wäre Toprak dem Vernehmen nach zu deutlichen Abstrichen bereit. In Dortmund kassiert der 30-Jährige derzeit knapp sechs Millionen Euro im Jahr, in Bremen wären es weniger als die Hälfte.
Keine Chance mehr beim BVB
Allerdings: Bei Werder dürfte Toprak sofort zu einem unumstrittenen Stammspieler werden, während sein Platz beim BVB wohl fast ausschließlich auf der Bank oder der Tribüne wäre. In Dortmund sind Manuel Akanji und Mats Hummels als Duo in der Innenverteidigung gesetzt, dahinter setzt Lucien Favre auf Dan-Axel Zagadou.
Fakt ist aber auch, dass ein Toprak-Verkauf bei den BVB-Fans ziemlich umstritten ist. Sollten sich Hummels und/oder Akanji verletzen und für längere Zeit ausfallen, wird es im BVB-Kader dünn.
War der Diallo-Verkauf ein Fehler?
Zagadou hat sich in der Vorsaison einige Aussetzer geleistet, dahinter stünden dann nur noch der völlig unerfahrene Youngster Leonardo Balerdi und Notlösung Julian Weigl zur Verfügung. Schon gibt es in Dortmund erste Stimmen, die den Verkauf von Abdou Diallo zu Paris Saint Germain kritisieren. Man hätte Diallo besser behalten und dafür gleich Toprak abgeben sollen, so der Tenor.
Viel Erfahrung: 227 Bundesliga-Spiele
Dennoch wird die Borussia dem Toprak-Deal zustimmen, das ist inzwischen durchgesickert. In Bremen kann man sich auf einen routinierten Abwehrspieler mit der Erfahrung von 227 Bundesliga-Spiele freuen. Toprak war 2017 für zwölf Millionen Euro von Bayer Leverkusen zum BVB gewechselt, sein Vertrag in Dortmund wäre noch bis 2021 gelaufen.
Für Werder ist der Transfer mehr als sinnvoll, denn in der Innenverteidigung hat Trainer Florian Kohfeldt akuten Bedarf. Milos Veljkovic und Sebastian Langkamp sind derzeit verletzt, Marco Friedl hat seine dauerhafte Erstliga-Tauglichkeit noch nicht nachgewiesen.
Wiedersehen mit Sahin
Sollte der Deal in den nächsten 24 Stunden über die Bühne gehen, könnte Ömer Toprak schon im Werder-Aufgebot für das Pokalspiel in Delmenhorst (Samstag, 20:45 Uhr) stehen. In Bremen trifft Toprak übrigens auf einen alten Bekannten aus BVB-Zeiten: Nuri Sahin kickt seit vergangenem Sommer ebenfalls für Werder.