Das riecht nach mächtig Unruhe: Am Freitag ist ein äußerst heikles Details aus dem Vertrag von Alexander Nübel beim FC Bayern München durchgesickert. Der Torwart – der im kommenden Sommer vom FC Schalke an die Säbener Straße wechseln wird – hat offenbar doch eine schriftlich zugesicherte Einsatzgarantie! Demnach müsste Manuel Neuer also freiwillig auf eine bestimmte Anzahl von Partien verzichten, damit Nübel seine Spielpraxis bekommt. Genau das hatte Neuer aber erst vor wenigen Tagen ausgeschlossen. Ein massiver Konflikt scheint also vorprogrammiert, auch ein vorzeitiger Abschied von Neuer aus München ist längst nicht mehr ausgeschlossen.
Es war das Portal Sport1, das an die Information gelangt war und die Bombe am Freitagmorgen platzen ließ. In dem betreffenden Artikel heißt es, dass Alexander Nübel von den Bayern-Bossen nicht nur mündlich versprochen wurde, dass er in der kommenden Saison zu Einsätzen kommt. Eine entsprechende Klausel sei auch im Vertrag fixiert.
Jetzt macht die Nübel-Entscheidung auch Sinn
Dieses Detail wäre vermutlich auch die Antwort auf die Frage, warum Nübel sich letztlich für das Angebot der Bayern entschieden hat. Denn viele Experten hatten sich darüber gewundert: Warum würde Nübel sich – falls Manuel Neuer seinen Vertrag in München noch einmal verlängert – drei Jahre lang auf die Bank setzen?
Soll Neuer auf 15 Einsätze verzichten?
Pikant ist auch, was die Sport-Bild in diesem Zusammenhang erfahren hat. Demnach soll es im Dezember ein vertrauliches Gespräch zwischen Sportdirektor Hasan Salihamidzic und Manuel Neuer gegeben haben. Der Weltmeister von 2014 soll darin aufgefordert worden sein, in der kommenden Saison auf 15 Spiele zu verzichten – zu Gunsten von Nübel.
Vertrauliches Gespräch dringt nach außen
Neuer soll dies aber entschieden abgelehnt haben. Dazu passen die Worte des 33-Jährigen auf der Pressekonferenz im Trainingslager in Katar: “Ich bin kein Statist, ich bin Protagonist. Ich will immer alle Spiele machen, das ist mein Anspruch.” Darüber hinaus soll Neuer extrem sauer gewesen sein, dass das Gespräch mit Salihamidzic publik wurde.
Ein Dementi klingt anders
Dass Alexander Nübel wohl tatsächlich eine vertragliche Einsatz-Garantie, darauf deuten inzwischen diverse Indizien hin. Konkret darauf angesprochen, verweigerte der FC Bayern einen Kommentar. Man äußere sich generell nicht zu Vertragsinhalten, hieß es in einer knappen Mitteilung.
Und auch Hasan Salihamidzic vermied auf seiner Pressekonferenz am Donnerstag ein Dementi. “Wir sagen nichts zu irgendwelchen Zusagen oder Verträgen. Das haben wir früher nicht gemacht und werden wir auch in Zukunft nicht tun.”
Neuer-Abschied im Sommer wird wahrscheinlicher
Zwar betonte Salihamidzic auch, dass Neuer weiterhin “die Nummer eins” bleiben und Nübel sich “unterordnen” werde. Dass Manuel Neuer in der kommenden Saison aber noch im Bayern-Tor steht, ist inzwischen längst nicht mehr klar.
An der Säbener Straße gibt es schon länger Gerüchte, dass der ehemalige Welttorhüter zum Ende seiner Karriere noch mal eine Herausforderung bei einem ausländischen Top-Club suchen will. Neuers Vertrag bei Bayern läuft noch bis zum Sommer 2021, ein frühzeitiger Abschied – auch im Zuge des Nübel-Deals – scheint momentan wahrscheinlicher als jemals zuvor.