Nachdem am Montag voriger Woche Niklas Süle bei der deutschen Nationalmannschaft positiv auf Corona getestet worden war, musste er sich in Quarantäne begeben. Mit ihm vier weitere Spieler: nämlich der Salzburger Karim Adeyemi und die Bayernprofis Serge Gnabry, Jamal Musiala und Joshua Kimmich. Man geht davon aus, dass diese Maßnahme auch damit zusammenhängt, dass die genannten Spieler nicht geimpft sind. Von Kimmich war es bereits bekannt. Die Frage ist nun zum einen, wie lange die Spieler in der Quarantäne verbleiben müssen, aber auch wie es auf lange Sicht mit dem Thema Impfstatus bei Fußballprofis weitergeht. Es hieß auch, dass sich das Quarantäne-Quintett am Montag neuen Corona-Tests zu unterziehen hatte. Über das Ergebnis ist noch nichts an die Öffentlichkeit gedrungen.
Bayern-Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting hatte sich vergangene Woche ebenfalls in Quarantäne begeben müssen. Er hatte sich am Montag jedoch freigetestet und reiste daraufhin zum Länderspiel der Nationalelf Kameruns gegen die der Elfenbeinküste.
Wie lange bleibt Kimmich in Quarantäne?
Die Corona-Regeln des für die Bayern zuständigen Gesundheitsamts München Stadt besagen, dass die häusliche Quarantäne ende, wenn der enge Kontakt zu einem bestätigten Covid-19-Fall zehn Tage zurückliege und während dieser Zeit keine für Covid-19 typischen Krankheitszeichen aufgetreten seien.
Personen, bei denen keine Infektion nachgewiesen wurde, haben darüber hinaus die Möglichkeit, sich nach einer Woche freizutesten.
Es hieß, dass genau das für die isolierten Spieler für Montag geplant gewesen sei. Ob die Tests stattgefunden haben beziehungsweise welches Ergebnis die Tests gegebenenfalls hatten, ist bislang nicht bekannt. Bei einem positiven Testergebnis fallen die Spieler natürlich länger aus.
Nicht geimpft: Mögliche Konsequenzen für Kimmich
Der aktuelle Fall sollte für Kimmich und seine betroffenen Kollegen, sollten sie symptomfrei bleiben, zunächst keine weiteren Folgen haben.
Da allerdings sowohl in den Vereinen, als vor allem auch in der Nationalmannschaft darüber nachgedacht wird, eine strenge 2G-Regel einzuführen, könnte das für die Spieler, sollten sie sich nicht impfen lassen, bedeuten, dass sie vom Spielbetrieb ausgeschlossen werden. Rein theoretisch könnte es für Kimmich und Co bedeuten, dass sie die WM verpassen.
Im Wiederholungsfall hätte der FC Bayern München als Kimmichs Arbeitgeber rein rechtlich die Möglichkeit, sein Gehalt einzubehalten. Laut der jüngst verschärften Corona-Regeln sollen Personen, die ihrer beruflichen Tätigkeit nicht nachgehen können, weil sie ungeimpft sind, kein Geld mehr erhalten.
Das Thema Lohnfortzahlung werde auch beim deutschen Rekordmeister diskutiert, hieß es.
Streit um mögliche Impfpflicht für Fußballprofis
Unter Experten wie Verantwortlichen sind die Meinungen zweigeteilt, ob der Fußball angesichts der sich aktuell immer weiter verschärfenden Pandemielage ein Zeichen setzen sollte und eine Impfpflicht für Spieler beschließen solle. Während FCB-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sich gegen eine Verschärfung der Regeln aussprach, ist Weltmeister Jürgen Kohler dafür.
Rummenigge glaubt, dass die Politik zuständig sei. Die Regierungsverantwortlichen hätten Regeln aufzustellen, die für alle gelten, unabhängig davon, ob sie Fußball spielten oder nicht. Kohler dagegen kritisiert DFB-Direktor Oliver Bierhoff, weil der nicht klare Kante zeige und sage, dass nur ungeimpfte Spieler nominiert würden.
Kohler meint, man könne keinen Menschen zwingen. Aber der Verband könne dennoch klar kommunizieren, dass Spieler, die nicht geimpft seien, nicht nominiert würden und so auch nicht an der WM im kommenden Jahr teilnehmen könnten.
Mit welchen Spielern kann Nagelsmann gegen Augsburg rechnen?
Eine Reihe von Bayern-Profis sind in dieser Woche noch bei den diversen Auftritten ihrer jeweiligen Nationalelf gebunden. Das betrifft unter anderem den Polen Robert Lewandowski, den Österreicher Marcel Sabitzer, den Kameruner Choupo-Moting und den Kanadier Alphonso Davies.
Sollten sie die Spiele verletzungsfrei überstehen, würden sie Freitag dem deutschen Rekordmeister wieder zur Verfügung stehen. Dasselbe gilt für Leon Goretzka, der nach einem Tritt gegen den Hals im Liechtenstein-Spiel der deutschen Elf geschont wurde. Ein großes Fragezeichen steht nach wie vor hinter den Spielern Kimmich, Gnabry und Musiala. Haben sie sich testen lassen? Wie fielen die Tests aus?
Die Nagelsmann-Elf tritt zunächst am Freitag, dem 12. Bundesligaspieltag, um 20:30 Uhr in Augsburg an. Am Dienstag, dem 23. November steht dann die Champions League-Partie gegen Dynamo Kiew auf dem Plan.