Als einziger Bundesligist hat die TSG 1899 Hoffenheim noch keinen Cheftrainer für die kommende Saison 2019/2020. Nach dem überraschenden Rauswurf von Alfred Schreuder wenige Wochen vor dem Ende der abgelaufenen Spielzeit, hatten die Kraichgauer zunächst auf eine interne Teamlösung gesetzt. Jetzt läuft die Trainersuche auf Hochtouren – und vor allem zwei Kandidaten stehen ganz oben auf der Liste. Wie man aus dem Umfeld der TSG hören kann, gab es bereits ganz konkrete Verhandlungen mit Jesse Marsch. Der US-Amerikaner steht aktuell noch bei Red Bull Salzburg unter Vertrag und genießt in der Branche einen ausgezeichneten Ruf. Und dann ist da noch ein Name, der im deutschen Fußball immer aufhorchen lässt: Sebastian Hoeneß!
Wer wird neuer Trainer bei der TSG Hoffenheim? Sportchef Alexander Rosen hat bei der Suche ein klares Profil im Kopf: “Wir suchen einen Coach, der für eine offensive und attraktive Spielweise steht. Der neue Mann braucht eine gewisse Trainererfahrung auf hohem Niveau. Gleichzeitig wollen wir aber jemanden, der einen unverbrauchten Blick von außen mitbringt.”
Jesse Marsch passt ins Profil
Spätestens seit dem Saisonende läuft das entsprechende Casting auf vollen Touren. Die wechselhafte Saison endete für die TSG Hoffenheim mit einem mehr als versöhnlichen sechsten Platz. Der neue Coach darf sich also auf die Teilnahme an der Europa League freuen.
Das internationale Parkett wäre für Jesse Marsch nichts Neues. Der 46-Jährige hat im vergangenen Jahr bei Red Bull Salzburg die Nachfolge von Marco Rose (zu Borussia Mönchengladbach) angetreten und für reichlich Furore gesorgt. Marsch wurde in den vergangenen Monaten immer wieder mit diversen Bundesligisten in Verbindung gebracht. Das Interesse der TSG Hoffenheim scheint inzwischen verbürgt zu sein.
Neffe von Uli Hoeneß ein heißer Kandidat
Gerüchten zu Folge könnte es aber auch eine große Überraschung geben. So müsste man es wohl bezeichnen, wenn Sebastian Hoeneß demnächst als neuer Chefcoach bei der TSG vorgestellt werden würde. Der Sohn des ehemaligen Hertha-Managers Dieter Hoeneß und Neffe von Bayern-Patriarch Uli Hoeneß trainiert aktuell die zweite Mannschaft des FC Bayern.
Die U-23 des Rekordmeisters spielte eine fabelhafte Saison in der 3. Bundesliga und sicherte sich vor zwei Wochen völlig überraschend die Meisterschaft – das hatte zuvor noch nie eine Zweitvertretung einer Profimannschaft geschafft. Aufsteigen können die Bayern-Amateure wegen der Regularien freilich nicht, aber womöglich springt Sebastian Hoeneß demnächst gleich in die erste Liga.
Steht auch Valerien Ismael auf dem Zettel?
In Hoffenheim soll man jedenfalls sehr angetan sein von den Trainer-Qualitäten des 38-Jährigen, der als Spieler nie über den Amateurbereich hinauskam. Als Trainer wurde Hoeneß unter anderem bei Hertha Zehlendorf, RB Leipzig und beim FC Bayern München ausgebildet. Hoeneß gilt als moderner Coach mit einer emotionalen Ansprache.
Wie der kicker berichtet, beschäftigen sich die Verantwortlichen der TSG Hoffenheim aber auch mit Valerien Ismael. Der ehemalige Profi von Werder Bremen und Bayern München wurde erst vergangene Woche beim Linzer ASK entlassen, gilt aber als großes Trainertalent. Vor allem beeindruckte Ismael beim LASK mit einem sehr offensiven und mutigen Spielstil.
Auch Seoane und Tedesco werden gehandelt
Ein weiterer Kandidat soll Gerardo Seoane von den Young Boys Bern sein. Der 41-Jährige gilt als begehrtester Trainer der Schweiz und soll bereit für einen Wechsel in die Bundesliga sein.
Die Gerüchteküche spuckte in diesen Tagen aber noch einen anderen Namen aus: Domenico Tedesco. Der ehemalige Trainer von Schalke 04 ist in Moskau nicht mehr glücklich und strebt eine Rückkehr nach Deutschland an.