Die TSG Hoffenheim hat sich Sonntagabend von ihrem Trainer André Breitenreiter getrennt. Nach einer fatalen Negativserie von zehn sieglosen Pflichtspielen und vor allem auch nach dem desaströsen 2:5 gegen den VfL Bochum am vergangenen Samstag war klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Auf einen guten Saisonauftakt folgte der Absturz – die TSG rutschte immer weiter ab und befindet sich mittlerweile im Abstiegskampf. Nach dem blamablen Auftritt in Bochum gab es am Sonntag eine Krisensitzung der Geschäftsführung um Sportchef Alexander Rose. Dort fiel die Entscheidung André Breitenreiter zu beurlauben.
Dem Vernehmen nach soll zunächst Co-Trainer Frank Fröhling interimsweise das Mannschaftstraining übernehmen. Darius Scholtysik, der mit Breitenreiter im Sommer vom FC Zürich zur TSG Hoffenheim kam, soll ebenfalls freigestellt worden sein.
Über eine möglichen Breitenreiter-Nachfolge wurde von offizieller Seite am Sonntag noch nichts laut. Man darf allerdings davon ausgehen, dass man in den kommenden Tagen mit Hochdruck nach einem Trainer Ausschau halten wird, der weiß, wie man erfolgreich einen Abstiegskampf bestreitet.
Breitenreiter-Aus nach nur sieben Monaten
André Breitenreiter war im Sommer als Schweizer Meistermacher vom FC Zürich zur TSG gekommen. Das Saisonziel lautete ganz klar eine Platzierung unter den ersten Sechs, um in der nächsten Saison in Europa spielen zu können.
Nach einem starken Saisonauftakt – am 10. Spieltag standen die Kraichgauer noch auf Tabellenrang vier – ging es anschließend immer weiter bergab. Der letzte Sieg gelang der Breitenreiter-Elf Mitte Oktober gegen Tabellenschlusslicht Schalke.
Allein in den fünf Pflichtspielen des neuen Jahres verloren die Kraichgauer viermal, hinzu kam ein 2:2-Unentschieden gegen den VfB Stuttgart. Alarmierend ist vor allem auch die hohe Zahl der Gegentore. In den besagten letzten fünf Partien allein kassierte man 17 Treffer.
Hoffenheim steckt jetzt im Abstiegskampf
Die TSG ist nach der Niederlagenserie inzwischen auf den 14. Platz abgerutscht. Mit aktuell 19 Zählern auf dem Punktekonto hat man nur drei Punkte mehr als der VfB Stuttgart auf dem Relegationsplatz. Hoffenheim ist im Abstiegskampf angekommen.
Nach dem 2:5-Debakel gegen den VfL Bochum, einem – wie die Dinge stehen – direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, fand Breitenreiter selbst deutliche Worte. Er habe elf Totalausfälle gesehen, seine Mannschaft habe sich nicht gewehrt, das habe nichts mit Profifußball zu tun, so Breitenreiter am Samstagabend. Es müsse etwas passieren, sonst werde es ganz schwer die Klasse zu halten, ergänzte der Trainer noch.
Sonntagabend folgte dann seine Entlassung.
Matarazzo, Seoane, Jaissle: Wer folgt auf Breitenreiter?
Das Training am Montag soll nun erst einmal Co-Trainer Frank Fröhling übernehmen. Im Übrigen dürfte man in diesen Tagen in der TSG-Chefetage händeringend nach einem Trainer suchen, der in der Lage wäre, dem Klub die Klasse zu erhalten.
Gerüchteweise werden Namen wie der des ehemaligen Stuttgart-Coachs Pellegrino Matarazzo oder der des ehemaligen Cheftrainers von Bayer Leverkusen, Gerardo Seoane, genannt. Auch Matthias Jaissle, aktuell noch Trainer bei RB Salzburg, soll im Fokus der Kraichgauer stehen.
Der 34-jährige Nürtinger hatte zwischen 2007 und 2014 selbst für die TSG Hoffenheim gespielt und war mit ihr in diesem Zeitraum von der Regionalliga bis in die 1. Bundesliga durchmarschiert. Derzeit trainiert Jaissle den amtierenden österreichischen Meister RB Salzburg.
Eine offizielle Bestätigung gibt es bislang für keinen der Genannten.
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