Der VfL Bochum hat nach der Niederlage in Hoffenheim erwartungsgemäß die Reißleine gezogen. Nach nur einem Punkt aus den ersten sieben Bundesliga-Partien musste Coach Peter Zeidler seinen Hut nehmen. Sportdirektor Marc Lettau wurde gleich mit in die Wüste geschickt. Welcher Trainer kann und soll den Revierclub aus der Misere führen? Wir haben uns ein wenig im Umfeld der Bochumer Chefetage umgehört. Aktuell werden intern zwei, drei Namen diskutiert – wobei es aber wohl keine ganz schnelle Entscheidung geben wird.
Wer wird neuer Trainer beim VfL Bochum nach dem Rauswurf von Peter Zeidler? Der Name von Torsten Lieberknecht fällt oft rund um die Castroper Straße – und zwar auch in der Führungsetage. Es gibt aktuell aber auch noch andere Gedankenspiele.
Mit Markus Feldhoff und Murat Ural wird auf Sicht gefahren
Bis auf Weiteres sind die beiden ehemalige Co-Trainer Markus Feldhoff und Murat Ural für die Mannschaft verantwortlich. Der Zeitpunkt jetzt einen Trainer zu verpflichten, ist extrem ungünstig. Die Bochumer stehen vor Hammerwochen.
Der VfL spielt nacheinander gegen den FC Bayern München, Eintracht Frankfurt, Bayer 04 Leverkusen und den VfB Stuttgart. Punkte kann man beim Tabellenletzten gegen die Topteams nicht wirklich erwarten. Um einem neuen Coach einen positiven Einstieg zu ermöglichen, wird vorerst vernünftigerweise auf eine Interimslösung gesetzt.
Das zweite Problem in Bochum ist, dass es nach dem Rausschmiss von Marc Lettau keinen Sportdirektor gibt, der die Verhandlungen mit den potenziellen Trainer-Kandidaten führen kann. Laut unseren Informationen soll erst ein neuer Sportchef und im Anschluss ein neuer Coach gefunden werden.
Peter Stöger oder Torsten Lieberknecht – die Planspiele beim VfL
Trotz der aktuellen Schwebe gibt’s beim VfL Bochum aber bereits einige Gedankenspiele. Zwei mögliche Trainerkandidaten werden intern hoch gehandelt, Torsten Lieberknecht und Peter Stöger.
Torsten Lieberknecht
Top-Kandidat auf den Trainerposten in Bochum soll, so unsere Informationen, Torsten Lieberknecht sein. Der 51jährige kennt die deutschen Profiligen aus dem Effeff. Lieberknecht ist ein Arbeiter, der vor allem für Konstanz steht. Er war bei seinen bisherigen Vereinen immer langfristig gebunden. Erst im September war der Trainer in Darmstadt aus freien Stücken zurückgetreten, um für neue Impulse bei den Lilien zu sorgen.
Das Revier kennt Lieberknecht aus seiner Zeit in Duisburg bestens. Die erfolgreichste Zeit hatte der Coach bei Eintracht Braunschweig. Torsten Lieberknecht war bisher ausschließlich bei Traditionsvereinen unter Vertrag. Bochum würde bestens in die Reihe passen.
Peter Stöger
Ein Top-Kandidat für den Trainerposten ist Peter Stöger, der die Bundesliga aus seiner Zeit in Köln und Dortmund bestens kennt. Der VfL hatte bereits in der Vergangenheit Interesse am Österreicher bekundet, konnte den 58jährigen damals jedoch nicht von Austria Wien loseisen.
Aktuell ist Peter Stöger Sportdirektor bei Admira Wacker. Gegen eine entsprechende Ablöse wäre man beim österreichischen Zweitligist sicher bereit, Stöger ziehen zu lassen. Als Coach hat Stöger zuletzt 2021 bei Ferencvaros Budapest an der Seitenlinie gestanden.
Marcus Feldhoff
Sollte Bochum in den Begegnungen gegen München, Frankfurt, Leverkusen und Stuttgart unerwartet punkten, könnte sich die Türe für Marcus Feldhoff öffnen. Aus der Interims- könnte eine dauerhafte Lösung werden. Der 50jährige war bisher jedoch nur einmal als Cheftrainer für eine Mannschaft verantwortlich, kurzzeitig beim VfL Osnabrück. Ansonsten hate Feldhoff in den zurückliegenden Jahren immer als Co gearbeitet.
David Siebers
Noch nicht ganz vom Tisch, wenn auch recht unwahrscheinlich, ist zudem eine interne Lösung. Im Gespräch ist David Siebers, der aktuell für die U19 vom VfL Bochum verantwortlich ist. Siebers war bereits zwischen 2018 und 2020 Co-Trainer der ersten Mannschaft. Der 37jährige besitzt eine UEFA Pro-Lizenz ist nah am Team und könnte sofort übernehmen. Intern gibt’s in der Bochumer Führungsriege aber Zweifel, ob Siebers tatsächlich für die Wende sorgen kann.