Die Entlassung kam dann doch überraschend. Die Kleeblätter haben nach der Derby-Niederlage gegen Nürnberg Coach Alexander Zorniger vor die Tür gesetzt. Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi muss ebenfalls seine Hut nehmen, sicherlich die noch größere Überraschung.
Die Frage – wer übernimmt die SpVgg Greuther Fürth – wurde von den Franken gleich mit beantwortet. Bis zum Jahresende soll U23-Coach Leonhard “Leo” Haas die Profi-Mannschaft führen. Klar ist aber auch: Sollte die Spielvereinigung in den kommenden Wochen weiter im freien Fall bleiben, könnte es auch zu einer früheren Besetzung des Chefpostens kommen.
Die Gerüchte überschlagen sich bereits in Fürth. Ein Name, den man immer wieder hört: Tobias Schweinsteiger. Der Bruder von Weltmeister Bastian Schweinsteiger stand zuletzt beim VfL Osnabrück unter Vertrag und wäre sofort verfügbar. Tobias Schweinsteiger gilt als großes deutsches Trainer-Talent.
Es gibt aber auch andere Gedankenspiele in Fürth. Denkbar ist auch, dass Leo Haas zur Dauerlösung wird und einen Profivertrag bekommt.
Die bisherige Karriere von Leo Haas
Als Spieler hat Leonhard Haas die Jugendabteilungen vom FC Bayern München durchlaufen. Über Augsburg kam er dann 2007 nach Fürth. Bis 2011 stand Haas bei den Kleeblättern unter Vertrag, ehe es später noch weiter nach Ingolstadt und Rostock ging. Seine aktive Karriere hat Haas beim TSV Wasserburg in der Landesliga in Bayern ausklingen lassen, wo er direkt im Anschluss für zwei Jahre den Trainerposten übernahm.
Über Wacker Burghausen ging für Haas dann als Jugendtrainer nach Salzburg. Seit Sommer ist er für die Regionalliga-Elf in Fürth verantwortlich. Leonhard Haas besitzt die UEFA Pro-Lizenz. Er kann das Profiteam der Franken also führen. Bis Weihnachten hat der 42jährige jetzt die Chance, sich für einen längerfristigen Kontrakt zu empfehlen.
Mögliche Trainerkandidaten für die Kleeblätter
In der Führungsetage in Fürth will man natürlich nichts dem Zufall überlassen. Aktuell werden bei den Kleeblättern nach unseren Informationen vier Trainer gehandelt, mit denen es in den kommenden Wochen Gespräche über ein mögliches Engagement geben soll.
Dimitrios Grammozis
Der 46jährige Deutsch-Grieche wurde mehrfach als erster Kandidat für den Trainerposten in Fürth genannt. Grammozis ist derzeit frei und würde sofort zur Verfügung stehen. Als Coach hat stand Dimitrios Grammozis bisher beim SV Darmstadt 98, Schalke 04 und zuletzt beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag. Gegen den 46jährige spricht, dass er bei Königsblau und in Lautern nicht sonderlich erfolgreich war.
Michael Schiele
Kandidat Nummer 2 ist Michael Schiele. Der 46jährige hat bereits 2015/16 als Co-Trainer in Fürth gearbeitet. Im Anschluss war Schiele einige Jahre für die Würzburger Kickers, recht kurz als für Sandhausen und zuletzt erfolgreich für Eintracht Braunschweig tätig. Der Kontakt des Heidenheimers nach Fürth ist nie ganz abgerissen.
Alois Schwartz
Geballte Zweitliga-Erfahrung bringt Alois Schwartz mit. Der 57jährige hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er Mannschaften wieder in die Spur bringen kann und parallel dazu in der Lage ist, langfristig für Stabilität zu sorgen. Schwartz hat bereits an der Seitenlinie vom Karlsruher SC, SV Sandhausen, 1. FC Nürnberg und von Hansa Rostock gestanden. Vom Typ her würde Alois Schwartz sehr gut uns Fürther Umfeld passen.
Tobias Schweinsteiger
Außenseiter-Chancen auf den Cheftrainer-Posten in Fürth soll, so unsere Informationen, Tobias Schweinsteiger haben. Der Bruder von Ex-Nationalspieler „Basti“ ist mit dem VfL Osnabrück von der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufgestiegen und hat zuvor als Co-Trainer beim Hamburger SV und in Nürnberg gearbeitet.