Der FC Schalke 04 dürfte das Abstiegsgespenst durch den Sieg gegen Borussia Dortmund (4:2) am vergangenen Samstag endgültig vertrieben haben. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass diese Saison einen königsblauen Scherbenhaufen hinterlässt. Interimstrainer Huub Stevens coacht nur noch die letzten drei Spiele, dann muss auch auf der Trainerposition ein Neuanfang her. Nach übereinstimmenden Medienberichten hat sich Schalke jetzt für David Wagner entschieden. Der 47-Jährige steht angeblich kurz vor der Vertragsunterzeichnung in Gelsenkirchen.
Der Name von David Wagner geisterte schon seit Wochen durch die Gazetten, wenn es um den neuen Trainer auf Schalke ging. Inzwischen ist durchgesickert, dass Wagner bereits mehrere Gespräche mit Clubchef Clemens Tönnies und Sportvorstand Jochen Schneider geführt hat. Die Entscheidung soll daraufhin pro Wagner gefallen sein.
Wagner mit BVB-Vergangenheit
Wie die Schalker Fans die Personalie aufnehmen würden, wird interessant zu beobachten sein. Denn Wagner hat eine sehr enge Bindung zum Schalker Erzrivalen Borussia Dortmund.
Der 47-Jährige trainierte beim BVB äußerst erfolgreich die U23, bis er zu Huddersfield Town nach England wechselte. Dort schaffte Wagner 2017 mit dem Provinzclub sensationell den Aufstieg in die Premier League, ein Jahr später gelang ebenso sensationell der Klassenerhalt.
Nächster Karriere-Sprung?
Als die Gesetze des Fußballs letztlich doch griffen und Huddersfield im vergangenen Januar abgeschlagen Tabellenletzter war, trat Wagner als Chefcoach der “Terriers” zurück. Seitdem wird der gebürtige Frankfurter immer wieder mit diversen Bundesligisten in Verbindung gebracht.
Guter Freund von Jürgen Klopp
Wagner ist ein enger Freund und sogar der Trauzeuge der Dortmunder Trainer-Legende Jürgen Klopp und verkörpert als Coach auch einen ähnlichen Typus. Wagner gilt als emotionaler Motivator, der einen exzellenten Draht zu seinen Spielern hat und ein Anhänger des Kloppschen Gegenpressings ist.
Wagner – oder doch Hecking?
Noch haben weder Schalke noch Wagner den Deal bestätigt, es bleibt also Raum für Spekulationen. Das Fachmagazin “kicker” berichtet, dass auch Dieter Hecking noch nicht ganz aus dem Rennen sei. Der aktuelle Coach von Borussia Mönchengladbach könnte auf Schalke eine Art Übergangstrainer sein, um den Club mit seiner Erfahrungs kurzfristig zu stabilisieren.
Krösche wird wohl Sportdirektor
Und auch die vakante Stelle des Sportdirektors scheint der FC Schalke demnächst besetzt zu kriegen: Markus Krösche – aktuell Geschäftsführer beim Zweitligisten SC Paderborn – wird zu neuen Saison wohl bei Schalke einsteigen.
Erfolgsgeschichte mit Paderborn
Der 38-Jährige hat mit den Ostwestfalen zuletzt eine märchenhafte Entwicklung hingelegt, die sogar in der ersten Liga enden könnte. Aktuell steht Paderborn auf dem zweiten Tabellenplatz und würde direkt aufsteigen.
Selbst in diesem Fall gilt aber als gesichert, dass Krösche ein Angebot von Schalke nicht ausschlagen würde. Krösche hat beim SCP noch einen Vertrag bis 2022, womöglich wäre also eine Ablösesumme fällig.
Schalke am Samstag gegen Augsburg
Sportlich geht es für Schalke 04 am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen den FC Augsburg weiter. Ein Sieg würde wohl auch die letzten theoretischen Zweifel am direkten Klassenerhalt wegwischen. Mit dem Rückenwind des Derbysiegs peilt Schalke auf jeden Fall einen Dreier an.
Auch Augsburg ist schon so gut wie gerettet. Kaum vorstellbar, dass der FCA in den letzten drei Partien noch die sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz verspielt. Bei 22bet ist Schalke mit einer Siegquote von 1,78 jedenfalls klar in der Rolle des Favoriten.