Nächster Rückschlag für Borussia Dortmund: Mittelfeldspieler Julian Brandt hat sich beim Auswärtsspiel in Leverkusen (3:4) einen Anriss des Außenbandes im Sprunggelenk zugezogen und wird dem BVB wohl mehrere Wochen fehlen. Die genaue Ausfallzeit hat die Borussia noch nicht bekannt gegeben, aber die Diagnose lässt eigentlich keine anderen Schlüsse zu: Brandt wird auch das Hinspiel in der Champions League gegen Paris Saint Germain (18. Februar) verpassen. Weil auch Marco Reus verletzt ausfällt, könnte sich jetzt unverhofft eine neue Chance für Mario Götze ergeben.
Es kommt derzeit viel zusammen für den BVB, die vergangene Woche muss sich für alle Dortmunder angefühlt haben wie ein Horrorfilm. Erst schied das Team von Trainer Lucien Favre aus dem DFB-Pokal aus (2:3 gegen Werder Bremen), danach folgte mit der unglücklichen 3:4-Pleite bei Bayer Leverkusen ein vielleicht entscheidender Rückschlag im Rennen um die Deutsche Meisterschaft.
Böser Tritt von Bender gegen Brandt
“Zum Vergessen”, nannte Lizenzspieler-Leiter Sebastian Kehl diese verhängnisvollen Februar-Tage dann auch. Und der ehemalige BVB-Kapitän hatte dabei nicht nur die zwei deprimierenden Resulate im Sinn, sondern auch die schlechten Nachrichten aus der medizinischen Abteilung.
Beim Pokalspiel in Bremen hatte sich Marco Reus eine Muskelverletzung zugezogen, der 30-Jährige wird wohl frühestens in vier Wochen wieder auf dem Platz stehen können. Und am Samstag erwischte es in Leverkusen dann Julian Brandt, der gegen seine Ex-Kollegen schon nach zwei Minuten einen bösen Tritt auf den Knöchel abbekam.
Brandt verpasst Hinspiel gegen PSG
Bayers Kapitän Lars Bender war der Übeltäter, für das heftige Einsteigen gegen Brandt gab es übrigens nicht einmal die Gelbe Karte. Dafür muss der BVB jetzt auf den zuletzt formstarken Nationalspieler verzichten. Denn Brandt – der unter Schmerzen noch bis zur Halbzeitpause weiterspielte – hat sich das Außenband angerissen.
Offiziell bestätigte der BVB nur, dass Brandt beim Ligaspiel gegen Eintracht Frankfurt (14. Februar) fehlen wird. Aber es liegt auf der Hand, dass auch der Hit in der Königsklasse gegen Paris ohne den 23-Jährigen steigen wird. Experten rechnen damit, dass Brandt im Februar nicht mehr einsatzbereit sein wird.
Wird Götze in die Startelf gespült?
Ob Brandt zumindest beim Rückspiel gegen Paris (11. März) dabei sein kann, bleibt abzuwarten. Für Marco Reus dürfte selbst diese Partie etwas zu früh kommen, wenn man den dann üblichen Trainingsrückstand mit einberechnet.
Ohne seine beiden zentralen Offensivspieler ist Trainer Lucien Favre also wieder einmal zu einer Umstellung gezwungen. Gut möglich, dass Mario Götze – der Dortmund nach der laufenden Saison mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verlassen wird – dadurch eine unverhoffte Chance in der Startelf erhält.
Reyna als Alternative
Alternativ könnte Favre auch den jungen Giovanni Reyna ins kalte Wasser werfen. Dass dies aber nicht ohne Risiko ist, hat sich beim Match in Leverkusen gezeigt. Dort sorgte der 17-Jährige mit einem naiven und überflüssigen Foul dafür, dass der BVB ein ansonsten einwandfreies Tor aberkannt bekam.
Favres Job auf der Kippe
Denkbar ist aber auch, dass Favre die weiterhin viel zu anfällige Defensive verstärkt und mit zwei Spielern auf der “Sechs” beginnt. Dort wären dann wohl Emre Can und Axel Witsel gesetzt, die offensivere Reihe könnte durch Thorgan Hazard komplettiert werden.
So oder so: Auf den BVB warten mit den Spielen gegen Frankfurt und Paris zwei richtungsweisende Duelle. Es gilt als gesichert, dass auch die Zukunft von Coach Lucien Favre entscheidend von den nächsten Ergebnissen abhängt.