Nations League: Deutschland verspielt gegen Holland eine 2:0-Führung

Simon Schneider | am: 20.11.18
Deutschland Holland Löw Sané
Auch das letzte Spiel im Jahr 2018 geriet zu einer Enttäuschung: Deutschland verpasste gestern trotz 2:0-Führung den Sieg gegen die Niederlande. (Foto: foto2press)

Das passt zum katastrophalen Länderspieljahr 2018: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kam gestern Abend im abschließenden Gruppenspiel der UEFA Nations League gegen die Niederlande nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus. Dabei führte die DFB-Elf lange mit 2:0, kassierte in der Schlussphase nach bösen Fehlern aber zwei Gegentore. Am Ende jubelten also die Oranje-Fans, denn Holland reichte das Remis zum Gruppensieg und damit zum Einzug ins Final Four. Deutschland hingegen muss jetzt auf eine Niederlage von Polen in Portugal hoffen, um bei der Auslosung für die EM-Qualifikation als Gruppenkopf gesetzt zu sein.

“Ich bin ein bisschen enttäuscht über das Ergebnis. Wir sind am Ende bestraft worden, das ist natürlich bitter. Es zieht sich schon durch das gesamte Jahr. Wir müssen lernen, so ein 2:0 über die Bühne zu bringen. Das sind jetzt Erfahrungswerte, aus denen wir lernen müssen”, so Bundestrainer Joachim Löw, dessen Enttäuschung sich aber doch arg in Grenzen zu halten schien.

Werner trifft zur frühen Führung

Immerhin zeigte die deutsche Mannschaft in der ersten Halbzeit seit langem mal wieder eine engagierte und überzeugende Leistung. Von den hochgelobten Holländern war absolut nichts zu sehen. Vor allem mit dem flinken deutschen Angriffstrio Werner, Sane und Gnabry hatte die niederländische Defensive immer wieder Probleme. Völlig verdient war daher die frühe Führung durch Timo Werner, der nach einem Zuspiel von Gnabry aus gut 18 Metern zum 1:0 (9.) traf.

Warum war der beste deutsche Offensivspieler nicht bei der WM?

Deutschland hatte auch danach alles im Griff. Nach einem schönen Zuspiel von Toni Kroos kam Leroy Sané an der Strafraumgrenze an den Ball, ließ zwei Holländer ins Leere laufen und traf mit einem abgefälschten Schuss zum 2:0 (20.). Alles schien nach Plan zu laufen für das DFB-Team, das hinten sicher stand und vorne immer wieder gefährlich auftauchte. Vor allem Sané war von den Holländern nie in den Griff zu kriegen. Nicht nur die gut 42.000 Zuschauer in Gelsenkirchen dürften sich gestern Abend einmal mehr die Frage gestellt haben, warum der offensichtlich beste deutsche Offensivspieler von Löw nicht für die Weltmeisterschaft nominiert wurde.

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Deutschland verpasst die Entscheidung

In der zweiten Halbzeit bot sich ein unverändertes Bild: Die holländischen Offensivbemühungen waren an Harmlosigkeit nicht zu überbieten, während Deutschland mehrfach die Entscheidung auf dem Fuß hatte. Die größte Gelegenheit hatte Timo Werner: Er lief alleine auf Hollands Keeper Cillessen zu, schloss aber kläglich ab (62.). Dazu kamen noch diverse Kontersituationen, die Deutschland einfach nicht richtig zu Ende spielte. Der eingewechselte Reus hatte einen herrlichen Ball auf Kehrer gespielt, aber der traute sich wenige Meter vor Cillessen offenbar keinen Torschuss zu (76.).

Van Djik lässt Oranje jubeln

Holland warf am Ende alles nach vorne und kam wie aus dem Nichts zum Anschlusstreffer. Leon Goretzka hatte sich einen bösen Ballverlust am eigenen Strafraum erlaubt, Quincy Promes nutzte die Chance zu einem schönen Schlenzer ins rechte Eck (85.). Trotzdem hatte man irgendwie nicht das Gefühl, dass die “Elftal” von Trainer Ronald Koeman noch zum Ausgleich kommen würde – dafür spielte Holland viel zu lethargisch. Das war jedoch ein Trugschluss: In der Nachspielzeit schlug Vilhena einfach mal eine Flanke vor das deutsche Tor, wo Kimmich (!) den Ball unkoordiniert genau auf van Djik verlängerte. Der Abwehrspieler vom FC Liverpool traf volley zum umjubelten 2:2!

Deutschland droht Hammer-Gruppe in der EM-Quali

Damit haben die Niederlande tatsächlich die “Todesgruppe” mit dem Weltmeister von 2014 (Deutschland) und dem Weltmeister von 2018 (Frankreich) gewonnen. Ausgerechnet die Niederlande, die sich für die letzte WM und die letzte WM nicht einmal qualifiziert hatte. Deutschland steigt in die B-Liga der Nations League ab und droht nun auch in der EM-Qualifikation in eine echte Hammer-Gruppe zu geraten. Falls Polen heute Abend nicht in Portugal verliert, wird Deutschland bei der Auslosung nicht gesetzt sein. Auch dies passt zur desaströsen Bilanz von Joachim Löw und der deutschen Nationalelf im Jahr 2018.

England Favorit: Jetzt auf dem Sieger der Nations League wetten

Der Sieger der ersten Ausgabe der UEFA Nations League wird im kommenden Juni in Portugal ermittelt. Dann spielen die vier Gruppensieger der A-Liga in einem Final Four den Titelträger aus. Qualifiziert haben sich England, Portugal, die Schweiz und die Niederlande. Bei den Buchmachern ist England jetzt der Top-Favorit (Betsson-Quote 2,85), vor Gastgeber Portugal (3,25), den Holländern (4,25) und der Schweiz (5,50).

 

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Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

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