FCB-Coach Julian Nagelsmann kritisierte unlängst das mangelnde Abwehrverhalten seiner Mannschaft im Ganzen. Die Bayern zeigten sich in der laufenden Saison wiederholt anfällig für Konter. Die Hauptursache sei das mangelhafte Gegenpressing seiner Spieler, meint Nagelsmann. Um die Misere zu beheben, drängt der Bayern-Trainer auf entsprechende Verstärkungen im Sommer. Gesucht sind Spieler, die Bälle erobern können. Offenbar hat man in dem Zusammenhang Typen wie Konrad Laimer im Blick. Der 24-jährige Mittelfeldspieler des RB Leipzig, der einen erheblichen Anteil an den Erfolgen der Tedesco-Elf in den letzten Monaten hatte, wurde schon seit einiger Zeit mit einem Transfer zum deutschen Rekordmeister in Verbindung gebracht. Wie es scheint, machen die Bayern jetzt ernst.
So soll sich FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic vergangene Woche mit Laimer-Berater Björn Bezemer getroffen haben, um die Vorstellungen des österreichischen Nationalspielers zu sondieren. Ein offizielles Angebot an den RB Leipzig soll folgen.
Ein Selbstläufer dürfte die Verpflichtung Laimers allerdings nicht werden. Zum einen werden die Leipziger ihren Leistungsträger nicht ohne Weiteres abgeben wollen. Zum anderen gibt es in Sachen Laimer namhafte Konkurrenz: Auch Tottenham Hotspur, der FC Liverpool und Borussia Dortmund sind an dem Österreicher dran.
Der FC Bayern bereitet ein Angebot für Laimer vor
Dem Vernehmen nach bereiten die Bayern eine Eröffnungsofferte in Höhe von 18 bis 20 Millionen vor, um mit dem RB Leipzig in Sachen Laimer in konkrete Verhandlungen gehen zu können. Der Vertrag des 24-Jährigen läuft noch bis 2023. Laimer hatte wiederholt durchleuchten lassen, dass er Leipzig bereits in diesem Sommer verlassen möchte.
Die Leipziger zeigten sich lange zurückhaltend, nach den Abgängen von Dayot Upamecano und Marcel Sabitzer im letzten Jahr, einen weiteren Schlüsselspieler an den direkten Konkurrenten abzugeben.
Andererseits müssten die Bullen ihren Mittelfeldspieler im kommenden Jahr ablösefrei ziehen lassen. So würde man den Bayern ab einer bestimmten Summe gewiss die Tür aufmachen.
Bekommt Nagelsmann seinen Wunschspieler?
Julian Nagelsmann kennt und schätzt Laimer noch aus seinen eigenen Leipziger Zeiten. Nagelsmann hatte ihn da einst als „Monster-Balleroberungsmaschine“ bezeichnet.
Nach den schwachen Auftritten seiner Elf gegen Stuttgart am Samstag (2:2) und vor allem davor gegen Mainz (1:3) bemängelte der FCB-Coach das fehlende Gegenpressing seiner Mannschaft. Er habe nichts dagegen, noch ein, zwei Pressing-Maschinen zu kaufen, fügte Nagelsmann noch hinzu.
Konrad Laimer dürfte diesem Profil ziemlich genau entsprechen. Als „echter Sechser“ geht er viele Laufwege, erobert extrem viele Bälle, hat immer einen Blick für seine Mitspieler, kreiert Chancen, und kann auch selbst Tore schießen. Genau so einen Spieler sucht man derzeit in München.
Laimer: Nächster Schritt könnte „in alle Richtungen“ gehen
Ob Nagelsmann am Ende seinen Sechser aus Leipzig bekommt, ist noch nicht raus. RBL-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff wird seinen wertvollen Mittelfeldmann nur ziehen lassen, wenn der Preis stimmt.
Laimers Marktwert wird aktuell mit 26 Millionen Euro angegeben. Das Geld werden die Bayern guten Gewissens erst in die Hand nehmen wollen, wenn man durch einen Verkauf von Lewandowski oder Gnabry selbst Einnahmen erzielt hätte.
Kommt hinzu, dass der FC Bayern nicht der einzige Topklub ist, der an dem österreichischen Nationalspieler interessiert ist. Auch Borussia Dortmund und Vereine der englischen Premier League, allen voran Tottenham und Liverpool, haben den begehrten Noch-Leipziger im Fokus.
Laimer selbst gab an, er werde sich mit Saisonende darüber Gedanken machen, was sein nächster Schritt sei. Der könne in alle Richtungen gehen, so der 24-Jährige.