Nach WM-Aus: Bundestrainer Joachim Löw schließt Rücktritt nicht aus

Joachim Löw
Joachim Löw (© Tomasz Bidermann / Shutterstock.com)

Deutschland hat es trotz des späten 2:1-Sieges gegen Südkorea, der vielfach nach der Auftaktpleite gegen Mexiko als Initialzündung bezeichnet wurde, nicht geschafft, das Achtelfinale der WM 2018 zu erreichen. Mit dem 0:2 gegen Südkorea ist das Aus der DFB-Elf besiegelt. Zum ersten Mal überhaupt hat es damit eine deutsche Mannschaft nicht über die Gruppenphase hinaus gebracht. Direkt nach dem historischen Aus wurden auch schon Fragen die Zukunft betreffend aufgeworfen, die sich vielfach um die Position von Bundestrainer Joachim Löw drehen.

Und Löw, der kurz vor der WM noch einen neuen Vertrag bis 2022 unterschrieben hatte, zeigte sich nach dem Schlusspfiff im “ZDF” sichtbar mitgenommen, als er die Eindrücke aus der Kabine schilderte: “Es herrscht eine riesige Enttäuschung, Totenstille. Jeder der Spieler ist sprachlos.” Zugleich war Löw weit davon entfernt, sich aus der Verantwortung für das Debakel zu stehlen: “Es ist schiefgegangen – und dafür muss ich natürlich die Verantwortung übernehmen. Der gesamte deutsche Fußball und die Mannschaft hat verloren – alles, was wir uns in den letzten Jahren aufgebaut haben. Wir waren seit 2006 immer mindestens im Halbfinale. Wir können uns dafür jetzt nur entschuldigen.”

Löw braucht Zeit zur Verarbeitung

Löw, der seine Mannschaft im Vergleich zum Spiel gegen Schweden auf fünf Positionen verändert hatte, blieb in der Folge auch die Frage nach seiner persönlichen Zukunft offen: “Es ist zu früh für mich, die Frage zu beantworten. Die Enttäuschung ist tief in mir drin. Jetzt brauchen wir erst einmal ein paar Stunden, ehe wir morgen darüber sprechen werden, wie es weitergeht.”

Medial sind nach dem Spiel schnell Forderungen nach einem Neuanfang auch auf dem Trainerposten aufgekommen, etwa in einem Kommentar des “Kicker”. Während Manager Oliver Bierhoff davon ausgeht, dass Löw weitermacht, scheint ein Rücktritt des seit 2006 amtierenden Bundestrainers, der 2004 zunächst als Co-Trainer von Jürgen Klinsmann zum DFB gekommen war, nicht ausgeschlossen. Wann eine Entscheidung fällt, ist aber noch nicht absehbar.