Der Schock sitzt immer noch tief beim FC Bayern München. Leroy Sané – mit dem der Rekordmeister sich schon über einen Wechsel einig war – hat sich eine schwere Kreuzbandverletzung zugezogen, der gesamte Transfer steht damit wieder auf der Kippe. Und so langsam läuft den Bayern die Zeit davon: Am 2. September schließt das Transferfenster, bis dahin sollten die Bayern-Bosse möglichst noch zwei, drei Hochkaräter an Land ziehen. Speziell auf den offensiven Außenbahnen hat der Deutsche Meister noch Bedarf. Nun ist offenbar Ivan Perisic von Inter Mailand ins Visier gerückt.
Der Countdown läuft – und der Druck wird immer höher. In den Tagen rund um die Verletzung von Leroy Sané hat sich einmal mehr offenbart, dass der selbsternannte Weltclub FC Bayern die aktuelle Transferperiode völlig naiv und unprofessionell angegangen ist. Dafür müssen die Bayern jetzt den Preis bezahlen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Sané wird wohl die gesamte Hinrunde ausfallen
Dass Sané jetzt wirklich noch kommt, ist extrem unwahrscheinlich. Der deutsche Nationalspieler hat sich am vergangenen Wochenende das Kreuzband angerissen und muss operiert werden.
Im Klartext heißt das: Sané wird etwa sechs Monate ausfallen. Die Bayern brauchen allerdings Verstärkungen, die sofort weiterhelfen. Zumal Manchester City trotz der Verletzung weiter auf einen dreistelligen Millionen-Betrag bestehen wird. Kaum vorstellbar, dass der FC Bayern ein solches Risiko eingehen wird.
Bayern hätte wohl 125 Millionen Euro bezahlt
Für Leroy Sané wären die Bayern bereit gewesen, über die eigene Schmerzgrenze hinaus zu gehen. Von einer Ablösesumme im Bereich von 125 Millionen Euro war zuletzt die Rede gewesen, der 23-Jährige wäre in München zum Top-Verdiener aufgestiegen und hätte einen Sechsjahresvertrag unterschrieben. Sané als perfekter und langfristiger Nachfolger für Arjen Robben und Franck Ribery – das war der Bayern-Plan.
Warum musste Sané gegen Liverpool spielen?
Nur hatten die Münchner die Rechnung offenbar ohne ihren Ex-Trainer Pep Guardiola gemacht. Warum der Katalane Sané am vergangenen Samstag im völlig unbedeutenden Supercup-Spiel gegen den FC Liverpool einsetzte, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben.
Und dann passierte es fast schon schicksalartig: In der 8. Minute blieb der Offensivspieler plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen liegen. Sané humpelte vom Platz und das tagelange Rätselraten begann. Erst am Donnerstag (!) folgte dann die Gewissheit, es ist tatsächlich das Kreuzband.
Gerüchte um Hakim Ziyech
Wie reagiert der FC Bayern nun? Dass der aktuelle Kader für die bevorstehenden Aufgaben in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League viel zu dünn ist, weiß inzwischen jeder. Erst vor zwei Tagen hatte Top-Stürmer Robert Lewandowski – zum Missfallen der Bayern-Bosse – schon zum zweiten Mal öffentlich Verstärkungen gefordert.
Konkret soll das Bayern-Interesse an Hakim Ziyech von Ajax Amsterdam sein, auch Marc Roca (Espanyol Barcelona) und Steven Bergwijn (PSV Eindhoven) stehen angeblich auf dem Zettel. Dass die Bayern sich mit einem Transfer von Philippe Coutinho vom FC Barcelona beschäftigen, ist derweil wohl nur eine Erfindung der spanischen Boulevard-Presse.
Kovac macht sich für Ivan Perisic stark
Viel heißer ist da wohl schon die Spur zu Ivan Perisic von Inter Mailand. Der technisch starke Mittelfeldspieler – der in der Bundesliga schon für Borussia Dortmund und den VfL Wolfsburg aktiv war – soll ein Wunsch-Spieler von Bayern-Coach Niko Kovac sein. Beide kennen sich aus der kroatischen Nationalmannschaft, die Kovac einst trainierte.
Nach verlässlichen Informationen von Sky Sport Italia hat es bereits eine erste Kontaktaufnahme zwischen dem FC Bayern und dem Berater von Perisic gegeben. Inter-Trainer Antonio Conte plant nicht mehr mit dem 30-Jährigen, speziell nach dem Kauf von Romelu Lukaku von Manchester United scheint für Perisic kein Platz mehr bei Inter zu sein.