Nach dem Abstieg: Wie geht es für Hertha BSC jetzt weiter?

Simon Schneider | am: 25.05.23
Oliver Christensen wird wohl auch in der 2. Bundesliga an Bord bleiben und das Tor von Hertha BSC hüten. (Foto: AFP)

Hertha BSC ist am vorletzten Spieltag in die 2. Liga abgestiegen. Darüber überrascht sein kann niemand. Als Pal Dardai Mitte April die Mannschaft übernahm, war die Tabellensituation der Berliner nahezu aussichtslos. Die Pläne für die kommende Zweitliga-Saison liefen hinter den Kulissen schon seit Wochen. Es geht nun darum sicherzustellen, dass die Mannschaft nicht auseinanderbricht. Es geht auch darum, die Finanzen zu ordnen, um überhaupt erst einmal die Zweitliga-Lizenz zu erhalten. Das alles wird mit dem Abstieg nicht einfacher.

Der Verein, der finanziell ohnehin am Abgrund stand, wird der Verlust der Erstklassigkeit noch einmal Millionen kosten. Keine Frage, dass auch unter diesem Aspekt der direkte Wiederaufstieg Herthas Saisonziel 2023/24 sein muss.

Was Hertha der Abstieg kostet

Hertha BSC hatte in der vergangenen Saison wie alle Klubs der 1. Bundesliga Millionenbeträge erhalten, die aus der nationalen und internationalen Vermarktung der Bundesliga durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) resultieren. Jeder Bundesliga-Klub hatte aus diesem Topf im letzten Jahr rund 26 Millionen erhalten. Zweitliga-Vereine erhalten dagegen nur rund 7 Millionen Euro von der DFL.

Auch Erlöse aus Teilnahmen an internationalen Wettbewerben fallen für den Zweitliga-Klub Hertha BSC zukünftig weg. Allein infolge des Abstiegs dürften die Berliner alles in allem also rund 27 Millionen Euro verlieren.

Erhält Hertha überhaupt die Lizenz für die 2. Liga?

Die Frage ist auch noch, ob die Alte Dame denn überhaupt die Lizenz für die 2. Liga erhält. Dazu müsste man der DFL bis zum 21. Juni geordnete Finanzen präsentieren. Knackpunkt ist hier vor allem eine 40-Millionen-Euro-Anleihe, deren Rückzahlung theoretisch im November 2023 fällig wäre.

Der Verein muss der DFL nachweisen, dass die Rückzahlung gesichert ist. Die Hertha-Führung will nun offenbar das Problem lösen, indem man den Gläubigern einen Aufschub der Rückzahlung bis 2025 vorschlägt und dafür höhere Zinszahlungen anbietet (8,5 Prozent per annum statt wie bisher 6,5).

Ein entsprechendes Verfahren zur Änderung der Anleihebedingungen wurde bereits eingeleitet und soll am 19. Juni, also zwei Tage vor der Deadline der DFL, abgeschlossen sein. Zwei Drittel der Gläubiger müssen dem Antrag des Vereins zustimmen, damit der Zahlungsaufschub durchgeht.

Hoffnung, dass das am Ende gelingen könnte, macht die Tatsache, dass der Verein ein Druckmittel hat: Sollte es nämlich nicht zu einer Lösung der beschriebenen Art kommen, droht Hertha die Insolvenz und damit der Totalverlust für die Gläubiger.

Kaderumbruch: Wer geht, wer bleibt?

Abgesehen vom Finanz-Chaos droht der Alten Dame in den nächsten Wochen ein kompletter Umbruch der Mannschaft. Acht Verträge laufen mit Saisonende aus. Darunter die von Peter Pekarik, Stevan Jovetic und des Hertha-Kapitäns Marvin Plattenhardt.

Plattenhardt wird den Verein wohl verlassen, auch bei Maximilian Mittelstädt stehen die Zeichen auf Abschied, Kevin-Prince Boateng hat sein Karriereende angekündigt. Der Wechsel des Abwehrtalents Lukas Ullrich zu Gladbach stand schon seit Wochen fest.

Bleiben sollen unter anderem Florian Niederlechner, der als Führungsspieler eingeplant ist. Man hofft außerdem auf den Verbleib des Offensiv-Jungstars Jessic Ngankam. Überhaupt dürften in der neuen Hertha-Mannschaft deutlich mehr Nachwuchsspieler ihre Chance erhalten. Derry Scherhant, Pascal Klemens, Julian Eitschberger, Ibrahim Maza und Veit Stange sind hier zu nennen.

Herthas sportliche Perspektive für die Saison 2023/24

Auch Eigengewächs Marton Dardai dürfte der Alten Dame erhalten bleiben. Als wahrscheinlich gilt auch, dass sein Vater Pal Dardai, der im April zum dritten Mal die Hertha-Elf übernommen hatte, auch in der kommenden Saison Herthas Zweitliga-Mannschaft trainieren wird.

Sofern Hertha denn die 2. Liga-Lizenz erhält, würde man in der kommenden Saison dann also auf Klubs wie den FC St. Pauli, Holstein Kiel, den 1. FC Kaiserslautern oder den 1. FC Nürnberg (sofern der seine Lizenz erhält) stoßen.

Eventuell auch auf den HSV, wenn der eine mögliche Relegation vergeigt. Und den FC Schalke 04, der Hertha in die 2. Liga folgen könnte. Und dann wären da noch Drittliga-Aufsteiger wie beispielsweise der SV Elversberg.

Insgesamt eine sportlich interessante Herausforderung, die den Herthanern, die sich neu (er)finden müssen, vielleicht gar nicht so schlecht bekommt. Klar ist, dass der direkte Wiederaufstieg das Saisonziel sein muss. Alleine schon aus finanziellen Gründen.

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Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen