Der Hamburger SV hat zweimal in Folge den Tabellenführer der Zweiten Liga geschlagen. Erst den FC St. Pauli im Derby des 20. Spieltags, dann vergangenen Sonntag den neuen Spitzenreiter SV Darmstadt mit 5:0-Toren. Die Lilien, die mit ihrem Sturmduo Tietz und Pfeiffer normalerweise für die Tore zuständig sind, kamen diesmal nicht zum Zug. Stattdessen trafen die Rothosen am Böllentor. Allein vier der fünf Tore erzielte dabei Hamburgs neuer Stürmerstar Robert Glatzel, drei davon in den ersten dreizehn Minuten. Glatzel, der erst im vergangenen Sommer aus Mainz zu den Hanseaten stieß, kann sich mit vierzehn Saisontreffern auch noch Hoffnungen auf den Titel eines Zweitliga-Torschützenkönigs machen. Vor ihm stehen nur noch St. Paulis Guido Burgstaller und Schalkes Simon Terodde (je 15 Saisontore).
So schwungvoll wie sich die Elbestädter derzeit präsentieren, können sie sich realistische Hoffnungen auf den heiß ersehnten Wiederaufstieg machen. In der 2. Liga geht es im Aufstiegskampf aktuell sehr eng zu. Spitzenreiter Darmstadt liegt gerade einmal zwei Punkte vor dem Tabellensechsten Heidenheim.
Die sind am kommenden Spieltag bei den punktgleichen Hamburgern zu Gast. Hier hat die Walter-Elf also die Möglichkeit, einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg zu distanzieren.
Trotz vier Treffern: Glatzel bleibt realistisch
Die ersten drei seiner vier Treffer erzielte Robert Glatzel in den ersten dreizehn Spielminuten. Damit hält er nun zusammen mit dem Freiburger Nils Petersen und Hans Hauenstein von 1860 München den Rekord des schnellsten Hattricks der Zweitliga-Geschichte.
Der 28-Jährige war nach dem Spiel am Sonntag verständlicherweise in Hochstimmung. Das sei der Wahnsinn, völlig surreal, schwärmte der Mann des Tages nach dem Abpfiff. Überbewerten wollte er seine Leistung aber auch nicht. Klar sei das „schon was Besonderes“, doch jetzt käme auch schon das nächste Spiel, blickt Glatzel voraus.
Trainer Tim Walter betont die Teamleistung
HSV-Coach Tim Walter drückte seine Freude über den Auftritt seines Knipsers in gewohnt nüchterner Art aus. Glatzel habe das sehr gut gemacht; schön, dass er sich so belohnt habe. Letztendlich seien die vier Treffer des Top-Stürmers aber auch sinnbildlich für eine besondere Teamleistung gewesen.
Er sei sehr zufrieden, sagte Walter nach dem Spiel, aber jetzt ginge es auch schon wieder weiter. Denn kommenden Samstag ist der 1. FC Heidenheim zu Gast im Volksparkstadion. Die Süddeutschen stehen punktgleich nur zwei Plätze hinter dem Tabellenvierten HSV. Ein Sieg wäre also mehr als wünschenswert, will man in Richtung Oberhaus auf Kurs bleiben.
Nächstes Ziel: Big Points gegen Heidenheim
Der HSV spielt nun schon seit vier Jahren in der Zweiten Liga. Viel zu lange finden viele im Verein. In den vergangenen Jahren hatten die Hanseaten ihre Chancen stets im letzten Moment fahrlässig zunichtegemacht. Mit dem neuen Coach kehrte aber eine neue Konzentriertheit und Zielstrebigkeit an der Elbe ein, die einstweilen den Erfolg brachte.
Trainer Tim Walter rät denn auch, man solle jetzt nicht abheben und den Ball flach halten. Heidenheim sei ein Gegner, der nicht den großen Klang habe, aber sich nicht nur tabellarisch auf Augenhöhe befände, warnt Walter.
Die Buchmacher tippen übrigens auf die Heimmannschaft. Anbieter Betonic etwa hat für den HSV eine 1.87-Siegquote im Angebot, für einen Sieg der Gäste aus Heidenheim gibt es ebendort eine 3.80-Quote. Anpfiff der Partie im Hamburger Volksparkstadion ist Samstag, der 12. Februar, um 13:30 Uhr.