In Fürth bricht eine neue Ära an: Am Dienstag präsentierte der Zweitligist SpVgg Greuther Fürth den neuen Präsidenten. Der 62-jährige Fred Höfler tritt die Nachfolge von Helmut Hack (68) an, der den Verein wie kein Zweiter geprägt hat.
Helmut Hack scheidet am 31. Juli 2018 freiwillig aus seinem Amt. Anschließend beginnt in Fürth eine neue Zeitrechnung. Fred Höfler tritt als neuer Präsident in “riesengroße Fußabdrücke”, wie er selbst sagt. “Ich muss jetzt erstmal viele Gespräche führen”, so Höfler bei seiner Vorstellung.
Bis zum 1. April 2019 ist Höfler noch Geschäftsführer der Brauerei “Tucher” und wechselt anschließend in den Ruhestand. Demnach wird der vierfache Familienvater das Präsidentenamt bei der SpVgg Greuther Fürth ehrenamtlich ausüben. Vorgänger Hack war noch in die Geschäftsführung eingestiegen. “Ich freue mich auch auf einen Sitz im Aufsichtsrat und rege Diskussionen an”, sagte Höfler, der nach eigenen Angaben auch ein Freund von flachen Hierarchien und offenen Debatten ist. “Wer hinterher meckert, kriegt Probleme mit mir.”
Die fünf Mitglieder des Fürther Wirtschaftsbeirates haben sich einstimmig für Höfler als neuen Präsidenten ausgesprochen. Zuvor hatte Helmut Hack 22 Jahre lang die Geschicke des Kleeblatts geleitet. Hack war auch der Vater der Zusammenführung der SpVgg Fürth (dreimaliger deutscher Meister) und dem TSV Vestenbergsgreuth im Jahr 1996. Hack wurde in Vestenbergsgreuth geboren.
Die neugegründete SpVgg Greuther Fürth stieg anschließend aus der damals drittklassigen Regionalliga in die 2. Bundesliga auf (gemeinsam mit dem Lokalrivalen 1. FC Nürnberg). Seither hielt sich das Kleeblatt in der zweithöchsten Spielklasse. Mit einer Ausnahme: 2012 gelang den Fürthern gar der Aufstieg in die 1. Bundesliga. Nach einem Jahr ging es allerdings wieder runter. Zuvor galten die Grün-Weißen jahrelang als “unaufsteigbar”.
Greuther Fürth trägt Hacks Handschrift
Mittlerweile steht der Verein auf Rang 1 der Ewigen Zweitliga-Tabelle. In der vergangenen Saison lösten sie Alemannia Aachen als Spitzenreiter ab. Jedoch wären die Mittelfranken beinahe in die Drittklassigkeit abgestürzt. Lediglich das bessere Torverhältnis rettete die Fürther, während Eintracht Braunschweig absteigen musste.
Auch der Fürther Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung sagte, dass Hacks Wirken “eine Erfolgsära” markierte. Er habe “höchsten Respekt vor der Lebensleistung”. Jung betonte außerdem, dass nun “kein Übergang in der Krise” stattfinden wird, “sondern in einer geordneten Situation”. Rein sportlich dürfte das Ziel der Fürther in der kommenden Spielzeit klar sein: eine ruhigere Saison erleben und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Das wäre sicherlich eine gute Grundlage für Höfler, um eine neue Ära zu begründen. Am 1. Spieltag der neuen Saison trifft die SpVgg Greuther Fürth mit Trainer Damir Buric am 4. August (15.30 Uhr) im heimischen Ronhof auf den SV Sandhausen. Zu einem echten Kracher kommt es am 20. August: In der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals empfangen die Fürther Borussia Dortmund.