Wechselt Manuel Neuer im Herbst seiner Karriere nochmal den Verein – oder unterschreibt der Keeper einen letzten, großen Vertrag beim FC Bayern? Das ist momentan die wichtigste Personalfrage beim FC Bayern. Und so langsam werden die Bosse an der Säbener Straße nervös, denn die Fronten scheinen extrem verhärtet. Sowohl was die Laufzeit des neuen Arbeitspapiers betrifft, als auch in der Frage des Gehalts liegen beide Parteien meilenweit auseinander. Zuletzt waren Neuer und sein Berater sauer, weil pikante Details der Verhandlungen an die Öffentlichkeit gerieten. Demnach fordert Manuel Neuer ein fast schon obzönes Gehalt von 20 Millionen Euro pro Jahr.
Die Corona-Krise hat unzählige Menschen in wirtschaftliche Nöte gebracht. Ganze Branchen stehen seit Wochen still. Millionen von Arbeitnehmern sind in Kurzrarbeit, andere haben ihre Jobs bereits komplett verloren. Was der Lockdown langfristig für Folgen haben wird, ist noch gar nicht abzusehen.
Neuer setzt die Bayern unter Druck
Im Profifußball wird aber alles so weitergehen wie bisher, zumindest scheinen die Protagonisten davon auszugehen. Anders ist kaum zu erklären, dass Manuel Neuer und sein Berater Thomas Kroth dem FC Bayern in der aktuellen Vertragsverhandlung jetzt eine unfassbare Gehaltsforderung auf den Tisch geknallt haben.
20 Millionen Euro Jahresgehalt stehen im Raum, ansonsten droht Neuer mit einem Vereinswechsel. Das haben inzwischen mehrere Quellen bestätigt, unter anderem der kicker. Der aktuelle Kontrakt des Nationalkeepers läuft noch bis 2021. In einem Jahr könnte Neuer die Bayern also sogar ablösefrei verlassen.
Vertrag bis 2025?
Und auch in puncto Laufzeit backen Neuer und Kroth nicht gerade kleine Brötchen. Der Torwart ist jüngst 34 Jahre alt geworden, verlangt bei den Bayern aber eben jenen fürstlichen dotierten Vertrag für weitere fünf (!) Jahre bis 2025.
Zwar hat einst auch Oliver Kahn bis kurz vor seinem 39. Geburtstag bei den Bayern gespielt, aber speziell in Zeiten der Corona-Krise lassen die Vorstellungen der Neuer-Seite doch viele Fragezeichen zurück. Weltweit stehen die Clubs vor großen finanziellen Problemen, es wird allgemein ein Einbruch der Transfersummen und Gehälter erwartet.
Nübel-Verpflichtung vergiftete die Stimmung
Die Bayern-Bosse sollen reichlich verstimmt sein, wie zu hören ist. Von einem stark belasteten Vertrauensverhältnis ist die Rede. Die schlechte Stimmung zwischen Neuer und dem FC Bayern ist aber auch nicht neu: Schon im Winter-Trainingslager machte der Torwart angesichts der Verpflichtung von Alexander Nübel einen genervten Eindruck.
Ohne Rücksprache mit Neuer hatten die Bayern schon dessen designierten Nachfolger verpflichtet. Nübel wird schon im kommenden Sommer an die Säbener Straße kommen – ablösefrei vom FC Schalke 04. Angeblich hat der FC Bayern um Sportdirektor Hasan Salihamidzic dabei auch eine Art Einsatzgarantie für Nübel in den Vertrag für den 23-Jährigen schreiben lassen.
Geht Neuer zum FC Chelsea?
Nübel sollen bis zu zehn Pflichtspiele pro Saison zugesichert worden sein. Als das Gerücht durchsickerte, soll Neuer vor Wut an die Decke gegangen sein. “Ich will immer spielen und werde bestimmt nicht auf Matches verzichten”, ließ der Weltmeister von 2014 sich zitieren.
Ein neuer Fünfjahresvertrag für Manuel Neuer wäre freilich auch ein Schlag ins Gesicht für Alexander Nübel. Dieser hat ebenfalls für fünf Jahre bei den Bayern unterschrieben und dabei ganz sicher im Sinn gehabt, spätestens in ein oder zwei Jahren zum Stammkeeper werden zu können.
Derzeit ist aber nichts ausgeschlossen. Falls Neuer und die Bayern sich nicht einigen können, spricht viel für einen Wechsel schon nach der laufenden Saison. Der FC Chelsea galt zuletzt als ernsthafter Interessent.