In letzter Sekunde und nur mit viel Glück konnte der SV Werder Bremen in der zurückliegenden Saison den Abstieg in die 2. Bundesliga vermeiden. Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt hatte ganz offensichtlich nicht genügend Qualität. Da scheint es auf den ersten Blick unlogisch, dass die Norddeutschen jetzt unbedingt ihren besten Stürmer verkaufen wollen. Allerdings: Durch die Corona-Krise sind die Bremer Kassen noch leerer als ohnehin. Der Verein ist wirtschaftlich angeschlagen und muss schon die anstehende Saison – zumindest teilweise – über Kredite finanzieren. Da käme ein warmer Geldsegen gerade recht. Rashica gilt als der wertvollste Spieler im Kader – und wird jetzt voraussichtlich in die italienische Serie A wechseln. Wie zu hören ist, will der SSC Neapel die Ablöseforderung der Werder-Bosse erfüllen.
An diesem Wochenende startet Werder Bremen in die neue Saison 2020/2021. In der ersten Runde des DFB-Pokals geht es am Samstag (12. September) zum Regionalligisten Carl Zeiss Jena. Dabei wird Milot Rashica nicht im Kader stehen. Laut offiziellen Angaben ist eine leichte Verletzung der Grund dafür. Werder will kein Risiko eingehen. Wohl auch, um den anstehenden Transfer zum SSC Neapel nicht zu gefährden.
Neapel spielt nicht in der Champions League
Denn in dieser Woche sickerte durch, dass der Wechsel zum Top-Club der Serie A wohl kurz bevorsteht. Werder hat klare Vorstellungen: Mindestens 25 Millionen muss ein möglicher Käufer für Rashica hinblättern. Nach wochenlangem Poker ist Neapel nun bereit, diese Summe zu bezahlen.
Rein sportlich dürfte die Mannschaft von Trainer Gennaro Gattuso für Rashica zwar eine Verbesserung, aber nicht die Ideallösung sein. Der Stürmer hatte immer wieder betont, bei seinen nächsten Station unbedingt in der Champions League spielen zu wollen. Neapel wurde in der letzten Saison aber nur Siebter und verpasste damit das internationale Geschäft komplett.
Leipzig-Wechsel ist geplatzt
Gleichwohl gilt der SSC in der nächsten Spielzeit – zusammen mit Juventus Turin und Inter Mailand – aber als Top-Favorit. Spätestens im nächsten Jahr dürfte es mit der Königklasse wohl wieder klappen.
Definitiv vom Tisch ist mit dieser Entwicklung auch ein Wechsel zu RB Leipzig. Die Sachsen galten in den vergangenen Monaten immer als mögliches Ziel von Rashica. Werder und Leipzig lagen bei der Ablösesumme aber weit auseinander. Damit hat Rashica innerhalb der Bundesliga keine Optionen mehr – obwohl der 24-Jährige wohl gerne in Deutschland geblieben wäre.
Gerüchte um Aston Villa wohl heiße Luft
Wie zu hören ist, haben sich inzwischen auch die Gerüchte um Aston Villa zerschlagen. Der englische Club war vor einigen Tagen mit Milot Rashica in Verbindung gebracht worden. Allerdings soll Rashica diesen Wechsel aus sportlichen Gründen abgelehnt haben. Aston Villa wird in der Premier League wohl gegen den Abstieg kämpfen – das kam für Rashica nicht in Frage.
Baumann bezeichnet Wechsel als “sehr wahrscheinlich”
Bei Werder Bremen bleibt man zumindest nach außen hin gelassen. “Es ist wieder deutlich mehr Bewegung auf dem Transfermarkt. Und wir sind in einer guten Position. Entweder erhalten wir eine stattliche Transfersumme – oder wir haben in der nächsten Saison einen weiteren sehr guten Spieler im Kader”, so Sportchef Frank Baumann.
Der 44-Jährige gab auf Nachfrage aber auch zu, dass es “sehr wahrscheinlich” sein, dass Milot Rashica den Verein noch vor dem Saisonstart in der Bundesliga verlassen wird. Es deutet also alles darauf hin, dass der Wechsel zum SSC Neapel in der kommenden Woche über die Bühne geht.